Lieber Dr. Dossler,
seit Juli nehme ich 2 Utrogestkapseln abends ein und trage mir morgens und abends 1 Hub Gynokadingel auf.
Nun habe ich immer ein paar Tage Ruhe, dann bekomme ich die Schmierblutung. Die dauert meist 1 Woche. Erst dachte ich an die Umstellung von der Valette (nahm ich vorher als HET, aber vor und bei jeder Abbruchblutung kamen meine WJ Beschwerden zurück), aber langsam müßte es sich einpendeln. Die Dosierung hat mir mein FA verordnet. Ich war schon im WJ Forum mit dieser Frage, und ich erfuhr, dass es auch an der Dosierung liegen kann.
Ich habe z.Zt.leider morgens bis frühen Nachmittag meine Ängste und Schweißausbrüche u.a. wieder.Das schiebe ich auf diese Schmierblutung.
Letztes Jahr wurde mein Hormonspiegel im Blut gemessen.Das Östrogen lag bei 25...
Ich bin 42 Jahre alt. Hatte bis Anfang letzten Jahres noch eine Periode, die nur 2 Tage dauerte.Die Beschwerden wie Ängstlichkeit, innere Unruhe Schweissausbrüche u.a. waren schon da seit ich 40 bin, aber es wurde erst letztes Jahr als WJ Symptome endlich erkannt.
Können Sie mir einen Rat zur Dosierung und der Kapsel und des Gels geben?
Herzlichen Dank
Katrein
Utrogest, Gynokadin aber Schmierblutungen
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Katrein,
ein paar Unklarheiten müssen wir erst mal beseitigen:
- wurde der Hormonspiegel etwa unter Einnahme von VALETTE gemacht?
- zu welchem Zykluszeitpunkt wurde die Hormonanalyse gemacht?
- haben Sie diese Werte etwa zur Hand?
- nehmen Sie UTROGEST und GYNOKADIN ohne Pause ein?
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Lieber Dr. Dossler!
Vielen dank für Ihre umgehende Antwort!
Der Hormonspiegel wurde nicht unter der Valette gemacht. Die bekam ich danach aufgrund des niedrigen Östrogens verschrieben.
-Der Test wurde am ersten Tag meiner noch vorhandenen geringen Periode gemacht.
-Leider habe ich die Werte nicht konkret in der Hand. Mein FA sagte mir nur, dass ich mit 25 (?) kaum noch Östrogene hätte.
-Utrogest und Gynokadin soll ich zusammen ohne Pause für 3 Monate einnehmen und nach den 3 Monaten eine Woche Pause machen. dann wieder 3 Monate nehmen und so fort.
Die Valette hatte ich ohne Pause 6 Monate genommen.Dann eine Woche Pause gemacht. In der Woche Pause hatte ich ein wenig Schmierblutungen.
Das Problem, dass ich mit der Valette als HET hatte war, dass ich ab Mitte der Einnahme (ehemals ab Eisprung) wieder meine WJ Beschwerden bekam: Ängste, Schwitzen, Traurigkeit etc.
Ab frühen Nachmittag wurden meine WJ Beschwerden besser und am Abend dachte ich nur: siehste sind wieder weg. Morgens waren sie wieder da usw.
Nun habe ich das Problem auch wieder: die letzte Woche war ich gut drauf wieder fröhlich und ausgeglichen. Jetzt würde ich am Liebsten abhauen, könnte weinen - gegen abend ist es wieder viel besser.
Meine SD wurde untersucht per Szintigramm. Ich habe einen warmen Knoten, der aber mitarbeitet und nicht autonom ist. Da meine SD aber etwas vergrößert ist, nehme ich Jodetten gegen einen Jodmangelkropf ein. Auf dem Szintibild konnte man sehen, dass dass meine SD dass komplett gespritzte Jod aufgenommen hatte wie ein Schwamm.Mein HA riet mir zur Jodette. Die nehme ich auch seit Juli.
Wenn ich die WJ Beschwerden v.a. die Ängstlichkeit und Traurigkeit habe schwillt meine SD an. Das eine bedingt wohl das andere...
Mit freundlichen Grüßen
Katrein
Antwort
Hallo Katrein,
Eine alleinige Östrogenbestimmung zu Regelbeginn ist nicht aussagefähig.
Und VALETTE als HET zu bezeichnen ist schon von der Wirkung her kompletter Quatsch!
