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Medikament abgelehnt

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit

27.04.2020 | 12:09 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

bei mir wurde nochmals durch Biopsie eine PLA2-positive membranöse Glomerulonephritis festgestellt. Hierfür wurde durch den behandelnden Arzt ein Off-Label-Use für Rituximab bei der Krankenkasse zur Genehmigung der Kosten beantragt. 

Nun wurde der Antrag abgelehnt, weil ich angeblich die Kriterien für einen Off-Label-Use nicht erfülle und weil dem MDK die Befundberichte zum Verlauf und Klinik nicht reichen. Den Arzt, der es verschreiben möchte, habe ich bis jetzt nicht erreicht. 

Ich habe zu Hause unzählige Befundkopien und könnte selbst welche zur Krankenkasse schicken. Nur weiß ich nicht, ob ich das als Patient einfach so darf und ob es nicht besser ist, dass der Arzt schaut, was wirklich noch gebraucht wird an Befunden zur Beurteilung, vielleicht will er noch einen Kommentar schreiben oder so. Wie verhält man sich da? 

Für einen Widerspruch habe ich 4 Wochen Frist. Allerdings hat die Dame der Krankenkasse gesagt, dass niemand das Wort "Widerspruch" erwähnen soll, dann dauert es noch länger. Sollen entweder Nachtrag schreiben oder neu beantragen. Kann ich das als Patient selbst beschleunigen indem ich als Nachtrag einfach weitere Kopien schicke, oder ist es klüger, dass dem Arzt zu überlassen?

Und noch eine Frage: sollte es dann genehmigt werden, wie lange gilt es als genehmigt, d.h. hat man da eine Frist, ab wann man es dann einsetzen muss und abgerechnet haben muss? Ich frage deshalb, weil es ja sein könnte, dass sich die Corona-Lage verschärft und der Arzt entscheidet, dass wir mit dem Rituximab noch warten...ist dann die Genehmigung verfallen nach gewisser zeit?

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Dr. Sabine Schulz
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28.04.2020, 11:11 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Würde zunächst mit dem zuständigen Arzt sprechen, der den Antrag ggf durch Befunde und neue Begründungen ergänzen kann. Hinsichtlich einer eventuell befristeten Kostenübernahmegarantie würde ich bei der Krankenkasse anfragen, das können Sie auch vorher mit der zuständigen Ansprechpartnerin klären,

Gruss

Dr Schulz

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28.04.2020, 11:49 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

danke für Ihre Antwort. 

Ich habe nochmal eine Frage.

Ich habe Ende März meine Zahnarzttermine auf Mitte Mai und Juni verschoben. Gemacht sollten jeweils 2 Kronen. Der eine Zahn ist schon mit einem Provisorium versorgt, der andere hat eine kariöse Stelle am Zahnhals und soll Mitte Mai eine Krone bekommen, das Loch im Zahn ist also noch nicht versorgt. Schmerzen habe ich nicht. 

Leider habe ich immer noch Bedenken zum Zahnarzt zu gehen und mir ist nicht ganz wohl bei der Sache, da es ja nun Lockerungen gegeben hat, glaube ich, dass wir in 14 Tagen wieder mehr Infektionen haben werden...ich weiß nicht...sollte ich die Termine noch weiter nach hinten verschieben? 

 

Dr. Sabine Schulz
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28.04.2020, 16:11 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

scheint sich da ja doch um eher dringende Behandlungen zu handeln, daher würde ich - natürlich unter Beachtung aller Vorsichtsmassnahmen (incl. FFP2-Maske für Sie) - die Behandlung in Angriff nehmen. In der Praxis dürften ja ausreichende Vorsichtsmassnahmen vorhanden sein. Würde den Zahnarzt vorher einmal kontaktieren, er kann sicher einschätzen, ob es sich tatsächlich um eine dringlichere Behandlung handelt. Sie können dann auch nach den Vorsichtsmassnahmen in der Praxis fragen. Das Coronavirus wird uns ja leider noch länger erhalten bleiben,

Gruss

Dr Schulz

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29.04.2020, 07:26 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

nun wurde ja berichtet, dass das Coronavirus auch Gehirn, Herz- und Niere schädigen kann. 

Macht es dadurch einen Unterschied in der Risikobewertung für einen schweren Verlauf? Ist die membranöse GN allein schon ein Risiko, obwohl die Krea, GFR normal sind nur die Proteinurie zuletzt bei 9000 mg/Tag lag und bisher nicht immunsuppressiv behandelt wurde?

