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Medikament abgelehnt

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit

27.04.2020 | 12:09 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

bei mir wurde nochmals durch Biopsie eine PLA2-positive membranöse Glomerulonephritis festgestellt. Hierfür wurde durch den behandelnden Arzt ein Off-Label-Use für Rituximab bei der Krankenkasse zur Genehmigung der Kosten beantragt. 

Nun wurde der Antrag abgelehnt, weil ich angeblich die Kriterien für einen Off-Label-Use nicht erfülle und weil dem MDK die Befundberichte zum Verlauf und Klinik nicht reichen. Den Arzt, der es verschreiben möchte, habe ich bis jetzt nicht erreicht. 

Ich habe zu Hause unzählige Befundkopien und könnte selbst welche zur Krankenkasse schicken. Nur weiß ich nicht, ob ich das als Patient einfach so darf und ob es nicht besser ist, dass der Arzt schaut, was wirklich noch gebraucht wird an Befunden zur Beurteilung, vielleicht will er noch einen Kommentar schreiben oder so. Wie verhält man sich da? 

Für einen Widerspruch habe ich 4 Wochen Frist. Allerdings hat die Dame der Krankenkasse gesagt, dass niemand das Wort "Widerspruch" erwähnen soll, dann dauert es noch länger. Sollen entweder Nachtrag schreiben oder neu beantragen. Kann ich das als Patient selbst beschleunigen indem ich als Nachtrag einfach weitere Kopien schicke, oder ist es klüger, dass dem Arzt zu überlassen?

Und noch eine Frage: sollte es dann genehmigt werden, wie lange gilt es als genehmigt, d.h. hat man da eine Frist, ab wann man es dann einsetzen muss und abgerechnet haben muss? Ich frage deshalb, weil es ja sein könnte, dass sich die Corona-Lage verschärft und der Arzt entscheidet, dass wir mit dem Rituximab noch warten...ist dann die Genehmigung verfallen nach gewisser zeit?

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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18.09.2020, 12:00 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Finde ich nicht, in diesen Pandemiezeiten ist konsequente Vorsicht unbedingt wichtig! Hätte aber keine Bedenken, solange Sie ausreichend Abstand einhalten können, regelmässig Hände desinfizieren und den Mundschutz tragen. Wo möglich, wurde ich immer auch mit Frischluft zu lüften versuchen,

Gruss

Dr Schulz

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21.09.2020, 08:14 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

ich habe mal eine Frage bezüglich baden in einem Badesee (noch 18 Grad Wassertemperatur): 

Kann man sich da mit Coronavirus infizieren, wenn z.b. vorher jemand Wasser in den Mund bekommen hat und es ausgespuckt hat? Oder ist das Wasser zu verdünnt, dass sowas gar nicht geht?

Wenn ich jetzt Rituximab erhalte: kann man damit überhaupt in einem Badesee baden gehen oder ist das zu "dreckig" von den Keimen her. Es ist ein ausgezeichnetes Badegewässer. Aber es schwimmen ja auch Fische drin oder es sind z.B. Schwäne drauf? Oder ist ein Freibad mit Chlorwasser hygienischer?

Vielen Dank. 

Dr. Sabine Schulz
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21.09.2020, 10:41 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Schwimmen in groesseren Seen oder im Schwimmbad gilt hinsichtlich Corona als sicher. Da die Rituximabdosis in Ihrem Fall ja sehr niedrig ist, besteht wahrscheinlich kein Grund gegen einen Schwimmbadbesuch oder das Schwimmen im See. Sollten Sie jedoch sicherheitshalber mit Ihren Aerzten besprechen, welche Erfahrungen mit dieser Off-Label -Rituximabbehandlung und den unterschiedlichen Dosierungen  haben,

Gruss

Dr Schulz

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02.10.2020, 18:04 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

meine Vater hat eine clostridium difficile Infektion. Nun war ich im Pflegeheim ihn besuchen und habe es hinterher erst erfahren. Da ich ja gerade ein Immunsuppressivum bekomme, mache ich mir nun Gedanken, dass so eine Infektion für mich gefährlich werden könnte. Die Pflegefachkraft sagte mir, dass die alle mit eine Art "Schutzanzug" reingehen. Nun war ich einfach so  bei ihm und ich habe das nicht gewusst. Ich hatte aber FFP2-Mundschutz auf und als ich das Zimmer verlassen habe, habe ich mir meine Hände desinfiziert. 

Über welchen Weg kann man sich das holen? Auf was müsste ich achten, damit ich mir das nicht hole? 

Dann hat mein Freund mit seiner Lungenärztin gesprochen wegen Corona, auch über mich. Sie meinte, dass mein Medikament (Rituximab) gefährlich wäre und ich sehen soll, dass ich damit kein Corona bekomme. Das macht mir schon wieder Angst. 

