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Lange Wechseljahre

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

27.03.2008 | 04:52 Uhr

Lieber Herr Doktor Dossler,

Ich bin seit einiger Zeit im Forum und die vielen Informationen verwirren manchchmal ein wenig. Gerne hätte ich einmal einen andern Rat. Ihrer Webseite entnehme ich, dass Sie sich ein Leben lang mit Ihrem Beruf intensiv auseinandergesetzt haben, identifizieren und ganzheitlich denken, was mir sympathisch ist. Meine Wechseljahrbeschwerden dauern schon sehr lange und ein Ende scheint nicht abzusehen. Hier der Verlauf:

- mit 49 Jahren erste Zyklusunregelmässigkeiten
- nacher allmählich Hitzewallungen und Schlafstörungen, die ich
anfänglich mit natürlichen Mitteln zu behandeln versuchte, aber
die bald einmal versagt hatten
- mit ca. 52 - 53 Jahren kam es zu Dauerblutungen die mit Femoston
regliert wurden
- ab ca. 54 nahm ich einige Jahre Livial, wobei es mir eine
zeitlang relativ gut damit ging, bis die Beschwerden wieder etwas
zunahmen
- ich hatte dann die Idee, aufzuhören, was aber gar nicht ging, da ich
praktisch nicht mehr schlafen konnte. Dazu kam, dass ich immer
mehr Haarausfall hatte. Mir wurde eine Alopecia androgentica
diagnostiziert und empfohlen Östrogen zu nehmen da all meine
Störungen zusammenhängen, zudem bekam ich El-Cranell-Alpha
verordnet
- Ich nahm dann Kliogest N, was meine Schlafstörungen
besserte, jedoch den Haarausfall verstärkte. Der
Dermatologe empfahl mir eine Präparat ohne Gestagen zu nehmen,
was jedoch bei intakter Gebärmutter nicht möglich ist.
- Nun bekam ich wieder Livial. Nach drei Monaten konnte ich fast gar
nicht mehr schlafen und war am Durchdrehen. Es hat einfach
nicht mehr genützt
- Nun bekam ich Femoston conti, was meinen Haarausfall verbessert
hat, jedoch auf den Schlaf weniger zu wirken scheint

In einer ersten Phase schien es einigermassen zu gehen. Im Dezember erlitt ich jedoch eine Blutvergiftung. Ich erhielt ein Medikament mit Clavulansäure, das bei mir eine wochenlange Allergie ausgelöst hatte. Seitdem habe ich das Gefühl, dass die Hormone nicht mehr gleich wirken, oder bilde mir das zumindest ein. Bei der letzten Kontrolle im Februar hat mir Meine Gynäkologin Berocca verordnet, um mein Nervensystem etwas zu beruhigen, was mir jetzt wieder etwas mehr Energie gibt, das Problem jedoch nicht ganz zum verschwinden bringt.

Mein Hauptproblem sind im Moment die Schlafstörungen. Ich erwache häufig nachts ca. 3 - 4 Uhr mit Symptomen wie Schwitzen, inneres Zittern, manchmal ist mir auch schwindlig und leicht übel. Nachher kann ich meist nicht mehr einschlafen. Gegen morgen verschwinden diese Symptome dann aber wieder. Seit ich Berocca nehme, gibt es jedoch mehr Nächte wo ich wieder 5 - 6 Stunden schlafe. Morgens um 7 Uhr, wenn ich normalerweise aufstehe, könnte ich öfter wieder einschlafen. Ich habe mich bis jetzt aber nicht auf diesen Rhythmus eingelassen. Präparate mit Baldrian lösen bei mir gegenteilige Reaktionen aus. Auf eine Schlaftablette wars mir am nächsten Tag schwindlich und bis mittags übel. Ich habe jetzt nur hin und wieder mal eine halbe genommen. Möchte nicht zu sehr mit solchen Medikamenten anfangen.

Letzten Sommer hatte ich einen Versuch mit Akupuktur gemacht. Nach drei Behandlungen hatte ich abgebrochen. Es war wie Öl ins Feuer giessen. Die Symptome hatten sich massiv verstärkt. Ich hatte in meinem Zustand ganz einfach nicht die Nerven dazu. Dann hatte ich mich wieder für Hormone entschieden.

Langsam mache ich mir Gedanken wie weiter. Wenig schlafen zehrt ganz einfach. Werde bald 60 Jahre. Da ich schon einige Jahre Hormone schlucke, ist es mir auch nicht mehr ganz geheuer. Ihr Artikel auf Ihrer Webseite lässt jedoch etwas relativieren. Ich frage mich langsam, ob die Symptome auch mit etwas anderem zu tun haben, z.B. Schilddrüse. Mir wurde letzten Sommer ein Bluttest gemacht, der gut ausfiel. Reicht das aus , um die Schilddrüsenfunktion richtig zu beurteilen? Welche Untersuchungen sollten eventuell noch gemacht werden? Bei mir wird schnell alles auf die Psyche geschoben und ich fühle mich nicht mehr ernst genommen. Macht es auch Sinn zusätzlich zur HET Akupunkturbehandlungen zu machen. Würde das helfen die HET abzusetzen? Habe gute Erfahrungen damit mit meinem Asthma und Heuschnupfen. Kann dadurch jeden Sommer die Medikamente massiv reduzieren, brauche seither kein Kortison.

