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Wann muss man sich testen lassen?

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit

13.10.2020 | 09:53 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

Heute habe ich schon ein Problem. Ich habe Besuch im Pflegeheim angemeldet, den ich nun wieder absagen muss. Ich habe das Gefühl, dass sich eine Erkältung anbahnt. Es drückt schon in der Nase und leicht um die Augenhöhlen, als ob vermeintlich Schnupfen festsitzt. Bis jetzt musste ich aber noch nicht die Nase schnauben.

Wie muss ich mich auch selbst als Risiko mit Rituximab verhalten? Bei Husten und Fieber zum Hausarzt und einen Test machen lassen? Was ist bei Schnupfen allein? Und vom Grund müsste man ja dann 2 Tests machen auf Influenza und Corona?  

Kann ich meinen Freund heute ins Pflegeheim anstelle von mir schicken, oder ist das auch gefährlich? Wir wohnen ja zusammen, aber ich habe aufgrund meiner anfänglichen Schnupfensymptome gesagt, dass wir uns räumlich trennen und ich habe im Gästezimmer geschlafen. Er hat keinerlei Symptome, auch keinen Schnupfen. Er selbst zählt mit einer Lungenerkrankung auch zur Risikogruppe. Generell setzen wir bzw. er ja dann im Pflegeheim eine FFP2-Maske auf und nehmen sie auch im Zimmer nicht ab. 

Zum Thema Rituximab: ich habe vom 5.10.2020 folgenden Artikel gefunden: "Möglicherweise haben MS-Patienten mit einer Antikörpertherapie gegen CD-20 ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID19-Verlauf. Hinweise darauf liefert eine globale Studie vor allem für Rituximab."

Dieser Artikel ist leider verschlüsselt, weil nur medizinisches Personal ihn vollständig lesen kann. Veröffentlicht in einem großen Magazin....Zwar für MS-Patienten, aber ich bekomme es ja auch, nur wohl schwächer dosiert, und eben nicht für MS. 

Frage zu Impfungen: Wie sieht das mit möglichen Impfungen gegen Covid19 aus? Die werden ja nur an gesunden Menschen getestet? Wer will dann genau wissen, was sie bei chronisch kranken Menschen verursacht? Und gerade Menschen mit Vorerkrankungen sollen ja auch zuerst geimpft werden....Ich bin da noch skeptisch. Insgesamt bin ich aber kein Impfgegner und besitze alle herkömmlichen Impfungen. 

Vielen Dank. 

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Dr. Sabine Schulz
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14.10.2020, 10:56 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Schnupfen und Halschmerzen ohne Fieber bzw Husten mit Auswurf sprechen eher für eine Erkältung. Fieber, Kopf-und Gliederschmerzen und trockener Husten sprechen eher für eine Virusinfektion (Corona, Influenza). Den Hausarzt würde ich dann aufsuchen, wenn Ihre Beschwerden sich verschlimmern sollten oder anhalten,  wenn z.B. Fieber auftreten sollte oder Sie sich sehr krank fühlen sollten. Ob dann z.B. ein Coronatest gemacht werden muss entscheidet dann der Hausarzt, ist aber sicherlich in Ihrem Fall sinnvoll. Ein Besuch im Pflegeheim durch Ihren Freund ist sicher vertretbar, da Sie ja konsequent die empfohlenen Sicherheitsmassnahmen durchführen. Den Artikel über Rituximab/MS/Corona kenne ich nicht, man weiss aber einfach noch nicht genug über Corona und das Studienergebnis scheint ja auch nur einen Verdacht zu liefern. Würde mich aufgrund dessen nicht sorgen, zumal Sie ja auch nur eine geringe Dosis Rituximab erhalten. Die Impfstoffe werden zunächst an gesunden Probanden getestet, in einer nächsten Stufe dann aber auch an Menschen mit Vorerkrankungen!

