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PAP-Abstrich: Brauche Fakten :-/

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

14.07.2017 | 08:58 Uhr

Hallo :-)

 

Ich war vor 3 Monaten bei meiner FA. Da ich erst 30 bin, war das meine erste Vorsorgeuntersuchung. Sorry, dass ich es in Wechseljahre psote, ich habe keine andere passende Kategorie gefunden. JEdenfalls der Schock: EIne Woche später kam ein Anruf. Ich solle mir keine Sorgen machen, es sei kein Krebs, aber ich solle in 6 Monaten zur Pap-Test-Kontrolle kommen. AUf meine Frage hin, wie mein Wert sei, bat die Ärztin mich, dass sie ihn für sich behalten dürfe, da ich sonst nur googlen würde und aufgrund der geänderten Nomenklatur viel Mist im Internet stehe. Ich solle ihr vertrauen, es bestünde kein HPV-Verdacht und wenn es etwas Ernstes wäre, würde sie mich nie so lange warten lassen. Nun habe ich beschlossen, ihr tatsächlich zu vertrauen, aber dann habe ich doch irgendwann angefangen zu googlen und bin auf jede Menge Horrorgeschichte gestoßen. Und jetzt habe ich irgendwie Angst, dass ich binnen der 6 Monate todkrank werde. Was, wenn mein Pap-Wert schon länger nicht okay ist und jetzt in der Zwischenzeit zu tödlichem oder streuendem Krebs wird? Kann das so schnell gehen? Ich drehe gerade am Rad und würde mich über kompetente Worte sehr freuen!

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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14.07.2017, 14:42 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stefanie,

ich denke, Sie können Ihrer Ärztin da sicherlich vertrauen. Wenn es eine höhergradige Zellveränderung wäre, wäre befundabhängig eine Kontrolle sofort per Gewebsprobe, Kolposkopie oder in 3 Monaten bei mittleren Veränderungen angesetzt worden.

Eine Kontrolle in erst 6 Monaten klingt nach einem sehr harmlosen Befund.
Nichtsdestotrotz können Sie um Benennung des Befundes oder eine Kopie bitte. Die Verunsicherung wird dadurch auch nicht größer werden.

Vielleicht handelt es sich um einen leichte Dysplasie (PapIIID 1), eine solche Veränderung entwickelt sich in aller Regel von allein zurück (späteres Karzinomrisiko < 1/1000).
Um die Veränderung und ihre Prognose besser einzuschätzen, kann man beim nächsten Mal ergänzend noch einen HPV Test durchführen.

viele Grüße!

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15.07.2017, 08:53 Uhr
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Guten Tag,

 

und danke für die schnelle Antwort, die mich sehr beruhigt hat :-)

Zwei kleine Fragen hätte ich noch.

Die erste: Wenn irgendwo schon was richtig Schlimmes gewesen wäre, hätte die Ärztin das dann ertastet oder sehen können? Ein inneres Ultraschall wurde bei mir auch gemacht.

Und die zweite: Kann man überhaupt High-Risk-HPV haben, wenn man nie "richtigen" Geschlechtsverkehr hatte? Ich hab ein paar Mal gelesen, dass die Viren mit der Schleimhaut im Gebärmutterhals in Kontakt sein müssen, damit man sich anstecken kann. Aber man liest halt auch viel Unsinn.

 

Liebe Grüße!

Expertin-Grüne
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15.07.2017, 12:47 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stefanie,

HPV Viren werden im Wesentlichen nur durch Verkehr übertragen.
Vielleicht sind Sie aber sogar dagegen geimpft?

Zellveränderungen am Muttermund lassen sich weder ertasten, noch im Ultraschall oder  mit dem bloßen Auge erkennen. Von daher ist der Abstrich hier so wichtig. Bei ausgeprägteren Veränderungen würde man dann eine Untersuchung mit Lupenvergrößerung (Kolposkopie) durchführen und ggf. eine Biopsie (Gewebsprobe) entnehmen.

Im Falle von leichten Veränderungen reicht eine Kontrolle, da sie sich meist von allein zurückentwickeln, wohingegen eine schnelle Entwicklung höhergradiger Veränderungen in kurzer Zeit nicht zu befürchten ist.

viele Grüße!

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15.07.2017, 13:09 Uhr
Kommentar

Oh mein Gott, jetzt muss ich direkt noch mal nachhaken, weil ich gerade so erleichtert bin :-D Geimpft bin ich nicht, aber heißt Ihre Antwort, dass ich, wenn ich keinen direkten Verkehr hatte, sondern nur ... na ja, eben Petting oder Oralverkehr, dass ich dann keine gefährlichen HPV-Viren am Gebärmutterhals haben kann? Damit wäre ich aus dem Schneider, oder?

Liebe Grüße!

Expertin-Grüne
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16.07.2017, 09:16 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stefanie,

eine Übertragung der Viren beim Petting wäre allerdings ebenfalls möglich.
Wenn Sie mal bei Ihrer Krankenkasse wegen der Konstenübernahme nachfragen, ist vielleicht sogar eine Nachholimpfung möglich.

viele Grüße!

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16.07.2017, 14:27 Uhr
Kommentar

Hallo nochmal,

 

und erneut danke für die schnelle Antwort, da hab ich am Sonntag gar nicht mit gerechnet! Super!

