Hallo Dr. Dossler, seit einiger Zeit klicke ich schon in Ihrem Forum umher und möchte nun gerne auch eine Frage an Sie richten. Es wurde bei mir ein Progesteronmangel in der 2. Zyklushälfte festgestellt. Meine Befindlichkeitsstörungen sind PMS-mäßig verstärkt (Schwindel, Atemprobleme, Unruhe, Depressionen). Ich habe seit ca. 1 Jahr einen plötzlich aufgetretenen Bluthochdruck (vormittags prima, ab mittags ansteigend; voher immer Psyrembel-like) und habe sowohl Utrogest als auch Duphaston ausprobiert. Leider steigt bei beiden Präparaten der Blutdruck noch mehr an. Im übrigen steigt er ebenfalls kurz vor und während meiner Regel. Gern hätte ich erfahren, ob es für mich noch eine andere Lösung gäbe (Progesteron Creme o.ä....)? Ich würde mich über Ihren Rat sehr freuen.
P.S. Vielleicht ist das noch wichtig: Habe ohne Grund im letzten Jahr 15 kg abgenommen. Hatte bei meinem ersten Kind (vor 7 Jahren) vorher 1 Jahr Hormonbehandlung, bin ansonsten ein sogenannter gut diagnostizierter Mensch... mache eine Psychotherapie und Sport, habe 2 Kinder.
Progesteronmangel und Bluthochdruck
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Lizzard,
mich würden einige Dinge zunächst sehr interessieren:
wie sehen ihre Basaltemperaturkurven aus (aus denen sich der Verlauf einer Gelbkörperhormonphase am besten erkennen läßt, sich also Hormonstörungen deutlicher ableiten lassen als aus einer Hormonanalyse).
Nehmen Sie zur Zeit irgendwelche Medikamente ein?
Könnten sie sich die Hormonwerte mal besorgen?
Welchen Sport betreiben Sie?
Wieviel wiegen Sie zur Zeit bei welcher Körpergröße?
Wurde Ihre Schilddrüsenfunktion untersucht (auch Antikörper)?
Aus welchem Grund wurde eine Hormontherapie wegen des Kinderwunsches gemacht und mit welchen Medikamenten?
Psychotherapie: set wann und weshalb?
Zunächst also nur
freundliche Grüße
Ihr
TomDoc
Antwort
Lieber TomDoc,
hier nun die Antworten auf Ihre Fragen: Habe gerade mit der Basaltemperaturmessung angefangen, also noch zu wenig Ergebnisse (3 Tage). Zur Zeit nehme ich folgende Medikamente ein: Rasilez 300 mg (Blutdrucksenker, 0-1-0) und Opipramol 100 mg (0-0-1).
Die Hormonwerte lauten wie folgt:
Juli 2008
5. Zyklustag:
FSH, basal 5,2 IU/l
LH, basal 2.8 IU/l
17-ß-Östradiol (E2) 37 ng/l
Prolaktin 1. Basalwert 283 mlU/l
Testosteron ges. 0.57 müg/l
SHBG 58 nmol/l
Testosteron, bioverfügbar 0.17 müg/l
DHEA-S 2678 müg/l
20. Zyklustag:
Progesteron 0.5 müg/l
Dezember 08:
FSH 5.7 mlE/ml
Östradiol 145 pg/ml
Progesteron 2.6 ng/ml
17-Hydroxyprogesteron 2.2 ng/ml
Prolaktin 12.3 ng/ml
Testosteron 0.54 ng/ml
DHT 237 pg/ml
Androstendion 1.8 ng/ml
DHEA-Sulfat 1730 ng/ml
SHBG 16.2 ng/ml
(es gibt noch mehr...)
Ich treibe folgenden Sport: 2 x wöchentlich Nordic walking (ca. 45 min. +/-), alle 2 Wochen 45 min. durchschwimmen. Ich bin 176 cm gross und wiege 76 kg. Die Schilddrüsenfunktion wird regelmäßig untersucht, da ich 1992 eine SD-OP hatte; es wurden damals 2 Pole stehengelassen. Lange Zeit Einnahme von Thyroxin 100, jetzt sind die SD-Werte auch ohne Hormone okay (auch Antikörper lt. Aussage der Ärzte), da SD nachgewachsen; fand ich sehr erstaunlich.
Aus folgendem Grund wurde eine Hormontherapie gemacht: 7 Jahre erfolgloser Kinderwunsch, dann 1 Jahr Hormontherapie mit Clomifen, darunter 1 Fehlgeburt, dann 2 Inseminationen (mit Spritze Eisprung ausgelöst), die 2. war erfolgreich (Zwillinge, allerdings vanishing twin). Blutsturz auf Zypern im 4. Monat (noch mal Medikamente/Tropf, weiss aber nicht welche, war 1 Woche im Krankenhaus) - mein Sohn ist jetzt 6 Jahre alt. Zwei Jahre später kam unsere Tochter zur Welt (ohne Behandlung). Beide Male erhielt ich während der Schwangerschaft Utrogest und hatte Bluthochdruck. Die beiden kamen nach etlichen Stunden per Kaiserschnitt zur Welt.