Gruss

Dr Schulz

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14.10.2020, 11:05 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

in der Nacht habe ich geschwitzt und war klatsch nass. Ich habe Kopfschmerzen und auch Druck um die Augenhöhlen. Schnupfen kommt nicht wirklich raus.

Gestern hatte ich dann auch mal gehustet. Komischerweise aber nur abends. Es hat auf dem Brustkorb wirklich weh getan und es kam kein Schleim. Fieber habe ich keins. 

Insgesamt fühle ich mich schlapp und matt und irgendwie krank. Aber das habe ich mich ja auch vorher schon. Mal schauen, ob es noch besser wird. 

Noch eine andere Frage: Kann man es irgendwie "unterbinden", dass eine Person, die im Risikogebiet wohnt und auch noch in einer Gaststätte arbeitet, wo man weiß, dass sich nicht an die Regeln gehalten wird, meinen Vater zu besucht? Ich habe schon versucht, erstmal der Person das auszureden. Aber das wird nicht funktionieren, zumal die Person an die Verschwörungstheorien glaubt...... 

Dr. Sabine Schulz
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14.10.2020, 13:55 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Das klingt aber unschön, wahrscheinlich ist es tatsächlich derzeit sinnvoll einmal abzuwarten und den Verlauf zu beobachten. Personen, die Verschwörungstheorien glauben und Corona für nicht real halten, sind  leider meist Argumenten nicht zugänglich, das ist schon ziemlich traurig. Wenn ein Besuchsverbot gelten soll, müsste das wahrscheinlich von Ihrem Vater kommen. Wie handhabt denn das Pflegeheim die Besuchsregelung? Muss man sich vorher anmelden und ist die Anzahl der Besucher reglementiert? Dann könnte man es ggf hierüber regeln. 

Gruss

Dr Schulz 

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18.10.2020, 12:40 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

meine Mutter war bei unserer Hausärztin am Freitag in der Sprechstunde. Diese sagte ihr dann, dass sie mich gegen Pneumokokken und Influenza impfen würde wollen. 

Allerdings hatte ich ja das Thema schon erwähnt, dass nicht klar ist, ob die Impfungen dann Wirkung zeigen, wenn ich am 06.08. meine letzte Rituximab Infusion erhalten habe, so laut Nephrologe. 

Das bringt mich ein wenige durcheinander. Sollte ich nochmal beim Nephrologen speziell nach dem richtigen Impfzeitpunkt nachfragen?

Noch eine andere Frage. Das Pflegeheim, wo mein Vater liegt hat bisher kein Besuchsverbot. Allerdings liegt die 7-Tages-Inzidenz in unserem Landkreis bei 29,.../100.000. Ich mache mir große Sorgen. Erstens, dass mein Vater dort vom Personal eine Infektion abbekommt und zweitens, dass ich mich dort auch infizieren könnte. 

Mein Freund arbeitet trotz Lungenerkrankung im Handel. Der Arbeitgeber trifft kaum Schutzmaßnahmen. Er hat es mehrfach angesprochen, nun ist das Resultat, dass er gemobbt wird. Alle gehen mit dem Chef nächste Woche in die Gaststätte feiern (der Chef kommt aus einem Risikogebiet). Mein Freund geht nicht mit....nun artet es noch mehr in Mobbing aus. Die Pneumologin schreibt meinem Freund aber auch keine Art Attest, dass er wirklich zur Risikogruppe zählt und einen Betriebsrat gibt es nicht. Kann man da wirklich nichts machen?

 

Dr. Sabine Schulz
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18.10.2020, 21:56 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Ja, das würde ich machen, würde hinsichtlich der Impfungen mit dem Nephrologen sprechen. Die Coronasituation ist schon sehr belastend, gerade als sog Risikopatient verstehe ich das um so mehr. Trotz allem würde ich auf die Schutzmassnahmen vertrauen (FFP2-Maske, Hände waschen/Desinfizieren, Abstand wo möglich) .Hinsichtlich der Lungenerkrankung könnte man ggf eine Zweitmeinung bei einem anderen Pulmologen einholen,

Gruss

Dr Schulz

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19.10.2020, 06:23 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

ich bekomme das Problem mit dem Nachtschweiß nicht in den Griff. Jede Nacht muss ich den Pyjama wechseln, weil alles klatsch nass ist. Ich habe schon eine dünnere Decke genommen, weil ich dachte, dass es daran liegt. Aber es liegt nicht daran. 