Eine letzte Frage noch, dann werd ich mal versuchen, mich nicht mehr verrückt zu machen ;-)

Ich hab gelesen, dass der PAP-Test nur zu 50% genau ist. Bei mir war dieser jetzt aber der erste, der seit ein paar Jahren gemacht wurde. Ist es da nicht total gut möglich, dass die Ärztin nur die harmloseren Zellen erwischt und die schlimm veränderten übersehen hat?

Also dass ich vielleicht trotzdem hochgradige Veränderungen oder sogar Krebs habe und sie denn einfach nicht mit abgestrichen hat?

Danke und liebe Grüße!

Expertin-Grüne
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16.07.2017, 17:44 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stefanie,

der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrum schreibt dazu Folgendes:


"Obwohl der Pap-Test sehr erfolgreich ist, ist er nicht perfekt. Der größte Nachteil ist seine ungenügende "Sensitivität". Das bedeutet, dass mit einem gewissen Risiko veränderte Zellen übersehen werden können. Ältere Studien dazu gehen von folgenden Zahlen aus: Ein einmalig durchgeführter Abstrich spürt bei etwa der Hälfte der Frauen die Zellveränderungen auf; bei der anderen Hälfte der untersuchten Frauen werden die auffälligen Zellen zunächst übersehen. Je stärker ausgeprägt die Veränderung ist, desto höher ist aber auch die Wahrscheinlichkeit, sie bei nur einem einzigen Test gleich zu erkennen.
Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich jedoch nicht über Nacht. Daher gilt: Wiederholt man den Test regelmäßig, erhöht sich die Sensitivität. Mit einer Serie von vier Abstrichen im Abstand von jeweils einem Jahr werden die veränderten Zellen bei neunzig von hundert Frauen erkannt. Dies ist der Grund dafür, warum in Deutschland das gesetzliche Früherkennungsprogramm derzeit noch die jährliche Untersuchung vorsieht."  (https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/gebaermutterhalskrebs/frueherkennung.php)

viele Grüße!

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17.07.2017, 08:52 Uhr
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Hallo nochmal!

 

Oh je, das heißt dann also, es könnte durchaus was Ernstes übersehen worden sein ... Dann hoffe ich einfach mal, dass die Sache gut ausgeht. Im Oktober muss ich zur Kontrolle.

 

Danke und viele Grüße

Expertin-Grüne
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17.07.2017, 10:57 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stefanie,

so würde ich das nicht sagen. Es ist ja eine offenbar wenige schwere Veränderung gefunden worden. Wissen Sie mittlerweile, um welchen Befund es sich handelte? Sie können sich davon in der Praxis ja auch eine Kopie machen lassen.
Und wie gesagt - Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich nicht über Nacht. Bis aus anfänglichen Veränderungen etwas Schwerwiegendes wird, vergehen Jahre.
Nehmen Sie also die angeratene Kontrolluntersuchung wahr, dann ist nichts Schlimmes zu befürchten.

viele Grüße!

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18.07.2017, 08:27 Uhr
Kommentar

Hallo nochmal,

 

und danke für die beruhigenden Worte :-) Vielleicht merken Sie es schon: Ich hab seit Jahren eine Angststörung, die manchmal einfach mit mir durchgeht und mich grundsätzlich das Schlimmste befürchten lässt.

Den Befund hab ich mir nicht geben lassen, weil ich genau weiß, dass das Gegoogle dann nur wieder von vorn losgeht. Ich versuche jetzt einfach darauf zu vertrauen, dass die Ärztin und das Labor das Richtigen tun.

Tut mir auch leid, dass ich so viele Fragen stelle, ich hoffe ich nerve Sie nicht zu sehr ;-) Eine Sache ist mir leider noch eingefallen: Gibt es ein Stadium, ab dem der Gebärmutterhalskrebs auch anders als mit Pap-Test und Biopsie feststellbar wäre? Beispielsweise, wenn er schon richtige Tumore bildet? Und findet die Entwicklung immer so statt, dass er erst mal ins umliegende Gewebe, die Gebärmutter usw einwächst, und dann erst streut? Oder kann er auch schon vorher streuen?

Ganz lieben Dank!

Expertin-Grüne
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18.07.2017, 16:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stefanie,

ich glaube, Sie machen sich jetzt wirklich viel zu viele Gedanken! Wäre der Befund nicht harmlos, würde Ihre Ärztin ganz andere Maßnahmen ergreifen.
Ein fortgeschrittenes Stadium von Gebärmutterhalskrebs wäre bei der Untersuchung meist auch schon mit dem bloßen Auge zu erkennen,

viele Grüße!

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19.07.2017, 08:37 Uhr
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Guten Morgen!

Dann versuche ich jetzt einfach mal ruhig zu bleiben bis Oktober ;-) Es scheint ja,als würde da so schnell nichts passieren können. Sorry für meine komischen Fragen, die Wartezeit von 6 Monaten zehrt ganz schön an meinen Nerven. Aber ich seh zu, dass ich dann jetzt mal abwarte und nicht so paranoid bin, hehe!

VIelen Dank für Ihre Geduld und die ganzen Antworten!

Expertin-Grüne
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19.07.2017, 15:52 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stefanie,

das klingt sehr vernünftig. Versuchen Sie in der Zwischenzeit einfach nicht darüber nachzudenken.
Im Oktober könnten Sie dann zu weitern Einschätzung zusätzlich einen HPV Test machen lassen.

viele Grüße!

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