Wenn ich im Pflegeheim meinen FFP2-Mundschutz aufhabe und dann meine Brille beschlägt, dann sitzt der Mundschutz nicht richtig, oder? Ich  habe aber den Nasenbügel schon richtig an die Nase gedrückt.....

Dr. Sabine Schulz
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03.10.2020, 16:10 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Eine Infizierung mit Clostridium difficile geschieht über Schmierinfektion, also in aller Regel über die Hände. Dadurch, dass Sie ja die Hände nach dem Besuch bei Ihrem Vater desinfiziert haben, ist eine Ansteckung sehr unwahrscheinlich. Typische Symptome wären Durchfälle, Bauchschmerzen und Fieber. Hinsichtlich der Risikobewertung durch die Rituximabtherapie würde ich mich an die Einschätzung Ihrer behandelnden Nephrologen halten, welche ja Erfahrung mit Ihrer (niedrigen)Dosis haben und die Gefahr als gering einschätzen! Leider kommt es vor, dass die Maske nicht ganz sicher abschliesst und dadurch die Brille beschlägt!

Gruss

Dr Schulz

 

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05.10.2020, 16:55 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

nun habe ich schon wieder ein neues Problem. Ich habe ständig an Zehen oder Fingern eine Nagelbettentzündung. An manchen Stellen war auch Eiter drin. Ich habe es versucht auszudrücken und habe alles desinfiziert. Dann ging es weg. Aber es kommt immer wieder, nur dann ist ein ander Finger oder Zeh dran. 

Momentan habe ich es an beiden großen Zehen. Hinzukommt, dass der Zehnager bis zur Hälfte braun aussieht. Ist das ein Nagelpilz? Der Zeh ist um den Nagel gerötet und juckt auch ständig. 

 

Vielen Dank für eine Antwort. 

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05.10.2020, 18:59 Uhr
Antwort

Hallo!

Könnte eine Pilzinfektion sein, das Jucken wäre hier typisch. Kann aber auch z.B. eine bakterielle Entzündung sein, würde ich ggf einmal dem Hausarzt zeigen. Leider gehören Infektionen zu möglichen Nebenwirkungen bei Rituximab. Um das Übergreifen der Keime von einem betroffenen Finger oder einer Zehe auf andere Finger oder Zehen zu vermeiden, am besten die betroffene Stelle abdecken,  

Gruss

Dr Schulz

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09.10.2020, 09:03 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

mittlerweile habe ich neue Untersuchungen zwecks Schilddrüse:

Tsh 2,24 (0,27-4,20)
ft4 14,90 (12-22)
ft3 5,30 (3,13-6,76)

TPO- und TG-Antikörper negativ

Sonografie: Volumen re SDL 4 ml, Volumen li SDL 5 ml
Parenchym leicht inhomogen + echoarm, Bild passend zur Hashimoto Thyreoiditis, keine Knoten

Keine Notwendigkeit einer Substitution mit L-Thyroxin.

Im Mai 2019 ergab die Sonografie der Schilddrüse, allerdings beim Nuklearmediziner eine normal große SD (rechts und links je 5ml), links mehrere kleine echoreiche Knoten mit einer max. Ausdehnung von 3 mm. Beurteilung mikronodöse SD.

Das ist das, was ich nicht verstehe: ist es nun eine mikronodöse SD oder eine Hashimoto-Thyreoiditis? Letzteres würde auch passen, da ich ja mit der membran. GN schon eine Autoimmunerkrankung habe und so etwas kommt manchmal selten allein....

Im Herbst 2018 hatte ich einmal einen Tsh-Wert von 5,8 und dann nie wieder, allerdings wurde mir dieser Wert im KH abgenommen in der Notaufnahme, als ich eine Blutdruckkrise hatte. 

Wenn es jetzt Hashimoto sein sollte, wie lange kann denn die Schilddrüse überhaupt noch funktionieren? Am Ende steht doch sowieso eine Unterfunktion, oder? Was sagen Sie zu den o.g. Werten, wirklich keine Therapie erforderlich? 

Und : 25-OH-Vitamin D i. S. 16 (<= 20 ng/ml Mangel)
Ich verstehe nur nicht, warum ich einen Mangel habe, obwohl ich jeden Tag 1000 IE Dekristol nehme?

Dr. Sabine Schulz
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09.10.2020, 12:06 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Möglicherweise ist die Dosierung des Dekristol etwas zu niedrig, der Wert ist allerdings nur wenig zu niedrig. Die Schilddrüsenbewertung im Ultraschall ist leider oftmals nicht eindeutig, daher muss man zur Diagnosefindung immer alle relevanten Befunde zusammen bewerten. Bei Hashimoto funktioniert die Schilddrüse trotzdem, man muss dann lediglich ggf Schilddrüsenhormone einnehmen, bei Ihren Schilddrüsenwerten ist das aber aktuell nicht erforderlich,

Gruss

Dr Schulz

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