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neuer Befund Nuklearmedizin

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit

27.05.2019 | 08:52 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

heute habe ich den aktuellen Befund des Nuklearmediziniers erhalten. Folgendes steht drin:

Indikation: Zustand nach latenter Hypothyreose zur Verlaufskontrolle

Laborwerte:

Tsh 3,61 mIU/l (0,27-4,2)
ft3 5,69 pmol/l (3,9-6,7)
ft4 15,7 pmol/l (12-22)

Sonografie: normal große SD (rechts und links je 5ml). Links kommen mehrere kleine echoreiche Knoten zur Darstellung mit einer maximalen Ausdehnung von 3 mm.

Beurteilung: normal große mikronodöse SD mit euthyreotoer Stoffwechsellage. Im Vergleich zur Voruntersuchung zeigt sich sonografisch keine wesentliche Änderung. Auch die klinische Symptomatik ist seitens der SD nicht erklärlich. Wir bitten jedoch weiterhin um regelmäßige laborchemische und sonografische Kontrollen.

Zum Vergleich hier der Vorbefund von vor einem Jahr:

Indikation: latente Hypothyreose zur Beurteilung und Therapieempfehlung (im Herbst 2017 wurde eine latente Hypothyreose festgestellt).

Tsh 2,10 (0,27-4,2)
ft3 5,58 (3,9-6,7)
ft4 15,6 (12-22)
TPO 11 (<34) - Achtung TG wurde beim Hausarzt nachbestimmt: dieser war auch negativ-

Sonografie: normal große SD rechts 5,5 ml und links 4,5 ml). Das gesamte SD- Parenchym weist ein fleckiges Echomuster auf, wobei links mittig ein echoreicher Knoten mit einer Ausdehnung von 4x5x5 mm zur Darstellung kommt.

Szintigrafie: Normal große SD in orthotoper Position mit homogener Traceranreicherung. Der Up-Take ist normal mit 1,2%.

Leider bin ich durch die Untersuchungen des Nuklearmediziners verwirrt. Er sagte jetzt, dass ich kein Hashimoto hätte. Die Endokrinologin,, wo ich auch hingehe, sagte allerdings, dass es aussieht wie Hashimoto.  Ca. 10% der Patienten hätten keine Antikörper, es wäre dann eine seronegative Hashimoto.

Es geht mir darum zu wissen, was ich hab, weil die Hausärztin hat mir jetzt LT25 aufgeschrieben und gesagt, dass soll ich jetzt nehmen, es würde nichts schaden. Ich würde es jetzt nur nehmen wollen, wenn man wirklich sagt, die SD ist krank - meinetwegen  Hashimoto - und deshalb auch die Tabletten. Einfach so, dass wäre für mich jetzt auch kein Grund.

Ich hatte hier auch schon den Thread "Urinuntersuchungen" gepostet. Zum Zeitpunkt der Blutabnahme, was Tsh anbetrifft, hatte ich auch eine Proteinurie von 1,6 bis 3,0 g/l. Wieviel kann das mit den Tsh-Werten zu tun haben. Vielleicht sind diese höher, wenn man eine Entzündung im Körper hat?

Symptome habe ich hier schon ausgiebig erwähnt, allerdings kann ich ja nicht differenzieren, was nun von was kommt. Kommt es von der SD oder der Proteinurie. Die Fatique Symptome sind am schlimmsten und der Schwindel.

Mich verunsichert das total...LT nehmen ja oder nein. Einmal hatte ich es schon mal mit LT 12,5 über 6 Wochen probiert. Ich habe weder eine Besserung gespürt, eher noch eine Verschlechterung:....Schwindel als ob jemand ständig mein Gehirn oder meine Augen schütteln würde und dann als ob mir jemand die Beine wegzieht gepaart mit Ohnmachtsanfällen. Allerdings kann ich hier auch nicht differnzieren...da mein Bluthochdruck nicht eingestellt war, vielleicht hat das LT den Blutdruck noch nach oben gepusht und ich habe solche Zustände deshalb bekommen....

Deshalb bin ich wirklich hin und her gerissen. Was meinen sie zu der SD-Problematik? Handelt es sich wirklich nur um Knoten, mehr nicht? Aber was bedeutet das mit dem fleckigen Parenchym?

