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Sehr starke Blutungen nach Menopause

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

16.02.2022 | 12:42 Uhr

Hallo lieber Expertenrat, 

 

ich bin 48 Jahre alt und seit ca. 2 Jahren bereits in der Menopause. Das ist wohl (lt. meiner neuen Frauenärztin) sehr früh, aber ich hatte auch schon immer Probleme mit sehr häufigen und unregelmäßigen Monatsblutungen seit ich Jugentliche war. 

Dazu war ich vor ca. 11 Jahren mit Krebsvorstufen am Gebärmutterhals belastet, was aber im Guten mit 2x Konisation entfernt wurde. 

Nun haben Anfang Dezember wieder Blutungen eingesetzt. Erst braune Schmierblutungen, dann rosafarben schelimig, dazwischen auch mal mit etwas Geruch und dann ging es richtig los. Ich blutete 14 Tage so heftig, dass ich Erwachsenenwindeln und XL-Tampons tragen musste, damit ich nicht nach max. 1 Stunde völlig durchgeblutet war. An manchen Tagen hielt es auch mal 2 Stunden, aber länger war "nur" mit Tampon und Binde nicht drin. 

Einen frühen Termin habe ich leider nicht bekommen. Ich lebe auf dem Dorf und hier gibt es nicht sehr viele Gynäkologen. Ins Krankenhaus zu gehen wegen Blutungen erschien mir ein wenig zu übertrieben. Eisen habe ich vorbeugend genommen. Dann wurden die Blutungen wieder schwächer, was allerdings eher mit starken Monatsblutungen vergleichbar war. Seit 2 Tagen ist nun alles (bis auf 3 Tropfen am Tag) wieder in der Bahn.

Gestern hatte ich nun auch endlich (nach 8 Wochen ununterbrochenen Blutungen und Unterleibsschmerzen) meinen Termin bei der Frauenärztin. Sie hat sich mein Krankheitsbild angehört und dann eine ganz normale Krebsvorsorge gemacht. Kein Ultraschall, kein Blutbild..nichts.Verschrieben wurde mir Chlormadinon und Eisen. Sie meinte, wenn die Blutungen damit weg gehen, ist alles gut. 

Nun meine Frage: 

- Die Blutungen sind seit gestern sowieso komplett weg. Da muss ich doch die Tabletten gar nicht nehmen oder macht das dennoch Sinn? 

- Noch wichtiger ist für mich allerdings: Ist es normal, dass bei so starken Blutungen nach der Menopause kein Ultraschall gemacht wird und nur ein "einfacher" Abstrich? Könnte man damit auch feststellen, wenn etwas in der Gebärmutter nicht stimmen würde oder ist das nur zur Sichtung von Gebärmutterhalsveränderungen gut? 

Also ich bin kein Angsthase oder so, aber meine Tante kämpft gerade zum 2. Mal in ihrem Leben mit Brustkrebs, mein Onkel ist an Darmkrebs gestorben, bei meinem Bruder gab es auch schon den ein oder anderen Darmpoliypen....das gibt zu denken, gerade weil ich ja auch schon vorbelastet war.  

Mich wundert es eben nur, dass kein Ultraschall gemacht und auch nach einer familiären Vorbelastung nicht gefragt wurde. Was gut war, dass sie mich direkt zur Mammographie geschickt hat, nachdem ich ein Fibroadenom in der Brust habe, was seit 4 Jahren nicht mehr kontrolliert wurde. 

Freue mich auf Ihre Einschätzung zu den beiden oben genannten Fragen. Vielen Dank im Voraus! 

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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16.02.2022, 20:55 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

eine Ultraschalluntersuchung wäre angezeigt gewesen.
Eine Postmenopausenblutung (nach > 12 Monaten Blutungsfreiheit) sollte abgeklärt werden. Häufig ist eine Ausschabung erforderlich.
Sofern eine Schleimhauthyperplasie (weiterhin verdickte Schleimhaut) vorhanden wäre, sollte dies behandelt werden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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17.02.2022, 09:06 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne, 

vielen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung! 

Ich hatte gestern nochmal bei der Ärztin angerufen, weil ich nun vor der Einnahme des Medikaments auch keine Blutungen mehr habe. Sie meinte, ich soll die Tabletten trotzdem nehmen und mich in 4 Wochen nochmal vorstellen. "Eventuell machen wir dann vielleicht doch mal einen Ultraschall" war der O-Ton. 

Was sagen Sie zu dem Chlormadinon? Macht es Sinn, die trotzdem zu nehmen?

Terminlich kann ich leider keinen anderen Gynäkolog:in konsultieren, einige nehmen gar keine Patienten mehr an und andere haben Wartezeiten von 4 - 5 Wochen. :( 

Herzliche Grüße

 

 

Expertin-Grüne
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17.02.2022, 21:16 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Gismovamp,

Chlormadion würde helfen, eventuell noch verbliebene Schleimhaut umzuwandeln, ist also sicher nicht ganz falsch.

Eigentlich gilt aber: erst die Diagnose, dann die Therapie.

viele Grüße
Dr. Grüne

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