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Minipille gegen starke Blutungen Wechseljahre

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

28.08.2024 | 12:17 Uhr

Guten Tag 

Ich bin 48 Jahre alt. Mein Zyklus ist immer noch regelmäßig , aber die Periode ist seid 5 Jahren an 2 Tagen sehr stark und mit einigen Klümpchen. Nehme deshalb auch schon länger Eisentabletten. Eine Ursache wurde erst dieses Jahr durch ein MRT wegen einer anderen Sachen als Zufallsbefund entdeckt. Ein Myom und eine leicht vergrößerte Gebärmutter . Da die Blutungen aber nur an zwei Tagen so stark sind ließ es sich bis her ganz gut damit leben. Nun war diesen Monat plötzlich die Periode ganz anders. Eine ganze Woche starke Blutungen, dann eine Woche Schmierblutungen und danach fing es gleich wieder sehr stark an zu bluten. Die Periode war insgesamt 2,5 Wochen. Der Gynäkologe meinte dann gleich das ich mich mit den Gedanken anfreunden muss , das die Gebärmutter entfernt werden muss. Das möchte ich auf keinen Fall. Im Ultraschall war auch viel Schleimhaut zu erkennen , woraus er schließt das die nächste Periode auch wieder heftig ausfällt. Im Internet habe ich gelesen das kurz vor den oder in den Wechseljahren starke längere Blutungen mit Klumpen  gar nicht so ungewöhnlich sind. Es verunsichert mich das ich lese das sowas in den Wechseljahren häufiger vorkommen kann und kein Grund zur Besorgnis ist, mir aber andersrum gesagt wird mir müsste vielleicht die Gebärmutter entfernt werden. Ich habe jetzt die Minipille verschrieben bekommen um zu versuchen das die Blutung schwächer wird dadurch. Meine Frage ist ob das die richtige Wahl ist das zu probieren? Sorge macht mir das erhöhte Brustkrebsrisiko. Nehme schon seit 20 Jahren keine Hormone mehr. Gibt es noch andere Möglichkeiten die völlig risikofrei sind? Sollte ich sicherheitshalber in einer Klinik noch eine Spiegelung vornehmen lassen um auszuschließen das es etwas  bösartiges ist? 

Mit freundlichen Grüßen 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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28.08.2024, 20:27 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

beides ist richtig. Die Wechseljahre führen dazu, dass ein Zyklus hormonell nicht mehr rund läuft.
Der Eisprung bleibt immer wieder einmal aus, dadurch baut sich die Schleimhaut sehr hoch auf und das gelbkörperhormon Progesteron fehlt.

Sehr starke Blutungen  können zu einem erheblichen Blutverlust führen und eine Ausschabung oder sogar die Entfernung der Gebärmutter erforderlich machen.

Die Minipille ist eine Möglichkeit, dem hohen Schleimhautaufbau zu begegnen, alternativ könnten Sie auch zyklisch, also 12-14 Tage pro Zyklus Progesteron einnehmen.

Das Brustkrebsrisiko einer alleinigen Gestagentherapie ist zu vernachlässigen. Da gibt es andere Faktoren, die eine weit größere Rolle spielen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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28.08.2024, 20:48 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Antwort. Wenn ich jetzt mit der Minipille am ersten Tag der nächsten Periode beginne, ab wann kann sich dann die Blutungsmenge verringern? Wahrscheinlich erst in darauffolgenden Zyklus? Macht es denn Sinn zusätzlich  eine Spiegelung machen zu lassen oder sollte ich erstmal abwarten ?

Mit vielen Grüßen 

Expertin-Grüne
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29.08.2024, 07:19 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

die Minipille hat von Einnahmebeginn an einen hemmenden Einfluss auf die Schleimhaut. Es kann jedoch zu Zwischenblutungen und auch Dauerblutungen kommen - im Einzelfall kann man das leider nicht voraussagen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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01.09.2024, 14:02 Uhr
Antwort

Guten Tag Frau Dr Grüne

Wäre z.B Utrogest noch risikoärmer bezüglich Brustkrebs. Auch wenn das Risiko bei der Minipille zu vernachlässigen ist habe ich irgendwie kein gutes Gefühl diese einzunehmen. Hat Utrogest die gleiche Wirkung wie die Minipille bezüglich Schleimhaut und Blutungen zu reduzieren? Ich hatte Ende letzten Jahres auch mal einen Hormonstatus mit Speicheltest online gemacht. Da wurde ein erniedrigter Progesteron Spiegel genannt. Die anderen Hormone waren in Ordnung. Habe auch manchmal Schlafstörungen und seid einigen Jahren Muskelschmerzen. Bin aber nie auf den Gedanken gekommen das es mit den Hormonen zu tun haben könnte.

Expertin-Grüne
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01.09.2024, 21:38 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

Progesteron wirkt weniger stark am Endometrium, aber meist trotzdem ausreichend. Sie hätten damit jedoch keine verhütende Wirkung.

In Bezug auf das Brustkrebsrisik gibt es in Studien Hinweise dafür, dass natürliches Progesteron sicherer sein könnte als synthetische Varianten.

viele Grüße
Dr. Grüne

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