Ich habe zu Hause selbst genähten Mund-Nasen-Schutz, dann noch normalen OP-MNS und 2 FFP2-Masken. Da letztere von der Apotheke nur 2 Stück verkauft wurden und das auch nur für Patienten mit Risiko muss ich damit sparsam umgehen und habe mir gedacht, dass ich diese nur nutze beim Arztbesuch und vor allem in der Großstadt in der Uniklinik. Ich kann sie doch nicht wiederverwenden? Heute hatte ich einen Bericht gelesen, dass es auch nichts nützt bei 70 Grad in den Backofen zu legen?

Wie funktioniert das eigentlich genau mit einer Pandemie? So habe ich gelesen, dass eine Herdenimmunität nicht funktioniert, weil das Jahre dauern würde und dann hieß es aber wieder schärfere Ausgangsbeschränkungen, so dass man es komplett eindämmt gehen wegen der Wirtschaft nicht: aber was geht denn dann? Wie verläuft denn dann sowas, wann könnte es vorbei sein? 

Dr. Sabine Schulz
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29.04.2020, 13:19 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo,

unabhängig von jetzt neu aufgetretenen Berichte über die möglichen Angriffspunkte des Coronavirus würde ich Sie unverändert als Risikopatientin einordnen, die neuen Berichte machen da keinen Unterschied und man kann daraus auch nicht folgern, dass das Risiko eines schweren Verlaufs zwangsläufig noch grösser wird. Man weiss einfach noch zu wenig über das neues Virus um eine zuverlässige Einordnung zu treffen. Hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Pandemie bleibt keine Alternative, als weiter auf Schutzmassnahmen wie Abstand und Maske zu setzen bis ein Impfstoff da ist, eine Herdenimmunität ist keine Option, da bis zum Erreichen einer Herdenimmuntät sich extrem  viele Leute infizieren müssten, so dass unser Gesundheitssystem das nicht schaffen würde. Es gibt auch waschbare FFP2-Masken, habe diese zuletzt frei verkäuflich in Sanitätshäusern gesehen, ggf können Sie diese für sich erhalten.   

Gruss

Dr Schulz

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29.04.2020, 13:52 Uhr
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Sehr geehrter Frau Dr. Schulz, 

danke für den Tip mit den waschbaren FFP2 Masken. Da muss ich mich mal erkundigen, ob hier auch sowas zu besorgen ist. Also sind die einfachen Masken für Risikogruppen untauglich? 

Mein Freund hat Asthma und hat jeden Tag Kundenkontakt. Die Lungenärztin schreibt nicht prophylaktisch krank und so lange, wie das dann noch dauert, kann er ja auch gar nicht krank geschrieben sein. Leider kann er kein Home Office machen. Die Mitarbeiter des Geschäfts haben alle eine selbstgenähte Maske bzw. den normalen Mund-Nasenschutz auf. Sollte mein Freund jeden Tag auf Arbeit dann eine FFP2-Maske tragen, aber kann er das von der Luft aushalten 8 Std. lang, und vorausgesetzt wir bekommen noch waschbare Masken? Die Wahrscheinlichkeit, dass er bei den Kunden irgendwann mal auf den "Falschen" trifft ist ja höher. 

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, wenn er im Geschäft auf eine Infizierte Person trifft, dass er, sollte er sich angesteckt haben, mich ansteckt, auch wenn wir die Wohnung vorsorglich aufteilen würden? Wir hatten das überlegt, vor allem, wenn die Behandlung mit Rituximab oder andere Immunsuppressiva beginnt. Stehen da irgendwie Aerosole mit virus drin in der Luft?

 

Dr. Sabine Schulz
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30.04.2020, 11:02 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Untauglich nicht, diese haben jedoch kaum einen Schutzeffekt für einen selbst, sondern schützen vor allem die anderen. Grundsätzlich ist das konsequente Abstandhalten eine wirksame Schutzmassnahme, auch für Ihren Freund, trotz Maske ist dies unbedingt wichtig. Man kann auch wenn man Asthma hat eine Maske tragen, diese sind ja luftdurchlässig!Wenn sich einer von Ihnen trotzdem infizieren sollte, ist die Ansteckungsgefahr gross, es sei dann derjenige isoliert sich selbst.Man weiss, dass die Viren durch Ausatmen in die Luft gelangen und dort einige Stunden verweilen können,

Gruss

Dr Schulz

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30.04.2020, 13:45 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr.  Schulz,

nochmal zur Ansteckung: man soll ja schon 1-2 Tage vor symptombeginn ansteckend sein. Also, wenn jemand von uns sich infiziert mit coronavirus ist es ja dann fast schon zu spät. Sollten wir uns  jetzt schon vorsorglich in getrennten Zimmern aufhalten?

