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Chronisches Räuspern/Husten - weitere Diagnostik?

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit

27.11.2020 | 11:36 Uhr

Hallo liebes Expertenteam,

ich hatte mich vor einiger Zeit schon einmal bei Ihnen gemeldet, da ich seit März eine chronische Schleimbildung im Rachen habe.

Das führt dazu, dass ich diesen durch Räuspern oder ein einmaliges, kräftiges Husten aus dem Hals lösen muss, damit ich ihn hochziehen und ausspucken oder schlucken kann. Morgens ist der Schleim teils leicht gelblich, ansonsten durchsichtig und in allen Fällen extrem zäh. Rein vom Gefühl her bildet sich der Schleim eher um den Kehlkopfbereich herum.

Da die Probleme mit der Allergiezeit anfingen und ich allergisch auf Frühblüher und Gräser reagiere, war ich mir erst sicher, dass es damit zusammenhängt. Da ich jedoch über Monate keinen Tag ohne Husten/Räuspern hatte, habe ich viele verschiedene Untersuchungen in Anspruch genommen, die ich nachfolgend einmal auflisten werde:

Hausarzt:
- Allergietest, Allergie auf Frühblüher und Gräser festgestellt
- Abhören der Lunge/Bronchien, keine Auffälligkeiten
- 2x Blutabnahme, jeweils keine Auffälligkeiten
- Kleine Lungenfunktion, keinerlei Auffälligkeiten
- Sputumprobe, ebenfalls keine Auffälligkeiten

HNO:
- Erneuter Allergietest, erneut Allergie auf Frühblüher und Gräser festgestellt. Bei Hausstaubmilbe hat sich zwar eine kleine Quaddel gebildet, diese war jedoch (wie schon beim ersten Allergietest) so klein, dass es nicht als Allergie erfasst wurde
- Genauere Betrachtung Rachen, Kehlkopf und Nase, keine Auffälligkeiten
- Ultraschall Nasennebenhölen, keine Auffälligkeiten

Radiologie:
- Röntgenaufnahme der Lunge, keine Auffälligkeiten, gute Durchlüftung

Pneumologe:
- Große Lungenfunktion, keine Auffälligkeiten
- Atemtest auf Entzündungszeichen, keine Auffälligkeiten

Der Pneumologe tippte dann darauf, dass durch die Allergie eine Art Raucherhusten entstanden ist und sich die Symptome mit Ende der Allgergiezeit lösen sollten. Damit hatte er auch zunächst Recht, von Ende September an hatte ich zunächt vier Wochen in der Regel keine und wenn, dann nur sehr geringe Symptome.

Als ich dann eine Kehlkopfentzuündung Ende Oktober hatte, fing alles wieder von vorne an, sodass ich seit vier Wochen wieder die Symptome habe, wenn auch nicht so stark wie über den Sommer. Einen allergischen Auslöser kann man zur aktuellen Zeit ja weitestgehend ausschließen.

War nun noch einmal bei einem anderen HNO. Der hat mit einem Endoskop noch einmal Nase, Rachen, Kehlkopf und Stimmbänder begutachtet. Aufgefallen war dabei, dass meine Nase durch die Allergie - trotz der aktuell nicht vorhandenen Allergiebelastung - ordentlich durch die Allergien geschwollen ist.

Außerdem hat er im Kehlkopfbereich eine leichte Schwellung festgestellt und tippt daher, dass es sich um einen Reflux handeln könnte. Dafür habe ich nun Protonenpumpenhemmer verschrieben bekommen und hoffe natürlich, dass es wirklich daran liegt.

Rein von meiner Recherche her, würden meine Symptome auf die Diagnose stiller Reflux passen. Andererseits verstehe ich nicht, wieso ich dann vier Wochen symptomfrei war, wenn es sich wirklich darum handeln sollte. Die Ernährung o.ä. habe ich nicht umgestellt. Oder kann auch beim Reflux eine plötzliche "Pause" von vier Wochen einsetzen?
Gelegentlich merke ich aber auch, dass beim Aufstoßen ein wenig Magensäure mitkommt, könnte das ein weiteres Indiz sein?

Ansonsten wollte ich fragen, was aus Ihrer Sicht noch mögliche diagnostische Schritte bei meinem Problem sind, im Prinzip habe ich ja nahezu alle Untersuchungen in Anspruch genommen.

Ist ggf. eine Magenspiegelung sinnvoll? Oder ist es einen Versuch wert, dass ich einmal Allergiker-Bettwäsche ausprobiere, um damit auszuschließen, dass die Huasstaubmilben wirklich nicht der Grund sind?

Oder können Sie mir ggf. noch weitere Untersuchungen vorschlagen?

Danke und LG

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27.11.2020, 13:39 Uhr
Antwort

Kurze Ergänzung:

Mir ist zuletzt auch augefallen, dass ich nach dem Essen häufiger mal Aufstoßen muss, das kommt dann gut und gerne in relativ kurzer Zeit 4-5x vor.

Auch bzgl. der oben beschriebenen Symptomatik ist eine Versätrkung nach dem Essen und außerdem beim Sport festzustellen.

Macht es ggf. Sinn ein Ernährungstagebuch zu führen?

Dr. Sabine Schulz
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27.11.2020, 20:49 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Da sind ja schon viele Sachen abgeklärt worden, das ist gut. Das saure Aufstossen insbesondere nach dem Essen kann ein Hinweis auf Reflux sein, daher würde ich zunächst einmal abwarten, ob der Protonenpumpenblocker hilft. Möglicherweise bestehen aber auch 2 parallele bzw sich überschneidende Ursachen, prinzipiell kann eine Entzündung eine allergische Reaktion begünstigen bzw befeuern wie auch umgekehrt. Insofern könnten sowohl die Kehlkopfentzündung als auch die bekannte Allergie eine Rolle spielen. Würde aber wie gesagt, zunächst einmal abwarten, ob der Säureblocker hilft,

Gruss

Dr Schulz

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28.11.2020, 15:14 Uhr
Kommentar

Danke für Ihre Rückmeldung!

Das etwas ernsthaftes dahinterstecken könnte, dürfte aber unwahrscheinlich sein, oder? Gerade da das Problem schon so lange ohne Verschlechterung/zusätzliche Symptome besteht und zwischenzeitig sogar vier Wochen verschwunden war.

Das wäre bei einem ernsten Hintergrund normalerweise nicht der Fall, oder?

Und eine weitere Frage, kann häufiges Aufstoßen auch stressbedingt bzw psychisch bedingt sein? Seit ich verstärkt darauf achte, stoße ich nämlich teilweise alle fünf Minuten auf, auch wenn es sich immer nur um "leichtes" Aufstoßen von Luft ohne größere Geräusche handelt.

LG

 

 

Dr. Sabine Schulz
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28.11.2020, 20:15 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

halte ich ebenfalls für unwahrscheinlich, dass etwas Ernsthaftes dahintersteckt, auch da Sie ja auch gründlich untersucht wurden. Eine psychosomatische Ursache ist in der Tat bei solchen Beschwerden häufig,

Gruss

Dr Schulz

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