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Pneumokokken-Impfung, B12 -Spritze

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit

09.06.2020 | 09:18 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

mein Vater hat 2011 eine Pneumokokken-Impfung bekommen. Eigentlich hätte er dann nochmals eine 2. Impfung kriegen müssen, aber irgendwie hat er das vergessen. Kann man die 2. Impfung jetzt noch geben, oder muss man jetzt noch mal mit dem Intervall der 2 Pneumokokken-Impfungen beginnen, weil die 1. Impfung zu weit weg ist von der Zeit?

Sollte sich mein Vater jetzt impfen lassen, oder sollte er erst abwarten, ob er auch noch Magen-Darm-Symptome bekommt, sollte meine Mutter (im Forum "Bauchkrämpfe und Erbrechen) wirklich einen Infekt gehabt haben?

Dann habe ich noch eine Frage bezüglich des Verdachtes auf Parkinson, bisher hat er noch keinen Neurologen-Termin  bekommen können. Kann es auch sein, dass solche Symptome (zittriges Bein beim Loslaufen wollen, und Bein am "Teppich festgeklebt" - als ob Steuerung von Gehirn an Beine nicht funktioniert), könnte das auch was mit Vitamin B12-Mangel zu tun haben? Er hatte jetzt immer Spritzen, aber wegen Corona ist die Schwester 2 oder 3 mal nicht spritzen gekommen und die Praxis war zeitweise auch geschlossen. 

Und eine Frage wegen Corona: ich selbst habe mir außerhalb der Sprechzeit meine B12-Spritze geholt. Die Arztpraxis hat zwar an der Tür stehen, dass es Pflicht ist Mund-Nasen-Schutz zu tragen, aber niemand hält sich daran, auch die Schwestern nicht. Eine Freundin, die Krebs hat, ist im Krankenhaus, weil sie nach einer OP den V.a. Blutvergiftung hat und dort kommt es zu Randalen mit den Schwestern wegen des Tragens eines MNS oder die Leute melden sich nicht für Besuch an, es wird einfach ignoriert. Und meine Schwester war beim Gynäkologen, weil sie schlechte PAP-Werte hat. Dort hatte niemand einen MNS auf, außer meine Schwester. Die Gynäkologin hat dann gesagt, dass es "nun auch mal mit Corona gut sein muss, die Wirtschaft wird kaputt gemacht und die Kinder leiden". 

Ich stecke da irgendwie im falschen Film: es ist doch richtig, dass die Pandemie jetzt nicht vorbei ist, oder? Die Fallzahlen sinken zwar, aber ich habe es so verstanden, dass es sich weiter im Sommer leicht verteilen wird, weil noch keine Immunität besteht und im Herbst wird es dann wieder schlimmer mit den Infektionen und das geht so lange, bis 60% der Menschen es gehabt haben? Habe ich da einen Verständnisfehler oder muss man einfach sagen, dass die o.g. Arztpraxen fahrlässig handeln?

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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10.06.2020, 10:36 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Falls eine Pneumokokkenimpfung weiterhin für Ihren Vater sinnvoll ist, würde ich eine Auffrischimpfung durchführen und diese dann ggf alle 6 Jahre erneut auffrischen. Sollte er mit seinem Hausarzt besprechen. Für die Impfung sollte Ihr Vater natürlich gesund sein, wenn ein Magen- Darminfekt im Hause umgeht, würde ich abwarten. Die neurologischen Symptome klingen eher nach Parkinson, ganz ausschliessen kann ich einen Zusammenhang mit dem Vitamin12-Mangel nicht. 

Was Sie über die Arztpraxen schreiben wundert und erschreckt mich ja doch, die Pandemie ist keinesfalls vorbei und es ist erwiesen, dass ein Mundschutz die Weiterverbreitung hindert. Wird denn wenigstens Astand gehalten? 

Gruss

Dr Schulz

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10.06.2020, 14:20 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich war sehr schockiert darüber wie es beim Arzt zugeht. Gerade beim Arzt. Auch im örtlichen dialysezentrum ist nicht mal ein Schild an der Tür wegen mundschutz tragen, zumal da auch ambulante Patienten reinmarschieren. 

Die Ärztin meiner Schwester sagte sogar, dass sie sich keine Sorgen machen solle, die Epidemie ist vorbei. 

In der Arztpraxis stand zwar auf jeden 2. Stuhl, dass dieser nicht besetzt werden soll, aber das sind nie 1,5 gewesen. Die sitzflächen sind schmal und wie auf eine Bank draufgeschraubt. 

Sicher fand ich es nicht da drin. Die ganzen alten Leute gehen ohne mundschutz rein, es geht ja auch um die, aber ich habe generell den Eindruck, dass die das nicht begreifen oder sich sagen, sie haben ihr Leben gelebt. Finde ich nur dumm, denn ich hätte noch viele Jahre vor mir und zähle auch zur risikogruppe und ich möchte keine "Bekanntschaft" mit dem Virus machen. 

Z.b. gibt es in der verwandtschaft ein Ehepaar 70 und 75+. Einer davon hatte Krebs. Hat aber keine Chemotherapie.  Aber noch Bluthochdruck und eingeschränkte nierenfunktion. Die feiern demnächst im Restaurant mit vielen Gästen. Also es kommt nicht nur die engste Familie, sondern auch Nachbarn und freunde, so weit ich weiß, sind feiern mit bis zu 50 personen erlaubt. Ich selbst gehe nicht hin, da ich mich in der situation unwohl fühle. Und beim essen kann man ja wohl schlecht einen mundschutz tragen....ausserdem im geschlossenem raum möchte ich nicht mit 50 leuten sitzen. Die beiden verwandten sehen das nicht so, im Gegenteil ich durfte mir meinen Spruch schon als paranoid und hypochondrisch abholen...

Ich sehe die beiden als Risiko und hätte daheim im Garten mit engster Familie gefeiert...

Was sagen Sie aus medizinischer Sicht zu der "restaurantfeier", übertreibe ich mit meiner Ansicht?

 

Dr. Sabine Schulz
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10.06.2020, 15:38 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

die Regelungen für Gruppen sind von Bundesland zu Bundesland etwas unterschiedlich. Letztlich läuft es jetzt, da die Lockerungen zunehmen, immer mehr darauf hinaus, dass man sich selbst überlegt, wie sehr man sich schützen will. Veranstaltungen mit vielen Leuten in geschlossenen Räumen bergen ein deutliches Risiko, kann das gut nachvollziehen, würde mich da auch unwohl fühlen und solche Situationen meiden. Grundsätzlich bin ich auch überrascht und teilweise erschreckt, wie wenig manche Leute an Abstandsregeln oder Mund-Nase-Schutz-Regeln halten!

Gruss

Dr Schulz

 

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