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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27.05.2019, 14:31 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo,

die Empfehlung der Einnahme von LT25 steht sicherlich in Zusammenhang mit der beschriebenen latenten Unterfunktion und würde bei einer latenten Hypothyreose auch Sinn machen. Hashimoto ist leider manchmal nicht so einfach zu diagnostizieren, oftmals ist eine Verlaufsbeobachtung mit regelmäßiger Kontrolle der Befunde über einen längeren Zeitraum notwendig, bevor die typische Befundkonstellation auftritt. Der nuklearmedizinische Befund spricht gegen Hashimoto, würde diesen nochmals mit der Endokrinologin besprechen, da sie ja die inhomogene Struktur im Ultraschall gesehen hat. Ob ein Zusammenhang zwischen Proteinurie und Schilddrüse besteht, kann ich leider nicht beurteilen. Autoimmunerkrankungen können prinzipiell auch an verschiedenen Organen kombiniert auftreten, die Proteinurie kann aber auch durch z.B. eine Bluthochdruckerkrankung verursacht worden sein. 

Gruss

Dr Schulz 

 

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28.05.2019, 05:47 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

vielen Dank für Ihre Antwort. Wegen der Proteinurie hat mich die HÄ nun in die Uniklinik zur Nephrologie überwiesen. Ich soll nochmal andere Medikamente (Blutdrucksenker) ausprobieren. Dann schauen wir, ob sich die Proteinurie verringert. Tut sie dies nicht, muss ich eine neue Nierenbiopsie machen lassen.

Ich selbst habe schon öfter den Verdacht gehabt, dass ich entweder min. 2 Autoimmunerkrankungen habe bzw. was großes ganzes, was die Niere mit einschließt. Da man bisher nichts klares finden konnte, außer, dass mehrere Ärzte nun eine inhomogene und/oder echoarme SD gesehen haben wollen, wurde ich für die Frage darauf leider belächelt und teilweise als psychisch abgetan. Das hat mich sehr gefrustet. Aber ich halte daran fest am Ball zu bleiben, denn ich glaube nicht, dass man sich 3g/l Eiweiß im Urin einfach so - aus psychischen Gründen - dahin zaubern kann, geschweige denn, dass ich die Wiedergabe im Ultraschall der Schilddrüse etwa beeinflussen hätte können.

Mit der Einnahme von LT bin ich leider immer noch skeptisch, da bei einem Versuch mit 12,5 es mir schon nicht berauschend ging. Die Frage war eben, ob der damals unbehandelte Bluthochdruck da noch mit reingespielt hat? Die Endokrinologin meint, dass ich es dann nicht vertrage und man müsse es noch nicht geben. Erst wenn ich wieder eine latente Hypothyreose habe. Außerdem wurde mir gesagt, dass der Wert von 5,85, weil dieser im KH gemesen wurde, auch eine Stressreaktion gewesen sein kann?

Schlimm sind meine Symptome: Fatique und schlimmer Schwindel.

Aber, kommt es nun von der SD oder liegt noch mehr vor? Ich weiß nicht so recht, was ich denken soll. Ich weiß nur eins, mir geht es nicht gut.

Das die Fachärzte dann immer in ihren Meinungen hin und herschwanken, macht es nicht besser.

 

Dr. Sabine Schulz
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28.05.2019, 19:10 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

kann Ihren ,Frust' bzw die Sorgen gut verstehen, keine sichere Diagnose zu wissen. Grundsätzlich macht es natürlich keinen Sinn, LT einzunehmen, wenn Sie es nicht vertragen. Auch ist es richtig, dass ein einmal gemessener Wert nicht unbedingt aussagefähig ist! Würde daher zunächst die nuklearmedizinischen Befunde mit Ihrer Endokrinologin besprechen. Leider ist die Feststellung von Autoimmunerkrankungen oftmals nicht einfach, bei Verdacht ist es wichtig, regelmässig Kontrollen durchzuführen, da sich nicht selten erst im Verlauf typische Befundkonstellationen herausbilden. Ist denn der Schwindel HNO-ärztlich bzw neurologisch abgeklärt worden?