Was meinen Sie mit Isolation, dass der infizierte komplett woanders untergebracht wird? 

Und noch eine frage: ich habe in mehreren Zeitungen Spekulationen zur BCG (Tuberkulose) Impfung gelesen, dass es einen positiven Effekt auf das coronavirus geben könnte. Gibt es da studien? Ich selbst wurde geimpft (1981), war damals Pflicht.  Würde die Impfung überhaupt jetzt noch Wirkung zeigen? 

Dr. Sabine Schulz
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30.04.2020, 15:05 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

sich ohne Verdachtsmomente einer Infektion bzw ohne Kontakt zu einem bekannt Infizierten in Isolation zu begeben- empfehle ich den Patienten in aller Regel nicht, halte ich in der Regel für übertrieben. Je nach Wohnungsumständen kann man sich auch in derselben Wohnung in einem anderen Zimmer isolieren. Dass die Tuberkuloseimpfung vor Corona schützt, halte ich nicht für zutreffend,

Gruss

Dr Schulz     

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26.06.2020, 07:54 Uhr
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SEhr geehrte Frau Dr. Schulz,

die Krankenkasse hat nun das Rituximab genehmigt bzgl. Einsatz außerhalb der Zulassung bei membranöser GN. Ich hatte den Arzt darauf angesprochen bzgl. Hepatitis-Serologie und Lunge-Röntgen. Er meinte, dass die Serologie von vor 20 Jahren negativ war und sonst hätte ich schon im Verlauf Hepatitis entwickelt und das mit der Lunge röntgen wäre wegen Tbc. Hier hatte ich vor 1,5 Jahre einen negativen Tbc-Test und Lunge röntgen wäre auch in Ordnung gewesen. Außerdem hatte ich ja als Kind die BCG-Impfung bekommen, die es jetzt nicht mehr gibt. Betrifft das mit dem Rituximab und nur Hepatitis oder kann das auch eine Fettleber verstärken. Leider habe ich auch die, weil ich Übergewicht habe.
Eine sekundäre membranöse GN ist ausgeschlossen, da wir im Gewebe den Autoantikörper Pla2-R nachweisen konnten, also kein Hepatitis im Zusammenhang mit einer membranösen GN.

Auf die Frage nach allergischen Reaktionen meinte er, dass ich wohl kaum Nebenwirkungen haben werde, denn ich bekomme eine niedrige Dosis (1g), nicht so wie die Tumorpatienten. Er glaubt nicht, dass ich Nebenwirkungen verspüren würde. Ich habe aber trotzdem Angst, denn warum bekommt man (laut eigener Recherchen) vorab Cortison und Fenistil? Das kenne ich von meinen Notfallset für die chronische Urtikaria mit Angioödem. Wenn ich schon zu solchen Attacken ohne diesem Medikament neige, muss ich mir da Sorgen machen?

Wiederum meinte er, dass bei meiner Erkrankung schon sehr gut Erfolge mit diesem Medikament erzielt wurden.

Auf die Frage zwecks Corona und Risiko meinte er, dass ich auch ohne dieses Medikament ein Risiko wegen Bluthochdruck bin und die gesunden Leute hätten das Risiko eines Zytokinsturms. Ich solle mir keine Gedanken machen. Er meinte auch, das gezeigt wurde, dass Dexamethason Erfolge bei einem schweren Coronaverlauf bringt, dann zeigt es ja, dass man eine schweren Verlauf hat wegen einer überschießenden Abwehrreaktion auf das Virus und da kann ich vielleicht sogar noch froh sein, dass mein Immunsystem mit dem Medikament nicht so aufgepeitscht werden kann. Einen Artikel darüber habe ich heute auch im Ärzteblatt gelesen von der Uni Jena. Also scheint es hierzu neue Erkenntnisse zu geben?