Dann habe ich beobachtet, dass ich morgens richtig extrem schlapp bin. Die Beine sind richtig klapprig. Es bessert sich im Laufe des Tages wieder. 

Kann es was mit dem Rituximab zu tun haben oder den Blutwerten unter dieser Therapie? Oder vielleicht ein SD-Problem, die letzten Werte Ende September waren aber in Ordnung (trotzdem hat die Ärztin in der Sono das Bild einer Hashimoto Thyreoiditis gesehen)?

Beim Arzt komme ich nicht dran. Entweder werde ich ständig von den Schwestern abgewiesen.Oder ich soll mich einfach ohne Termin zur Sprechstunde anmelden. Aber das geht nicht, denn ich könnte nicht über eine Stunde in der Warteschlange draußen stehen, bis man mal überhaupt erst in der Praxis steht. Dort wartet man dann auch noch mal Stunden oder man wird dann abgewiesen, weil zuvor schon so viele Patienten drin sind. Und das ist dort aber ein Dauerzustand. 

Dr. Sabine Schulz
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19.10.2020, 21:34 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Es könnte schon sein, dass die Rituximab-Therapie eine Rolle spielt, glaube eher nicht, dass es an der Schilddrüse liegt. Würde ggf zunächst einmal den behandelnden Nephrologen kontaktieren und ihm die Beschwerden schildern und um seine Einschätzung bitten,

Gruss

Dr Schulz

 

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21.10.2020, 09:02 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

ich habe mit dem Nephrologen gesprochen. Der sagte, dass wir nochmal beim Hausarzt nach den Werten schauen sollen, wenn was auffällig ist, soll ich mich auf alle Fälle melden. Meine Hausärztin ist Montag erst wieder da. Muss ich mal schauen, ob ich was erreiche....Manchmal war ich auch in der örtlichen Dialyseeinrichtung zur Blutabnahme, aber dort sind alle Termine bis Januar weg. 

Seit gestern Mittag ist mir nun auch noch übel. Aber ohne Erbrechen. Dafür hat sich der Nachtschweiß gelegt. Ich weiß jetzt aber nicht, ob die Übelkeit eine Stressreaktion vom Magen her ist, weil es am Wochenende meinem Vater nicht gut ging und es Montag im Pflegeheim Ärger gab und ich allein den Arzt verständigt habe, der dann die Medikamente geändert hat....das war alles Aufregung pur....Gestern ging es ihm wieder besser....

Heute ist mir noch leicht flau in der Magengegend, aber schon besser....

Übelkeit und Nachtschweiß können aber kein Corona-Symptom sein? - Frage geshalb, weil ich meinem Vater im Pflegeheim besuchen wollte, aber ich weiß nicht, wie ich da am besten mit der Übelkeit umgehe. Man hat ja gleich Angst, das man ihm was einschleppt. Und selbst wenn es kein Corona ist, sollte ich dann lieber nicht hingehen...für wie lange? 

Dr. Sabine Schulz
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21.10.2020, 16:16 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Gut, dass Sie mit dem Nephrologen sprechen konnten. Letztlich kann ich natürlich leider nicht ausschliessen, dass Sie sich einen Infekt - welcher Art auch immer - einfangen haben, Übelkeit und Nachtschweiss können bei jedem Infekt vorkommen. Mit Maske, Hände waschen und Abstand ist eine Ansteckung eher unwahrscheinlich, aber Sie könnten natürlich auch warten, bis der Hausarzt Sie untersucht hat, 

Gruss

Dr Schulz

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