Avatar

Urinuntersuchungen

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit

17.04.2019 | 12:30 Uhr

Sehr geehrte Experten,

ich habe folgende Urinbefunde erhalten:

Albumin im Urin 2731 mg/l (letzter Wert  vom Februar war 780 mg).

Granulozyten 25 Mpt/l (<15)

Erythrozyten 15 Mpt/l  (<10)

Bakterien im Urin negativ

Eiweiß im Urin 3,0 g/l (<0,15).

Können Sie mir erklären, was der Befund bedeutet? Ich verstehe nicht: Ist "Albumin" nicht auch Eiweiß im Urin, aber was bedeutet dann das nochmal extra aufgeführte Eiweiß im Urin?

Gibt es für beide Sachen unterschiedliche Ursachen? Z.b. für Albumin ist die Ursache Bluthochdruck....kann folgender Blutdruck dafür verantwortlich sein Systolisch zwischen 125-140, diastolisch zwischen 90-105.?

Habe eine autoimmune Nierenentzündung vor etlichen Jahren diagnostiziert bekommen, kann das die Ursache sein?

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
Beitrag melden
18.04.2019, 10:58 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo,

Albumin ist auch ein Eiweiss, ja. Macht ca 50-60% des Gesamteiweisses im Blutplasma aus.Normalerweise gelangen nur geringe Eiweissmengen in den Urin bzw werden über die Nieren ausgeschieden. Ein Anstieg der Eiweisse im Urin spricht in der Regel für eine Nierenschädigung. Die vermehrte Ausscheidung von Albuminen weist auf eine Nierenschädigung im Bereich der Glomeruli (Nierenkörperchen, im Gegensatz zu den Nierentubuli =Kanäle)hin, wie sie z.B. häufig bei Bluthochdruck und Diabetes vorkommt.Aber auch eine autoimmune Nieenentzündung kann die Glomeruli schädigen, so dass auch hier die Ursache liegen könnte,

Gruss

Dr Schulz

 

Beitrag melden
18.04.2019, 12:20 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

von früher weiss ich, dass über 3,5 g eiweiss im urin ein nephrotisches Syndrom sind. Nun fehlt ja mit 3 g nicht mehr viel daran.

Ist es richtig in 3 Monaten nochmal zu kontrollieren, oder sollte ich nochmal eher drauf dringen? Könnte vielleicht doch ein schub/rezidiv sein?

 

Dr. Sabine Schulz
Beitrag melden
19.04.2019, 15:06 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

da ich die genauen Vorbefunde bzw Vorgeschichte nicht kenne, kann ich das leider nicht beurteilen, waren Sie beim Facharzt (Nephrologen)?

Gruss

Dr Schulz 

Beitrag melden
23.04.2019, 09:22 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich hatte vor etlichen Jahren ein nephrotisches Syndrom aufgrund membranöser Glomerulonephritis. Die Behandlung bestand ausschließlich aus ACE-Hemmern. Die Proteinurie war nach ca. 2 Jahren komplett verschwunden und dies hielt sich auch ein paar Jahre so.

Seit 2015 habe ich wieder etwas Eiweiß im Urin gehabt. Erst zwischen 300 mg und 500 mg. Jetzt sind öfter etwas höhere Mengen dabei, z.b. 1,5 g, dann 780 mg, 1 g und wie zuletzt 3 g.Der Nephrologe sah es jetzt immer als Restschaden an, aber ehrlich gesagt, bin ich fast der Überzeugung,dass es vielleicht doch eine Art Rezidiv ist...kann man denn einen Restschaden haben, obwohl zwischendrin gar kein Eiweiß im Urin ist? Dann müsste es doch durchgängig so gewesen sein? Und warum fühle ich mich seitdem schlecht (Fatique Symptome?).

Der Arzt, der die 3 g festgestellt hat, war ein Nierenfacharzt, allerdings ist dieser schon weit über das Rentenalter hinaus und ich habe immer die Eindruck, dass er sich mit der membranösen GN vielleicht nicht ganz so gut auskennt, denn er hat mich gefragt, ob ich Halsschmerzen gehabt hätte. Habe ich aber nicht gehabt. Ich weiß, dass er eine Glomerulonephritis meint, die durch Streptokokken entstanden ist, aber bei mir handelt sich es um die autoimmune Form, das ist sicher.

Zwischenzeitlich war ich auch beim Rheumatologen, weil ein erhöhter Ana-Titer aufgetreten ist, aber der konnte nichts rheumatisches feststellen.

Dann kam noch der V.a. auf ein seronegatives Hashimoto auf. Also ist mein Immunsystem wieder ausser Kontrolle geraten und für mich liegt es nahe, dass hier wieder was in Gange ist - auch was die Niere betrifft - und es sich nicht um einen Restzustand handelt.

Symptome habe ich wie gesagt Fatique Symptome und ab und an habe ich auch ganz leichte Wassereinlagerungen in den Unterschenkeln.

Dr. Sabine Schulz
Beitrag melden
23.04.2019, 13:43 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

es ist schon möglich, dass die Eiweissausscheidung variiert, trotzdem muss man natürlich -insbesondere bei einem deutlichen Anstieg der Eiweissausscheidung-  abklären, ob eine relevante Verschlechterung der Nierenfunktion vorliegt ung ggf welche Ursache dies hat.. Zur Untersuchung sinnvoll sein können - neben den Laborwerten - auch z.B. ein Ultraschall der Nieren und/oder eine Biopsie. Wie gesagt, aus der Ferne kann ich leider nicht beurteilen, ob dies in Ihrem Fall erforderlich ist. Ggf wäre es für Sie hilfreich, eine Einschätzung durch einen zweiten Nephrologen zu erhalten (Zweitmeinung),

Gruss

Dr Schulz 

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Allgemeine Gesundheit
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.