Zwecks Schimmel an der Wand. Wir wollen nochmal die Tapete abmachen, meist saß der Schimmel ja nur auf der Tapete. Kann man für die Fensterfaschen zwecks Schimmel einen Schimmelentferner benutzen oder würden sie das nicht tun, wenn einer von uns Asthma hat und der andere chronische Urtikaria mit Angioödem - ist das dann zu aggressiv dieses Mittel? Anders wird es erstmal nicht gehen. Ich habe nach Wohnungen geschaut...Alle zu teuer, da ist der gesamte Lohn weg ohne, dass wir gegessen haben, versichert sind und meine Krankenkasse bezahlt haben.

So wie ich es verstanden habe, bekommt man eine Infusion. Nach 14 Tagen eine 2. und dann erst wieder nach einem halben Jahr.

Dr. Sabine Schulz
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26.06.2020, 15:49 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Bei der Behandlung mit Rituximab kann es als Nebenwirkung u.a.zu einer Leberschädigung mit Anstieg der Leberwerte kommen, grundsätzlich würde ich hier jedoch der Einschätzung Ihres Arztes vertrauen, welcher ja Erfahrung mit dieser niedrigen Rituximabdosis hat, wenn dieser das Risiko von Nebenwirkungen als gering einschätzt, wäre ich da beruhigt.  Eine positive Wirkung von Dexamethason auf Covid19 ist in einer kürzlichen, Studie beschrieben worden, ja, diese Studie erscheint auch seriös, das sind tatsächlich relativ neue Erkenntnisse.Beim Benutzen des Schimmelentferners würde ich in jedem Fall eine Maske tragen!

Viele Grüsse

Dr Schulz

 

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30.06.2020, 08:06 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

ich habe erfahren, dass die Proteinurie weiter auf einen hohen Niveau seit Februar geblieben ist (9 g). Wie lange kann man das so lassen ohne, dass Folgeschäden eintreten?

Dann beschäftigen mich immer noch die Therapie-Optionen: Chlorambucil und Kortison, Cyclosporin/Cyclosphosphamid. Habe ich das richtig verstanden, dass diese Medikamente noch schlimmere Nebenwirkungen als Rituximab haben?

Ich hatte allerdings in einer Info zu Rituximab einen "rote Handbrief" gefunden, wobei es insbesondere bei Behandlung von Autoimmunerkrankungen zu Todesfällen gekommen ist, bzw. zu einer progressiven Hirnentzündung. 

Und ist es üblich, dass man die First-Line-Medikamente überspringt und gleich zur Second-Line (Rituximab) überspringt und dieses Medikament auswählt? 

Ich habe einfach Bedenken, was all diese immunsuppressiven Therapien angeht, aber leider schein ja keine andere Wahl zu bestehen?

Und verstehe ich das richtig, dass ACE-Hemmer/Sartane generell bei Angioödem kontraindiziert ist, egal, was die Ursache, des Angioödems ist? Ich hatte mich mit einer Lupus-Patientin unterhalten, die hat ein Angioödem vermutlich aufgrund eines ACE-Hemmers bekommen. Dann wurde ihr trotzdem ein Sartan verordnet - kann das richtig sein? Ich hatte bei mir vom Dermatologen die Empfehlung kein ACE-Hemmer, kein Sartan und auch kein Aliskiren. 

 

Dr. Sabine Schulz
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30.06.2020, 16:39 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Ob bzw innerhalb welches Zeitraums mit einer Verschlechterung der Nierenfunktion zu rechnen ist, kann ich leider nicht sagen, da kann Ihnen ggf Ihr Nephrologe Erfahrungswerte mitteilen. Nehme an, dass mit der für Ihre Diagnose relativ neuen Rituximab-Therapie bessere Ergebnisse bei geringerer Nebenwirkungsquote zu erwarten sind, als mit herkömmlichen Medikamenten. Würde da seiner Einschätzung vertrauen, ggf fragen Sie ihn nochmals diesbezüglich.

Beim 'echten' Angioödem durch das sog Bradykinin helfen Cortison oder Antihistaminika nicht. Es gibt hier neben der angeborenen Form auch das durch Medikamente entstehende Angioödem. Beim angeborenen Angioödem kommt es in der Regel zu einer vermehrten Bradykininbildung, beim Angioödem durch Medikamente kommt es zu einem gestörten Abbau. Würde daher in jedem Fall auf ACE-Hemmer etc verzichten, da beim angeborenem Angioödem zusätzlich zur vermehrten Bildung auch der gestörte Abbau eintreten kann. Möglicherweise liegt bei der genannten Patientin gar kein Angioödem vor, sondern ein allergisches Ödem anderer Ursache? 

