Hallo.
Ich lese oft, das es auch möglich ist Progesteron vaginal anzuwenden, sollte Frau es oral nicht vertragen. Was bei mir der Fall ist. Wenn ich das täglich tue, ist das gut für die Vaginalschleimhaut? Treten bei der Gabe (oral) von Dydrogesteron erfahrungsgemäss die gleichen Beschwerden auf wie beim bioidentischen Progesteron? Wäre das vielleicht besser zuerst mal einen Versuch wert?
Danke!
Hallo Sore,
in der Kinderwunschbehandlung wird Progesteron häufig vaginal eingesetzt, in der Hormonersatztherapie weniger.
An der Scheidenschleimhaut führt das üblicherweise nicht zu Problemen.
Dydrogesteron kann eine Alternative sein, es kommt darauf an, aus welchem Grund Sie behandeln, in welcher Kombination und worin das "nicht vertragen" besteht.
viele Grüße
Dr. Grüne
Hallo & vielen Dank für Ihre Antwort Frau Dr. Grüne.
Ich bin in der Perimenopause, mit seit ca. zwei Jahren teilweise immer mal wieder langen Zyklen. Letzte Regel war im September 2024. Meine schlimmsten Beschwerden sind Hitzewallungen, Muskel- & Gelenkschmerzen und Schlafstörungen. Ich habe lange überlegt und mich schlau gemacht und mich dann Ende letzten Jahres durchgerungen bioidentische Hormone zu versuchen, weil es einfach nicht mehr erträglich war.
Das Progesteron nur oral eine schlaffördernde Wirkung hat, ist mir bewusst. Geschlafen habe ich mit nur 100mg P am Abend auch wieder super. Ich habe Gynokadin und Famenita genommen, beides sollte ich durchgehend nehmen. Mir ist vom Progesteron (oral) irre schwindelig und benommen geworden, so schlimm, das nichts mehr ging. Als es immer schlimmer wurde, habe ich alles erst einmal abgesetzt und bin nun am überlegen wie ich weiter mache.
Ich hab auch gelesen das die Minipille in der Perimenopause oftmals besser hilft als bioidentische Hormone, aber meine FA meinte ich sollte es weiter mit biH versuchen und probieren, probieren. "... bleiben Sie mal bei den bioidentischen Hormonen, das wirkt schon..:" Auf Dydrogesteron ist sie gar nicht eingegangen.
Nun bin ich etwas ratlos und wäge meine Möglichkeiten ab. Es ist schon der zweite FA Wechsel, da ich nie das Gefühl hatte das ich empathisch und vorallem kompetent "beraten" wurde.
Ich habe jetzt anstatt Famenita, Utrogest bekommen und soll das durchgehend ohne Östrogen nehmen/versuchen. Da sagt mir meine innere Stimme irgendwie nein zu.
Ihnen einen schönen Abend!
Sore
Hallo Sore,
wenn der Schwindelt das Hauptproblem ist, versuchen Sie es doch mal mit der vaginalen Anwendung abends vor dem Schlafengehen. Dann fällt zwar die schlafanstoßende Wirkung weg, aber die ist ja vielleicht auch verzichtbar.
viele Grüße
Dr. Grüne
Hallo Frau Dr. Grüne.
Ja, das werde ich versuchen. Die schlafanstoßende Wirkung und mal wieder ordentlich schlafen wäre natürlich wunderbar, aber Frau kann wohl nicht alles haben.
Darf ich Sie noch um Ihre Meinung fragen, wie ich am besten starte?
Ich würde, da ich nach meinem "Versuchsmonat" mit 2Hub Ö und (nur) 100mg P, keine Blutung hatte, jetzt mit 200 mg P am Abend starten für 10 -14 Tage, dann eine 5 tägige Pause (bestenfalls mit Blutung) und dann würde ich mit einer zyklischen Einnahme starten. 21-23 Tage Ö, ab dem 10 Tag P dazu und dann eine 7 tägige Pause. Das fühlt sich für mich so erst einmal richtig an.
Danke für Ihre Zeit & Antwort im Voraus.
Gute Nacht.
Sore
Hallo. Noch ein Nachwurf:
Sie würden also auch das Ö dazu geben und keine Progesteron Monogabe empfehlen?
...und vorab die 10Tage nur Progesteron ganz weglassen?
Hallo Sore,
das Östrogen wird üblicherweise durchgängig genommen.
Eine Progesteronpause reguliert die Blutungen.
Für den Schutz der Gebärmutterschleimhaut brauchen Sie 200 mg Progesteron.
viele Grüße
Dr. Grüne
Hallo Sore,
in einer Progesteron Mono Phase würden die Östrogenmangel-Beschwerden zurückkehren. Das ist deshalb nicht sinnvoll.
viele Grüße
Dr. Grüne
Gut, danke. Das war auch mein Gedanke. Dann hat mich mein Gefühl nicht getäuscht.
Geniessen Sie den sonnigen Tag in vollen Zügen Frau Dr. Grüne.
Liebe Grüße
Sore
Herzlichen Dank,
leider konnte ich die Sonne heute nur durch Fensterscheiben genießen, aber immerhin ...
viele Grüße
Dr. Grüne
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