Hallo Dr. Drossler,
ich hatte mich schon einmal gemeldet, bin 52 Jahre alt, 176 groß, 77 Kilo schwer, Blutdruck 120/70.
Seit 1 Jahr habe ich nur noch sporadisch Blutungen gehabt. Wenn, dann wurde oft eine Blutung durch Progesteron (Primolut) ausgelöst, da häufig Retentionszysten festgestellt wurden. Ich war dieses und letztes Jahr ca. 4-5 mal beim Frauenarzt und kam hauptsächlich wegen Schmerzen. Vor 37 Tagen wurde noch einmal so eine Blutung ausgelöst. Während der Tabletteneinnahme fühlte ich mich schon wieder besser, auch sogar während und etwas nach der Blutung. Jetzt habe ich aber seit 2 Wochenwieder ständig Schmerzen im Unterbauch (mehr so ein Stechen und einen Druck) oft beidseitig. Ein bischen fühlt sich das auch wie Regelschmerzen an aber nicht direkt.
Auch im Rückenbereich sind Schmerzen, die wohl ausstrahlen
Meine Frage ist: Müssen diese Schmerzen wirklich sein, stellen die Unterleibsorgane nicht ihre Funktion langsam ein und man hat dann nicht andere Symptome? Hatte zwischendurch auch etwas Mini-Hitzewallungen und dann nach meinem Eindruck weniger Schmerzen.
Die Frauenärztin hat bei den Untersuchungen wiederholt gemeint, die Schmerzen wären eher am Darm lokalisiert, sie meinte bei der Ultraschalluntersuchung etwas von verdächtigen Darmschlingen. Der Darm wurde untersucht, nichts Auffälliges gefunden außer Reizdarm, da ich auch seit Jahren weiche Stühle habe.
Nun, aber diese Schmerzen beeinträchtigen mich schon, zeitweilig drückte es auch auf die Blase, sodaß ich bis zu 15 mal p. Tag auf Klo musste. War Verdacht auf Interstitielle Blasenentzündung, war aber doch nicht der Fall. Ich habe schon das Gefühl, dass es doch auch mit den Hormonen zusammenhängt, es ist wohl oft schwer zu
sagen, was nun mit den WJ zusammenhängt oder sonst irgendwo lokalisiert ist.
Werde natürlich oft zwischen den Ärzten hin- und hergeschickt und manchmal auf die Psychosomatik-Schiene geschoben, aber ich denke, das kann nicht normal sein mit den ständigen Schmerzen.
Ich habe aufgrund des Leidensdrucks auch wg. der Symthomatik schon ein paar Mal beim Job schlappgemacht, d.h. mal ein paar Tage Auszeit genommen, Schmerztabletten genommen, mich entspannt. Das nützt natürlich nicht so viel, wenn die Schmerzen dann doch wieder da sind und im Alltag ausgehalten werden müssen. Fühle mich ansonsten auch oft schlapp aber gleichzeitig aufgedreht, mitunter auch depressiv verstimmt (habe noch zusätzl. Hashimoto).
Hoffe das ich nicht so viel doppelt gemoppelt habe.
Liebe Grüße
Marie-Louise
Schmerzen im Unterbauch
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Marie-Louise,
so richtig kann ich mir nicht vorstellen, was los ist.
Ist der gynäkologische Befund völlig ok? ULtraschallbefund? Wurde eine Darmspiegelung gemacht? Eventuell ein MRT?
Retentionszysten befinden sich normalerweise im Gebärmutterhalskanal - können Sie mir genau beschreiben, wo Ihr FA diese Zysten gesehen hat und wie groß die waren?
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Dr. Dossler,
letztes Jahr im Januar hatte ich zum ersten Mal diese Zysten, davor war die Regelblutung eine längere Zeit ausgeblieben. So 3-4 mal war ich bei der Frauenärztin. Ich hatte jedesmal noch abgewartet, dachte, naja WJ, jetzt setzen die Blutungen aus, ist normal, vielleicht sind auch die Schmerzen normal.
Sie und ihr Kollege hat jedesmal Ultraschall gemacht und Zysten and den Eierstöcken festgestellt, einmal zwei ca. 3cm groß, letztes Mal 2 Stück, 2cm groß.
Der Kollege sagte einmal noch ausdrücklich Retentionszysten. Dann gab´s Primolut, Blutung setzte ein, Zysten waren wieder weg und so fort. Jetzt vor ca. 3 Wochen hat sie wieder Ultraschall gemacht und es waren jetzt keine Zysten mehr da (ich hatte aber trotzdem wieder Schmerzen).
Die Frauenärztin hat mich immer damit vertröstet, dass ich durch die WJ jetzt mal durch müsste und mir Mönchspfeffer empfohlen (hat aber nichts genützt). Wahrscheinlich weiss sie selbst nicht, was in so einem Falle gemacht werden sollte evtl. ist es auch gar kein gynäkologisches Problem....
Darmspiegelung des Enddarms, Bauch-Ultraschall und Magenspiegelung wurde gemacht, alles o.k. Eine Internistin hatte mal gemeint, es könnten auch Verwachsungen sein, da ich 2002 eine Blinddarm-OP hatte - eine Bauchspiegelung wäre nicht schlecht.
Also Schmerzen hatte ich schon längere Jahre (immer so zwischen den Re aber so mit den (Blutungs-)Unregelmäßigkeiten und -Ausfällen in den WJ ist das alles noch viel schlimmer geworden.
Ich finde auch, man sollte vielleicht mal intensiver schauen, was los ist.
Liebe Grüße
Marie-Louise
Antwort
Hallo Marie-Louise,
Dermoid-Cysten sind zum Beispiel Retentionszysten und die haben mit Hormonen soviel am Hut wie eine Kuh mit der Tour-de-France!
Die häufighsten Zysten sind Gelbkörperzysten und Follikelzysten, aber das sind keine Retentionszysten!
Sie lassen sich aber hormonell behandeln; Dermoide müssen operativ entfernt werden.
Eine andere Möglichkeit der Zystenbildung liegt im Falle einer Endometriose vor. Hierbei handelt es sich um abgekapselte Einblutungen aus versprengter Gebärmutterschleimhaut, die sich in der Bauchhöhle angesiedelt hat. Typisch für Endometriose-Zysten ist die variable Größe und das Auftreten von Schmerzen. Auch diese Zysten lassen sich hormonell behandeln, aber doch anders, als es bei Ihnen gemacht wird.
Ich rate Ihnen aufgrund Ihrer Beschwerden zunächst zu einer Zweitmeinung bei einem anderen FA oder sogar in der gynäkologischen Ambulanz einer Klinik.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Dr. Dossler,
vielen Dank für ihren Rat, ich werde eine Zweitmeinung
einholen und der Sache auf den Grund gehen.
Schönen Tag noch
Marie-Louise