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Nach Nierenbiopsie

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit

29.02.2020 | 10:17 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

ich hatte am vergangenen Mittwoch eine Nierenbiopsie. Am Donnerstag durfte ich dann vormittags nach Hause. Noch bevor ich mich auf der Rückfahrt im Auto befand, merkte ich, dass ich bei jeder kleinen Bewegung Schweißausbrüche bekomme, so dass die Sachen schon teilweise klatschnaß waren. Ich habe nichts darauf gegeben, weil ich dachte, dass ich ja nur gelegen habe und weil die Proteinurie mittlerweile auf 10 g/l gestiegen ist. So dass ich es unter allgemeine Schwäche verbucht habe. 

Auf der Rückfahrt im Auto wurde es teils noch schlimmer. Mir ist zeitweise richtig übel geworden, so dass ich schon dachte, dass wir wieder umdrehen müssen. Nach ca. 1 Stunde Fahrt hat sich es wieder gelegt. Zu Hause angekommen hatte ich noch zu tun die Treppen (4. Etage) hoch zu kommen. Schlapp und schwitzen. Aber jetzt geht alles wieder. 

Ich habe keine Schmerzen, kein Fieber, nun auch keine Schweißausbrüche mehr, der Urin sieht auch normal aus. Ab und an ist mir schwindelig, aber das könnte auch vom Nacken kommen, weil ich mich ja schonen soll. Durch die mangelnde Bewegung kriegt man ja auch Verspannungen. 

Nun habe ich heute gemerkt, dass ich bisher noch keine Tablette für den Blutdruck nehmen konnte. Der Blutdruck ist mit 120/88 bis 130/87 und Puls zwischen 52 und 80 vollkommen okay. Könnte mein o.g. Zustand was damit zu tun gehabt haben, dass ich Donnerstag morgen alle drei Medikamente morgens auf einmal genommen habe: Metoprolol 25 mg, Amlodipin 2,5 mg und Spironolacton 12,5 mg...vielleicht ist mein Blutdruck abgesagt dadurch. Gestern musste ich die Medikamente über den Tag verteilen, sonst wäre der Blutdruck zu niedrig geworden. 

Zu erwähnen ist, dass nach der Punktion am unteren Nierenpol ein kleines Hämatom 2,5 x 0,6 cm festgestellt wurde. Lt. Arzt würde sich das allerdings allein abbauen. Es soll beim nächsten Termin nochmal mitkontrolliert werden. Wäre o.g. Situation vom Hämatom gekommen, dass es sich vergrößert hätte, hätte ich doch mit Sicherheit Blut im Urin gehabt oder?

Was sagen Sie. Es hat mich ein wenig verunsichert?

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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01.03.2020, 10:46 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Es ist eher wahrscheinlich dass Sie bei einem großen Hämatom Blut im Urin gehabt hätten, aber es gibt auch große Hämatome, bei denen es nicht zu Blut im Urin kommt, die Lage des Hämatoms spielt da eine Rolle. Denkbar wäre z.B., dass der Blutdruck zu niedrig war, die Medikamenteneinnahme kann dafür ursächlich sein, letztlich kann ich aber aus der Ferne leider andere Ursachen nicht ausschließen, 

Gruss

Dr Schulz 

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01.03.2020, 11:40 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

wie gesagt, dass hämatom war am unteren nierenpol und lt. Arzt klein (2,5 x 0,6). 

Kann sich ein hämatom denn im Nachhinein vergrößern?  

Mir macht ein wenig Bedenken, dass ich beim Treppen steigen "klapprige Beine" habe. Sonst ist nichts. Und wie gesagt der Vorfall im Auto auf der Heimfahrt (das ist aber nicht nochmal vorgekommen) ...ich bin eben verunsichert....

 

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02.03.2020, 11:56 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

ich war heute beim Hausarzt. Der hat Ultraschall gemacht. Keine Flüssigkeit im Bauchraum und punktierte Niere sieht gut aus. 

 

Dr. Sabine Schulz
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02.03.2020, 12:15 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

das ist ja dann doch beruhigend, vielen Dank für die Info!

Gruss

Dr Schulz

 

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02.03.2020, 14:26 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

habe soeben schon das Ergebnis erhalten. Ich habe eine membranöse Glomerulonephritis (so wie schon vor 22 Jahren). Diesmal konnte man noch die dazugehörigen Pla2 AK anfärben. Die waren damals noch nicht bekannt/erforscht. Somit ist auch klar, dass die Diagnose von damals auch nichts mit einem Lupus oder Hashimoto/Tumor/Infektion usw. zu tun hat. Eine Autoimmunerkrankung an der Niere allein. Nun weiß ich wenigstens woran ich bin und muss nicht mehr nach fragwürdigen anderen Erkrankungen suchen. 

Mein Bauch fühlt sich immer noch an, als ob er platzt. Sonst geht es mir soweit gut. Eine Bauchfellentzündung hätte die Ärztin doch auch im Ultraschall gesehen oder? Sind vielleicht eher Blähungen. Keine weiteren Symptome sonst....

Dr. Sabine Schulz
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02.03.2020, 14:50 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Es ist immer gut eine Diagnose zu haben, um entsprechend gezielt behandeln zu können! Im Ultraschall können auffällige Darmbewegungen und/oder Luft/freie Flüssigkeit auf eine Bauchfellentzündung hinweisen. Letztlich ist der Ultraschall aber nur ein Baustein der Diagnostik neben z.B. der körperlichen Untersuchung und den Laborwerten,

Gruss

Dr Schulz

 

 

 

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02.03.2020, 15:51 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

ich muss nochmal auf das Ultraschallbild zurückkommen. Der Hausarzt sagte ja, dass keine freie Flüssigkeit zu sehen ist und meine Niere gut aussieht. Ich hätte aber ein wenig Luft im Bauch. Ich soll diese Woche wiederkommen, wenn es nicht weg geht.Blut wurde nicht abgenommen. 