Gruss

Dr Schulz

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02.07.2020, 16:35 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

wir haben für die Nesselsucht und das Angioödem keine Ursache finden können. Es trat auch ohne ACE-Hemmer auf. Wir hatten auch nach heriditären Angioödem geschaut, das ist es auch nicht. Aber bei Autoimmunerkrankungen, soll es öfter zu chronischer Urtikaria mit Angioödemen kommen lt. Dermatologin. 

Ja, laut irgendeiner MENTOR-Studie, soll Rituximab genauso gute Ergebnisse erzielen, wie Cyclosporin im ersten Jahr und nach 24 Monaten soll Rituximab angeblich dem Cyclosporin überlegen sein, was eine Remission betrifft. Und eben weniger Nebenwirkungen machen. Aber es ist eine Studie. Bei Corona hat man ja auch gesehen, wieviele Studien schon was gesagt haben und bewiesen ist noch nichts. 

Mein Partner arbeitet im Handel und hat ständig mit vielen Leuten zu tun und wir stecken ja nun immer noch mitten in einer Pandemie, auch wenn die Zahlen rückläufig sind. Im Herbst sieht das schon anders aus, vermutlich: soll ich dann vorsichtshalber lieber in einem anderen Zimmer schlafen, wir hätten jeder ein Zimmer. Nur Küche, Bad und Flur müssten wir teilen oder ist das überzogen? Der Nephrologe sieht das ja alles tiefenentspannt, aber ich denke schon, dass man es auch nicht zu locker sehen sollte? Was meinen Sie?

Den Schimmel in der Wohnung haben wir mit Schimmelentferner bearbeitet. In einem Raum ging es nicht so richtig weg, so dass wir jetzt auf die Schnelle die eine Wand nochmal neu tapezieren werden. Der Schimmel befindet sich  auf der Tapete, die Wand ist trocken. Ich hoffe, dass es so reicht. Aber mehr kann man ja dann nicht tun....es ist ja generell schädlich, ob mit Immunsuppressiva oder ohne!

Dr. Sabine Schulz
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03.07.2020, 11:49 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Es ist alles nicht so einfach in diesen Zeiten, leider, und wir müssen leider bei etlichen Sachen abwarten, bevor gesicherte Erkenntnisse vorliegen. Sich im häuslichen Umfeld zu isolieren, würde ich höchstens dann erwägen, wenn das Risiko einer Infektion durch den Partner hoch ist, z.B. dann wenn vor Ort ein Corona.Hotspot vorliegt bzw er sich nicht durch Maske, Abstand etc schützen kann. Letztlich muss das leider jeder für sich selbst entscheiden. Hinsichtlich der Rituximabstudie würde ich bedenken, dass es sich hierbei sicher nicht um so kurzlaufende und daher eingeschränkte Studien wie bei einem neuen Virus wie z.B. Corona handelt. Gut, dass der Schimmel immerhin nur auf der Tapete war!

Gruss

Dr Schulz

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05.07.2020, 06:14 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

da es mich sehr verunsichert und mir Angst macht mitten in einer Pandemie ein Immunssuppressivum einzunehmen bzw. verabreicht zu bekommen, sind bei mir nochmal Fragen zu den Medikamenten aufgekommen: 

Gibt es bei den genannten Medikamenten, also Rituximab oder der Alternative von Cyclosphosphamid+Kortison einen Unterschied bezüglich eines Risikos für einen schweren Verlauf bei Covid19? So wie ich es verstanden habe, eliminiert Rituximab die B-Zellen und die Wirkung des Medikaments kann über Monate anhalten?! Wie sieht es mit Cyclosphosphamid aus: Hat das auch eine Art Langzeitwirkung und was ist hier der Mechanismus, der das Immunsystem unterdrückt? Kann man anhand dieser unterschiedlichen Wirkmechansimen, was das Immunsystem betrifft, ausmachen, welcher der beiden Wirkstoffe evetuell bzgl. einer Coronainfektion "gefährlicher" ist?