VALETTE ist und bleibt eine Pille, die die Eierstockfunktion komplett ausschaltet und nicht ergänzt, wie eine HET.
Das ist der erwünschte Effekt einer Pille!
Eine Pille als Therapie für klimakterische Beschwerden einzusetzen, ist Unsinn - sie entlastet allerhöchstens das Arzneimittelbudget des Arztes, da eine Pille grundsätzlich privat bezahlt werden muss.
Das in der Pille enthaltene Ethinylöstradiol lässt sich im Blut nicht mit den üblichen Laboruntersuchungen nachweisen.
Unter jeder Pille sinken die physiologischen Östrogenwerte an oder unter die untere Nachweisgrenze.
Dies erklärt Ihre Beschwerden unter der Pille.
Nach einer Langzeiteinnahme (6 Monate ohne Pause) dauert es auch bei sehr viel jüngeren Frauen oft einige Monate, bis die Eierstöcke wieder ihre Funktion aufnehmen.
Ihre psychischen Beschwerden Ängste, Traurigkeit mit der Angabe, dass dies morgens verstärkt und abends besser ist, sprechen für eine leichte Depression. Dies ist zwar häufig in den Wechseljahren, sollte aber doch ernst genommen werden und im Falle, dass die jetzt eingeleitete echte HET mit natürlichem Östrogen und natürlichem Progesteron nicht ausreichend wirksam ist und zu keiner Besserung dieser Beschwerden führt, auch fachlich kompetent behandelt werden.
Wie hoch ist Ihr TSH-Wert? Haben Sie die sonstigen Schilddrüsenwerte zur Verfügung?
Nehmen Sie bereits ein Magnesium-Präparat (das vermehrte Schwitzen führt zu einem erheblichen Magnesiumverlust, der Ihre WJ-Beschwerden verstärken kann)?
Ihre Blutungsstörungen können unter einer monophasischen HET (als solches bezeichnet man jede Dauer-Hormontherapie mit täglich gleichen Anteilen von Östrogen und Progesteron) anfangs bis zu 3 Monate lang normal sein; dennoch sollten nach meiner Meinung eine Ultraschalluntersuchung und ein zytologischer Abstrich gemacht werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Lieber Dr. Dossler,
vielen Dank für Ihren Rat!
Ich nehme kein Magnesium ein, und mir war auch nicht geläufig, dass ein Magnesiumsverlust die WJ Beschwerden verstärken kann! Vielen Dank!
Der September ist mein 3. Monat mit der HET. Vielleicht wird es ab Okt. gut. Ich werde aber bei meinem FA einen Ultraschalltermin mit Abstrich machen, damit ich Klarheit gewinne.
Mein HA vermutete schon im Februar 09 eine Depression und bat mir Citalopram an. Ich wollte es zunächst nicht nehmen. Sollte ich darauf nochmal zurückkommen? Macht das abhängig?
Soll ich ersteinmal die monophasische HET so weiterführen?
Mein letzter TSH Wert vom Juni war 0,76. Die anderen Werte sind mir nicht mehr gegenwärtig, aber sie waren im Normbereich.
Vielen Dank nochmal
und herzliche Grüße
Katrein
Antwort
Hallo Katrein,
CITALOPRAM ist ein recht wirksames Mittel gegen depressive Verstimmungen. Ob ein Einsatz bei Ihnen erforderlich oder gerechtfertigt ist, kann ich auf keinen Fall beurteilen.
Falls die HET (zunächst unverändert weiternehmen) unter zusätzlicher Einnahme eines höher dosierten Magnesiumpräparates keine Änderung bewirkt, sollten Sie die depressive Thematik noch mal mit Ihrem HA erörtern.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Lieber Dr. Dossler,
vielen Dank für Ihre Tipps. Ich werde die HET erstmal unverändert weiterführen. Ich habe mir ein Magnesiumpräparat gekauft und nehme es seit 2 Tagen. Ich bin zwar morgens immer noch müde - viell. auch das Wetter- aber nicht mehr ganz so grüblerisch.
Im Juli hatte ich US und zytol.Untersuchung. Alles ok.
Wenn ich Ende Sept. - nach den 3 Monaten HET - immer noch Schmierblutungen habe, werde ich mit meinem FA Termin machen.
Reicht das? Oder sollte ich eher gehen?
Mit herzlichen Grüßen
Katrein
Antwort
Hallo Katrein,
das ist ein akzeptabler Kompromiss!
Ihr
TomDoc