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Mirena und Osteoporosegefahr?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

05.05.2010 | 11:45 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,
was würde ich nur ohne Sie machen?
Ich habe in meinem Bekanntenkreis so viele Frauen mit Problemen. Durch Gespräche entstehen dann Fragen, die ich mir nicht beantworten kann.
Also: meine 49 jährige Freundin hat seit 10 Jahren die Mirena. Nun hat sie zur Zeit ständig Rückenschmerzen, Schmerzen im Arm......
Der Orthopäde meinte nun, sie soll sich auf Osteoporose testen lassen-(sie ist erblich vorbelastet) weil er sich ihre Symptome nicht erklären kann.
Gibt es evtl. einen Zusammenhang zwischen der Mirena und Osteoporose.? Kann es sein dass ihre Östrogenwerte innrhalb der 10 Jahre so stark gesunken sind?
Ihr Frauenarzt rät ihr, eine Hormonbestimmung durchzuführen. In meinen Augen ist dies aber unsinnig so lange sie noch die Mirena trägt.
Wann könnte sie nach dem Entfernen der Spirale frühestens ihre Werte überprüfen lassen?
Vielen herzlichen Dank

Honigmelone

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05.05.2010, 12:16 Uhr
Antwort

Hallo Honigmelone,
unter jeder einseitigen Behandlung mit synthetischen Gestagenen (z.B. der 3-Monat-Spritze, dem IMPLANON oder der Minipille) ist ein höherer Knochenabbau bekannt und wird im Beipackzettel ausdrücklich erwähnt.
Auch wenn die MIRENA laut Hersteller nur lokal wirken soll, so sind doch die Hinweise im Beipackzettel auf zahlreiche mögliche körperliche Beschwerden unter MIRENA ein Beweis dafür, dass auch das nur lokal freigesetzte LEVONORGESTREL systemisch wirken kann (dieses Hormon ist ja auch in der Minipille MICROLUT enthalten), sodass bei entsprechenden Beschwerden (z.B. Ausfall der Regel unter MIRENA) eine Bestimmung des Östradiolwertes zumindest ab und zu sehr sinnvoll ist, um ein Osteoporoserisiko rechtzeitig zu erkennen.
Wie schnell (und ob überhaupt) sich die Eierstöcke bei einer 49jährigen Frau nach dem Entfernen der MIRENA noch einmal erholen, kann ich Ihnen nicht sagen.
Auf jeden Fall würde ich schon jetzt aufgrund des orthopädischen Befundes noch unter liegender MIRENA eine Hormonanalyse machen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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05.05.2010, 13:22 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,

vielen Dank für ihre zügige Antwort. Dann werde ich das meiner Freundin berichten.
Ich finde das ganz schön heftig mit diesem Knochenabbau . Hätte sie das mit natürlichem Progesteron zusätzlich umgehen können?
Würden Sie die Hormone per Speicheltest od. Blut bestimmen lassen?

Danke
Liebe Grüße
Honigmelone

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05.05.2010, 14:41 Uhr
Antwort

Hallo,
das Progesteron spielt zwar ebenfalls eine schützende Rolle am Knochen, aber nach wie vor ist das Östradiol mindestens der genauso wichtige Part!
Ich bin als alter Dackel eher ein konservativer Anhänger der Blutbestimmung von Hormonen und habe Speicheltestergebnisse nur hier im board vorgelegt bekommen mit manchmal übermäßig vielen Ergebnissen, die oft nur verwirren und überinterpretiert werden (vielleicht macht die Auswertung und Interpretation auch der Rechner im Institut selber).
Dass Speichelhormontests verwertbar sind, ist aber unbestritten.
Ihr
TomDoc

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