Gruss

Dr Schulz

 

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29.05.2019, 07:09 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

meine damalige Nephrologin hatte immer ANA, ENA und dsDNA sowie Schilddrüsenwerte mitbestimmt. Sie meinte immer, dass es vielleicht auch was mit Lupus zu tun haben kann, auch hat sie es nicht für Zufall betrachtet, wenn meine Familie schon mit der Schilddrüse vorbelastet ist, das mit meiner Schilddrüse auch etwas nicht stimmt. Leider hat meine Ärztin aufgehört und es kräht kein Hahn mehr danach, ob die ANA, ENA und dsDNA mitkontrolliert werden, obwohl die Hautärztin gesagt hat, dass sie das in meinem Falle mindestens 1x im Jahr tun würde. Aber niemand macht es mehr.

Beim HNO Arzt war ich schon 2x. Er hatte eine Untererregbarkeit im linken Ohr festgestellt. Bei der 2 Untersuchung war es aber weg und trotzdem war mir schwindelig. Ein Schädel-MRT wurde gemacht. Da zeigten sich ein Demyelinisierungsherd im Marklager Höhe Cella Media und eine Läsion im Linsenkern. Hierzu hat der Neurologe nichts gesagt. Selbst in der Uniklinik für Neurologie waren alle Messungen in Ordnung (EEG usw.), man mutmaßte nur einen V.a. Immunmyopathie oder metabolische Myopathie. Aber das ist ja nicht bewiesen. Dann hatte ich mir in einer anderen Uniklinik dazu eine Zweitmeinung geholt. Der Arzt meinte, dass es eine körperliche Schwäche aufgrund eines Immungeschehens wäre. Der Arzt erklärte es so, dass er das an der Proteinurie sowie den erhöhten Ana-Titer festmachen würde. Ich sollte 1 Woche Kortison probieren. Das wäre dann der Beweis wenn es hilft. Aber Kortison hat mir letztlich meine HÄ nicht aufgeschrieben.

Dann hatte ich mich mit der forschenden Uniklinik, was die Niere betrifft kurzgeschlossen. Der Arzt dort meinte, dass eine primäre Form der membranösen GN solche Symptome nicht macht. Ich müsste dann schon kurz vorm Nierenversagen stehen, um solche Symptome zu haben.

Deshalb bin ich selbst immer noch der Meinung, dass es sich noch um was anderes handeln muss. Eher dann vielleicht eine sekundäre membranöse GN oder um 2 verschiedene Autoimmunerkrankungen (wie z.b. Hashimoto und GN). Diese Konstellation gäbe es als Kollateralschaden lt. forschender Uni auch. Wäre es eine seronegative Form von Hashimoto in Zusammenhang einer membranösen GN, wäre dies aber wohl eine Rarität so der Arzt.

So komme ich nicht weiter und mir geht es mies. Ich kann wegen dem Schwindel fast nicht am normalen Leben teilnehmen. Die Müdigkeit und Abgeschlagenheit macht es nicht besser.

Vor Verzweiflung habe ich dann schon wieder gedacht, dass ich es mit dem L Thyroxin vielleicht doch nochmal probiere, obwohl es bei einem ersten Versuch mehr Nebenwirkung als einen Erfolg gebracht hat. Ich weiß es nicht, da bin ich hin und hergerissen. Schließlich möchte man ja in meinem Alter eigentlich noch am Leben mit teilnehmen, aber so ist das in der Art nicht möglich und manchmal bekomme ich schon Angst, dass wenn gar nichts mehr hilft, dass ich jetzt schon das Leben eines Altersheimbewohners führe....und irgendwann zurückblicken werde, dass ich mich nur durchs Leben geschleppt habe, statt auch mal die normalsten Dinge der Welt zu tun. Mit dem körperlichen Zustand momentan nicht machbar.

Den Endokrinologen-Termin habe ich in einem Monat.

Dr. Sabine Schulz
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29.05.2019, 17:28 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo,

würde die Autoimmunantikörper in jedem Fall regelmäßig kontrollieren, ggf suchen Sie sich einen Rheumatologen zur Verlaufskontrolle, das würde ich zusätzlich hinsichtlich der Beschwerden und der evtl. vorliegenden Autoimmunerkrankungen für sinnvoll halten. Bitte nicht die Hoffnung auf Besserung verlieren,

Gruss

Dr Schulz 

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