Hallo Frau Dr. Grüne, ich bin 44 Jahre alt, mein Zyklus ist seit einigen Monaten unregelmäßig zwischen 21 und 28 Tagen. Mein Problem ist, dass ich immer etwa eine Woche vor Einsetzen der Periode einige Stunden oder manchmal auch einen ganzen Tag völlig außer Gefecht gesetzt bin. Es beginnt mit migräneartigen Kopfschmerzen, einem versteiften Nacken, Licht- und Geruchsempfindlichkeit, ich fange an zu frieren und fühle mich total schwach, so als ob jemand bei mir den Stecker gezogen hat. Mir geht es dann hundeelend. Am besten ist es, wenn ich mich sofort hinlege und ich komme meist innerhalb von Minuten in einen richtigen Erschöpfungsschlaf. Danach ist es in der Regel besser. Ich bin berufstätig, habe zudem noch eine Familie und habe inzwischen richtig Angst vor diesem Totalausfall, der ja nicht immer in den Terminkalender passt, bzw. ich kann mich ja nicht regelmäßig alle vier Wochen krankmelden. Ich achte im Alltag sehr darauf, genug Schlaf zu bekommen, ich ernähre mich gesund und treibe dreimal die Woche Ausdauersport. Hätten Sie vielleicht einen Tipp für mich, wie ich zumindest die Symptome mildern könnte. Meine Frauenärztin meint, damit müsste ich einfach leben. Vielen Dank!

Totalausfall eine Woche vor der Periode
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort von Expertin-Grüne
Hallo Bontje,
wenn derartige Beschwerden so regelmäßig eine Woche vor der Periode auftreten, scheint doch ein deutlicher Zusammenhang zur hormonellen Situation zu bestehen.
In der zweiten Zyklushälfte ist Progesteron (=Gelbkörperhormon) besonders wichtig. Nicht selten wird jenseits der 40 davon relativ wenig gebildet, so dass Behandlungsversuche von Symptomen eines Prämenstruellen Syndroms häufig darauf abzielen, auch wenn die Ursache letztlich nicht komplett geklärt ist.
Sie können mit Ihrer Ärztin darüber sprechen, ob ein hormoneller Behandlungsversuch oder die Einnahme von pflanzlichen Mitteln oder auch Antidepressiva in Betracht kämen.
MfG Dr. Grüne
1) http://www.hormontherapie-wechseljahre.de/hormontherapie/symptome_der_wechseljahre/zyklus/content-213812.html

Antwort
Hallo Frau Dr. Grüne, vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, könnte also ein Progesteronmangel die Ursache sein. Meine Ärztin hat mir Östrogentabletten angeboten - was dann ja wohl in die falsche Richtung zielen würde. Wenn ich nun versuche, den Progesteronmangel mit pflanzlichen Mitteln auszugleichen, welche kämen da in Frage?
Antwort von Expertin-Grüne
Hallo Bontje,
verschiedene pflanzliche Mittel kommen hier prinzipiell in Betracht.
Die Wirkstoffe des Mönchspfeffers und auch die wilde Yamswurzel sowie die Traubensilberkerze gehören dazu.
Eine konkrete und individuelle Therapieempfehlung kann jedoch via Internet nicht ausgesprochen werden, so dass im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt, der auch mögliche Begleiterkrankungen und den Gesamtverlauf kennt, geklärt werden sollte, welche Behandlung sinnvoll erscheint.
MfG Dr. Grüne