Jetzt wo mir der durchführende Arzt der Uniklinik das Ergebnis mitgeteilt hat, habe ich ihm nochmal auf das Bauchproblem angesprochen und habe erzählt, dass der Hausarzt nichts feststellen konnte. 

Er meinte, dass, wenn die Biopsie am Mittwoch war, dann würde die Symptomatik eher gekommen sein und nicht erst ab Sonntag. Er glaubt nicht, dass da was ist. Andere Symptome hätte ich ja auch nicht. 

Kann man denn Blähungen von Luft im Bauch zwecks Bauchfellentzündung anderweitig erkennen? Was könnte ich gegen eventuelle Blähungen noch machen? Ich trinke schon literweise Fenchel-Anis-Kümmel -und Kräutertee? Habe auch einen probiotischen Joghurt gegessen zwecks Darmflora. 

Dr. Sabine Schulz
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03.03.2020, 09:56 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

wie gesagt, man sollte immer das Gesamtbild sehen, der Ultraschall ist nur ein Baustein der Diagnostik zur Abklärung von Bauchbeschwerden. Wenn weder der Hausarzt noch der Arzt der Uniklninik Anlass zur Sorge sehen, denke ich, ist Entwarnung gegeben. Helfen können auch feuchte Wärmewickel. Wenn die Blähungen nicht besser werden, kann Ihnen der Hausarzt auch Medikamente z.B. Simeticon verschreiben,

Gruss

Dr Schulz

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04.03.2020, 07:09 Uhr
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Sehr ggehrte Frau Dr. Schulz, 

diese Bauchbeschwerden sind nun weggegangen, allerdings habe ich wieder ein neues Problem. 

Gestern hatte ich Blut am Toilettenpapier nach dem Stuhlgang. Ca. 1 Euro groß.

Heute morgen bin ich dann auf Toilette und hatte wieder Stuhlgang, aber auch Urin ist abgegangen. In der Toilette war es dann richtig blutig (als ob ich meine Regel hätte). Am Toilettenpapier war nichts zu sehen. 

Sollte es vom Stuhlgang kommen, dann hatte ich das schon öfter, habe aber auch schon 3 Darmpspiegelungen hinter mir, im ganzen Dickdarm und Rektum fanden sich Lymphfollikel und auch eine geringe Gewebseosinophilie, aber nichts böses. Letzte Spiegelung war Dezember 2018.

Ich will jetzt nochmal schauen, wenn ich nachher auf Toilette muss, wie der Urin aussieht, habe auch Gefäß da, wo ich es auffangen könnte. Wenn der Urin normal aussieht, wird es doch eher am Darm gelegen haben und nicht an der punktierten Niere? Es ist ja nun schon eine Woche her und der Urin, sah immer gut aus. Morgens eben konzentrierter, aber nichts Auffälliges. 

Trotz alledem, werde ich, wenn es nicht besser wird, mein Darmproblem wieder ansprechen müssen, aber bisher hat sich niemand zuständig gefühlt. Es hieß immer, dass das im Darm da nicht hingehört, aber es wäre nicht bösartig und so war das Problem abgehakt, aber diese Attacken, die manchmal von Bauchkrämpfen in Verbindung mit Durchfall oder eben Blut im Stuhl bleiben....keiner behandelt das. 

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04.03.2020, 08:06 Uhr
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...kurze Rückmeldung....der Urin sieht normal aus. Es muss vom Darm gekommen sein. Ich werde es weiter beobachten. Vielleicht ist dieser "Blähbauch" und jetzt das Blut am Stuhlgang eine Magen-Darm-Infektion? Der Stuhlgang ist breiig bis dünn. Jetzt musste ich schon wieder....kein Blut mehr...

Dr. Sabine Schulz
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04.03.2020, 12:46 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Das wäre denkbar, wenn die Beschwerden aber fortbestehen, sollten Sie das abklären lassen,alles Gute!

Dr Schulz

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10.03.2020, 09:24 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

mir geht es wieder gut, scheint erstmal nur eine Magen-Darm-Verstimmung gewesen zu sein. 

Ich habe mal eine Frage: mit der membran. GN, zähle ich da auch als Risikopatient für schwere Verläufe zwecks Coronavirus? Egal, ob ich erst 38 bin? 

Ich habe Bedenken, dass ausgerechnet jetzt ich Immunsuppressiva erhalten soll, wo das Virus umgeht. Davor habe ich totale Angst. Am liebsten würde ich das erstmal Ablehnen...das bereitet mir wirklich Sorge. Ich empfinde es zwischen der Auswahl von "Pest oder Cholera".

Bin ich wirklich gefährdet? Oder nur Panikmache der Presse? 

Dr. Sabine Schulz
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10.03.2020, 12:40 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Bei Ihrer Grunderkrankung würde ich Sie schon als Risikopatient einordnen, gilt insbesondere wenn Immunsuppressiva eingenommen werden. Ist natürlich eine schwierige Situation, würde den behandelnden Nephrologen konsultieren, aber wahrscheinlich sollte man die immunsuppressive Therapie nicht auf die lange Bank schieben. Grund zur Panik besteht jedoch nicht, die empfohlenen  Sicherheitsmassnahmen sind schon wirksam, auch wenn es keine absolute Sicherheit gibt.

Gruss

Dr Schulz 

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