Hallo Herr Dr. Dossler,
es heißt ja, dass Östrogen und PG im Idealfall ein Verhältnis von 1 : 200 haben sollen. Gilt das nur für einen Speicheltest, oder auch für einen Bluttest? Wenn ja, wäre dann ein Blutergebnis vom 8./9. Zyklustag verwertbar??
Danke für Ihre Antwort
Letta

Verhältnis Östrogen - Progesteron
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

Antwort
Hallo Letta,
mit der Auswertung von Speicheltests kenne ich mich nicht aus.
Sie müssten sich da auf die Aussagen und Analyseinterpretationen des untersuchenden Labors verlassen und den Arzt, der die Analyse veranlasst hat (denn der muss sich ja gut mit einer Analyse auskennen, die er veranlasst).
Progesteron ist (wie alle anderen Hormone) fettlöslich und wird im Fettgewebe gewissermaßen auch gespeichert, freies PG ist also nur kurz im Blut nachweisbar.
Auffallend (und für mich bisher nicht hinreichend erklärt oder erklärbar) ist, dass z.B. kurzfristig nach Anwendung einer PG-Creme der im Speichel gemessene freie PG-Wert enorm hoch ist.
Da am 8./9.Zyklustag kein funktionierender Gelbkörper im Eierstock vorhanden ist, ist eine PG-Bestimmung weder aus dem Blut noch aus dem Speichel zu diesem Zeitpunkt sinnvoll.
Es gibt keine von Frau zu Frau übertragbaren Ideal-Hormonwerte.
Alle Werte sind Durchschnittswerte und im Prinzip nur dann auch präzise zu verwerten, wenn man Ergebnisse aus der fertilen Lebensphase einer Frau und aus verschiedenen Zyklen zur Verfügung hätte.
Dieses ständige Herumreiten auf den Werten hat meines Erachtens durchaus merkantile Charakterzüge angenommen, denn es lässt sich eine Menge Geld damit verdienen, da Hormonanalysen im Allgeneimenen keine Kassenleistungen sind.
Mit freundlcihen Grüßen
Ihr
TomDoc