Z.b. hatte ich gelesen, dass bei MS Natalizumab wohl zwecks schweren Coronaverlauf ungefährlicher sein soll, wie Rituximab, warum? Bei meinen Recherchen habe ich sogar Seiten von Kliniken gefunden, wo direkt drin steht, dass in der Pandemie keine Neueinstellung mit Rituximab erfolgt, so lange nicht klar ist, wie sich das mit der Pandemie weiter verhält und man könne andere immunsuppressive Medikamente einsetzen. Also muss es doch Unterschiede geben?

Und was ist, wenn man mitten in der Therapie Corona bekommt? Ist die Infusion im Körper, man kann sie ja nicht mehr eliminieren, so dass die Abwehrkräfte besser gegen Corona funktionieren könnten? 

Und noch eine andere Frage: Wenn ich ins Krankenhaus gehe zur Infusion des Rituximab, wie mache ich das dann mit dem Mundschutz? Im KH herrscht Mundschutzpflicht auf dem Gelände, in den Fluren, in den Wartebereichen und auch auf Station, außer im Zimmer. Welche Art von Mundschutz soll ich da aufsetzen: eine OP-MNS, einen MNS aus Stoff oder FFP2? Ich habe alle 3 Varianten da, außer letztere nur 3 Stück. Diese sind ja nur für ca. 9 Stunden verwendbar.

Dr. Sabine Schulz
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06.07.2020, 13:38 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Inwiefern es da Unterschiede zwischen Rituximab, Cyclophosphamid oder Natalizumab gibt bzw wie die Risiken während einer COVID19-Infektion im Vergleich einzuschätzen sind, dazu liegen mir leider keine Informationen vor. Hinsichtlich Kortison gibt es ja inzwischen Hinweise, die auf einen günstigen Effekt hinsichtlich des Erkrankungsverlaufs bei Covid19 zeigen. Natürlich ist das Risiko eines schwereren Verlaufs einer Coronainformation unter immunsuppressiver Therapie grösser, aber letztlich kann keiner vorhersagen, wie dies im Einzelfall aussieht. Bezüglich der Masken ist FFP2 natürlich vorzuziehen, diese gibt es ja inzwischen auch wieder in Apotheken und Sanitätshäusern zu kaufen, auch als waschbare Maske. Verstehe Ihre Verunsicherung gut, aber denke, mit konsequenten Vorsichtsmassnahmen kann man sich als Risikopatient gut schützen. Es ist aber leider immer so, dass es eine garantierte, 100%ige Sicherheit nicht gibt,

Gruss

Dr Schulz  

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07.07.2020, 10:23 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

die Klinik hat soeben angerufen, dass es nächste Woche losgeht. Wenn ich jetzt die 2x 1g Rituximab im Juli bekomme, wie lange ist die Wirkung des Medikamentes auf den Höchststand und wann flacht die Wirkung wieder ab? 

Kann ich Hoffnung haben, dass im Herbst/Winter die Wirkung schon nachgelassen hat zwecks Grippe- und Coronawelle? 

Dann setze ich auf den Fluren und im Wartebereich die FFP2-Maske auf. Aber wie mache ich das im Patientenzimmer. Da bin ich ja bestimmt nicht allein und dann ißt und trinkt man ja auch bzw. über Nacht beim Schlafen, da kann ich ja nicht dauerhaft die Maske aufhaben? Ob die Patienten alle bei Aufnahme auf Corona getestet werden, weiß ich nicht. Gesagt hat jetzt erstmal keiner was, das werde ich dann wohl erst sehen. 

Was muss ich danach beachten: ich hatte mir Hygieneregeln für Immunsuppression im Internet angeschaut: nur schälbares Obst, keine Blumentöpfe mit Erde drin, täglich frische Handtücher, nichts Rohes essen, usw. Ist das jetzt total übertrieben? Werde ich da noch aufgeklärt, auf was man achten muss?

Wie sieht es mit Tieren aus: ich habe zeitweise einen Hund von anderen Leuten da, wo ich mal Gassi mit gehe und selbst habe ich 2 Meerschweinchen. Die sind natürlich nicht geimpft oder irgendwie untersucht vom Blut her auf Krankheiten. 

Was ist, wenn der entfernte Schimmel wieder auftaucht und ich es nicht gleich merke....

Kann das alles so schlimm sein, aber die Leute die transplantiert sind und was gegen die Organabstoßung nehmen, müssen doch auch normal leben können und nicht in einem Vakkuum leben? 

 

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