Psychotherapie mache ich seit ca. 3/4 Jahr. Sie wurde mir empfohlen, da ich aufgrund meiner gesundheitlichen Probleme sehr verzweifelt bin und als Mutter zweier relativ kleiner Kinder eben nicht ausfallen darf (mein Mann kann sich aufgrund seines Berufes wenig einbringen).
Zu erwähnen wären noch eine Herzmuskelentzündung in 11/2006 und einen Mitral- und Trikuspidalprolaps mit konsekutivem Reflux.
So, das wäre es erstmal. Ich hoffe, Sie können sich Ihren Reim darauf machen. Vielen Dank im Voraus + beste Grüße
Antwort
Hallo Lizzard,
prima, dass sie die Werte eingestellt haben,
jetzt müsste ich nur noch die Grenzwerte zum PROLAKTIN, DHT und DHEA wissen!
Ihr
TomDoc
Antwort
Lieber TomDoc,
Blut wurde mir nur 1x abgenommen zur Erhebung der Werte, aber es stehen (so verstehe ich es wenigstens) Referenzbereiche darunter?! Die gebe ich hier einfach mal an; bin leider Laie:
Prolaktin= Follikelphase 2.00-18.0 ng/ml, Postmenopause 1.80-20.0 ng/ml, Lutealphase 4.40-25.0 ng/ml
DHT= Prämenopause 24-368 pg/ml, Postmenopause 10-181 pg/ml
DHEA-Sulfat= Prämenopause 1600-2800 ng/ml, Postmenopause < 1600 ng/ml, Tumorverdacht 7000-9000 ng/ml
Dankschön...:O) Lizzard
Antwort
Hallo Lizzard,
der Prolaktinwert im Test lautet:
Prolaktin 1. Basalwert: 283 mlU/l
Sie geben jetzt aber den Normalwert mit:1.80-20.0 ng/ml
an. Kann es sein, dass Sie da etwas falsch abgeschrieben haben?
Der Progesteronwert ist m.E. zu niedrig.
Dies würde auch zu Ihren Beschwerden am ehesten passen.
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc,
sorry, aber ich habe einige Seiten voll Hormonwerte mit unterschiedlichen Daten, da gerät man schon mal durcheinander... Also, bei Prolaktin 1. Basalwert 283 mlU/l steht < 450 dahinter. Beim Prolaktin 12.3 ng/ml passt dann 1.80-20.0 ng/ml. Danke vielmals.
Liebe Grüsse
Antwort
Lieber TomDoc,
mit der Temperaturkurve geht es auf und ab (entweder 35,4 oder 36 Grad), allerdings bin ich auch ordentlich vergrippt. Gestern war der 15. Zyklustag und obwohl ich Ihre Einschätzung noch nicht habe, habe ich wieder mit Utrogest angefangen. Da abends mein Blutdruck immer sehr hoch ist, habe ich das Utrogest vaginal halt morgens genommen. Als ich nach 3 Stunden ins Bad ging, habe ich ziemlich starke Blutungen. Kann das so schnell vom Utrogest kommen? Wie soll ich jetzt weitermachen?
Vielen Dank schon jetzt für Ihre Mühe.
Mit besten Grüßen
Lizzard
Antwort
Hallo Lizzard,
auch wenn bekannt ist, dass es unetr einer vaginalen Progesterontherapie zu Blutungen kommen kann, so sind damit doch nur Schmier- oder leichte Zwischenblutungen gemeint und keine starken Blutungen.
Ich halte jetzt zunächst eine gyn. Untersuchung für wichtig, um die Blutungsursache abzuklären.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc,
habe im Waschzettel gelesen, dass es anfänglich unter Utrogest zu Blutungen kommen kann und hab einfach mal abgewartet. Siehe da, nach 3 Tagen war der Zauber vorbei. Ich habe Utrogest vorher abends vaginal genommen, hatte jedoch darunter mit noch höherem Blutdruck zu kämpfen. Jetzt habe ich Utrogest einfach morgens genommen und - ich hoffe es ist kein Zufall - mein Blutdruck ist eher wieder normal bis niedrig. Leider ist mir allerdings immer noch sehr schwindlig. Ich werde wohl erstmal die nächsten zwei Zyklen dranbleiben. Was meinen Sie denn zu meinen ganzen Hormondaten usw., die ich Ihnen gemailt habe? Ihre Meinung wäre mir schon wichtig!
Besten Dank im Voraus + beste Grüße