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Mirena, Estradot,

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

13.03.2012 | 03:30 Uhr

Hallo Frau Dr. Grüne,
ich bin 45 Jahre und meine Eierstöcke haben schon vor 3 Jahren beschlossen, ihre Funktion einzuschränken.
Habe einige Hormonpräparate auspropiert, war aber mit keiner Kombination so recht zufrieden, immer wieder Schmierblutungen etc..
Da ich auch einen Verhütungsschutz brauche, habe ich mich für die Mirena entschieden und klebe dazu ein Estradot 37,5.
Die Mirena liegt jetzt fast ein Jahr und macht mir auch so keine Probleme, aber ich habe ziemliche Schmerzen im Becken und Hüftbereich. Orthopädisch wurde nichts gemacht, weil meine MRT Bilder nur einen leichten Befund zeigen. Immer wieder wird mir vom Physiotherapeuten gesagt, dass ich sehr lockere Bänder habe. Bin auch immer wieder von ISG Blockaden geplagt.
Kann es sein, dass ich durch die Mirena einen höheren Östrogenbedarf habe und mir das Pflaster nicht reicht, oder dass das Pflaster nach und nach durch die Haut nicht mehr so wirkt?
Wir wirken sich generell die Hormone auf die Bänder und Sehnen aus? Ich liebe eigentlich meine Mirena, wenn ich aber sonst nichts finde, was mich schmerzfrei macht, muss ich sie wohl ziehen lassen, um zu sehen, ob es an ihr liegt. War schon bei mehreren Krankengymnasten, beim Osteopathen und Orthopäden. Meine FA weißt einen Zusammenhang mit Mirena zurück.
Ich habe auch eine nach hinten geknickte Gebärmutter, kann das auch die Ursache sein?
Freue mich schon auf ihre Antwort.

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14.03.2012, 10:49 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne

Sie schreiben richtig- normalerweise nicht den Eisprung verhindert. Was aber in der Praxis anderes aussieht. Es ist schon klar, dass bei einer Eizellenreifung auch ausreichende Östrogenspiegel erreicht werden.
Nur: scheinbar wirkt die Mirena doch nicht nur örtlich wie es immer heisst. Und die betroffenen Frauen sind dafür ein Beispiel.

Anbei eine Kopie:

denn im Beipackzettel von MIRENA können Sie lesen, dass bei Myomen die Methode NICHT angewendet werden sollte.
Außerdem steht im Beipackzettel drin, dass es in einer großen Anzahl von Fällen in den ersten Monaten der Anwendung vermehrt zur Bildung von Ovarialzysten kommt.

Es scheint so zu sein, dass zumindest manche Patientinnen diese Methode ohne ausführlicher Erörterung des Beipackzettels und ohne richtige Würdigung des gynäkologischen Befundes regelrecht aufgeschwatzt bekommen, die immerhin dem Arzt ein recht hohes Privat-Honorar garantiert.

Frauen mit Problemen unter MIRENA laufen eine ganze Zeit mit diesen Problemen rum, ohne dass überhaupt einer daran denkt, dass es sich um Nebenwirkungen der Hormonspirale handelt. Statt dessen müssen sie jedes mal den Satz hören Das kommt aber garantiert nicht von der Spirale!, so, als hätten die entsprechend argumentierenden Ärzte Schiss davor, dass sei der Patientin wegen mangelnder Aufklärung (viele haben weder den Beipackzettel vorher gelesen noch nach dem Legen ausgehändigt bekommen) das gezahlte Privat-Honorar zurückzahlen müssten.

Mirena wurde und wird zu unkritisch hochgejubelt. Es wird so getan, als gäbe es keine Nebenwirkungen. Da immer noch der Beipackzettel mit vielen Frauen gar nicht besprochen oder ausgehändigt wird, sondern nur der Satz kommt:
*Super-Methode! Das Beste, was es gibt! Kostet bloß 400,- Euro! Die sparen sie schon allein an den Ausgaben für Hygiene-Artikel wieder ein!* usw., wird überhaupt nicht diskutiert, dass es Nebenwirkungen geben kann (obwohl die Firma Schering ausdrücklich eine präzise Aufklärung und Risikoabwägung im Beipackzettel verlangt!!!!).
Spricht dann eine Patientin von Nebenwirkungen, kommt der nächste Satz: *Habe ich noch nie erlebt. Kann gar nicht von Mirena kommen. Das bilden Sie sich ein. Da muss es andere Gründe geben!
Es gibt Nebenwirkungen und die sind nicht selten und die sind heftig. So heftig, dass es manche Frau für lange Monate aus der Bahn wirft.
Mirena ist eine Methode für die Frau, für die Mirena geeignet ist; aber auf keinen Fall für jede Frau. Und wenn eine Frau nicht ausführlich über Mirena, ihre Wirkung und Nebenwirkung informiert wird, sollte sie den Arzt wechseln.

Frau Dr. Grüne- der Beitrag von mir ist nicht gegen Sie gerichtet- aber ich verurteile die Firma Schering und das Vertuschen von Nebenwirkungen.

Lieben Gruss
Lilli

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14.03.2012, 10:50 Uhr
Antwort

Hallo


die Gruppe heisst: Mirena! Hormone sind keine kleinen Freunde.

LG
Lilli

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14.03.2012, 13:46 Uhr
Antwort

Hallo Lilli,

ich finde es echt bewundernswert, dass Sie solch einen Einsatz zeigen.
Danke!!!
Ich habe auch schon viele Bücher gelesen und musste mir mein Wissen selbst aneignen, um herauszufinden, was meinem Körper gut tut...
In diesem Zusammenhang kann ich immer nur wieder das Buch von Frau Buchner Wenn Körper und Gefühle Achterbahn fahren empfehlen. Sie schreibt auch einiges zur MIRENA, ebenso Frau Dr. Scheuernstuhl.

Ihnen alles Gute!

Expertin-Grüne
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14.03.2012, 14:35 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Lilli,

atürlich haben Sie recht, auch diese Verhütungs- Methode ist nicht für jeden geeignet und bedarf der Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen. Kontraindikationen müssen beachtet werden. Das nicht zu tun, wäre unärztlich, davon ist aber doch zum Glück im Normalfall nicht auszugehen.

MfG Dr. Grüne

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14.03.2012, 15:03 Uhr
Antwort

Liebe Frau Dr. Grüne

es spricht für Sie,dass Sie das wohl gewissenhaft handhaben würden.

Aber in der Regel sieht das anders aus- Frauen bekommen weder den Beipackzettel zu lesen, noch werden sie über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt.
Und wenn Frau dann Symptome hat- dann muss sie dafür kämpfen ernst genommen zu werden- wird belächelt und schlimstenfalls als hysterisch abgetan.

Ich denke das ist auch der Grund warum sich immer mehr Frauen zusammentun- sie wollen dagegen angehen als psychisch labil dargestellt zu werden. Und viele haben sogar vorzeitig die Mirena entfernen lassen- Geld hin oder her.

Lieben Gruss
Lilli

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