Ich hoffe, dass meine Geschichte nicht zu lang und zu kompliziert ist. Übringens noch eine Ergänzung. Ich nehme noch Lomir wegen zu hohem Blutdruck. Falls weitere Informationen über mich dienlich wären, können Sie mich das wissen lassen. Was würden Sie in meiner Situation empfehlen? Toll, dass es so etwas wie Sie heute im Internet gibt.

Herzlichen Dank im voraus für Ihre Bemühungen und

LG Jeanine

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13.04.2008, 10:49 Uhr
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hallo Jeanine,
sich nicht zu informieren ist der gleiche Fehler, wie einen Beipackzettel nicht zu lesen.
Der wohl am meisten mißbrauchte Satz ist folgender:
Sie müssen Vertrauen haben!
Vertrauen kann nur dann entstehen, wenn man sich kritisch miteinander auseinandersetzen kann.
Nur dann ist Vertrauen nicht blind.
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc

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15.08.2008, 02:48 Uhr
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Hallo TomToc,

Jetzt sind seit unserem letzten Kontakt einige Monate verstrichen, meine lange Geschichte nimmt jedoch immer noch kein Ende. Möchte Ihnen rasch erzählen, wie es weiter ging und habe zu meiner jetzigen Situation Fragen.

Ich entschied mich, bevor ich zu einem Endokrinologen oder Internisten für eine Schilddrüsenabklärung gehe, noch den Versuch mit den chinesischen Kräutern abzuwarten. Ich nahme diese ein paar Wochen, was mich besser schlafen liess, jedoch kam es dann zu Schmierblutungen und ich musste aufhören. Ich wusste dann eine zeitlang nicht so recht, zu welchem Arzt ich gehen sollte, wo es für mich weitergehen kann, da ich durch all meine Erfahrungen auch verunsichert bin.

Ich entschloss mich dann, das Menopausenzentrum des Unispitals aufzusuchen, in der Annahme, dass dort dann alle nötigen Untersuchen gemacht würden.

In der Zwischenzeit sind zusätzlich noch Schmerzen im Herzbereich aufgetreten, die mittlerweile durch ein EKG und Ultraschall entkräftet wurden, jedoch immer noch bestehen und immer wieder sporadisch auftreten. Aufgefallen ist dabei nur ein Klappengeräusch. Da ich jedoch schon in jungen Jahren darauf angesprochen wurde, ist anzunehmen, dass das seit Geburt besteht und bisher nie Beschwerden gemacht hat.

Im Menopausenzentrum wurde ich zuerst gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, die Hormone einen Monat lang abzusetzen, damit eine Analyse gemacht werden könnte. In meinem jetztigen Zustand habe ich es jedoch von mir gewiesen, da nicht schlafen können langsam Horror für mich ist. Dann hat man abgeklärt, ob FEMOSTON CONTI vom Körper aufgenommen wird und auch von Pflastern gesprochen, die das Östrogen regelmässiger abgeben. Es wurden sonst noch verschiedene Werte im Blut bestimmt, die jedoch unauffällig waren. Mein TSH-Wert war jedoch bei der nochmaligen Überprüfung 5,14, also noch höher als beim Hausarzt, was dann zur Antikörperbestimmung geführt hat, die jedoch zum Glück negativ war. Bei diesem Test, hat sich der TSH-Wert wieder auf 4,46 zurückentwickelt und man entschied die Werte in einem halben Jahr nochmals zu überprüfen. Die Schilddrüsenwerte liegen jedoch in der Norm. Was mich daran irritiert ist, dass auf Internetseiten Referenzwerte von 2,5 - 4,0 zu finden sind, jedoch die hiesigen Labors einen Referenzwert von 4,5 haben.

Dann hat man mir ein Antidepressiva mit Namen DEROXAT verschrieben. Als ich zuhause den Beipackzettel las, was dieses Medikament für Konsequenzen hat und welche Nebenwirkungen entstehen können, entschied ich, dass ich das nicht nehmen möchte. Ich brauche doch kein Medikament, das Erregungszustände auslöst und ich dann zusätzlich noch ein Schlafmittel nehmen soll. Ich befinde mich ja bereits dauernd durch die Schlafstörungen in einem übererregten Zustand. Zudem sind Warnhinweise, dass es bei Asthmatikern zu Überempfindlichkeitsreaktion kommen kann, was mir nach der ganzen Geschichte mit AZICLAV, wo ich dann wochenlang allergisch reagierte, nicht geheuer ist. Auch sind die Symptome beim Absetzen eines solchen Medikamentes nicht ganz ohne. Ich habe dann das Gespräch mit der Ärztin gesucht und es wurde beschlossen, das Östrogen zu erhöhen. Ich nehme nun 1 1/2 FEMOSTON CONTI, habe jedoch nach 3 Wochen das Gefühl, dass es mir nicht gut tut, da ich fast gar nicht mehr schlafe, was mich dann in der Not doch wieder eine Schlaftablette nehmen lässt.

Nun meine Frage. Sollte zur Verabreichung eines solchen Medikaments nicht eine Indikation oder genaue Diagnose vorliegen? Ich selbst sehe keine Ursachen für eine Depression, da sich in meinem Leben nichts verändert hat und auch keine gravierenden äusseren Ereignisse passiert sind. Wenn man jedoch nicht schläft, geht es einem psychisch ganz einfach nicht immer gut und ich brauche viel Energie, um mich immer wieder auf die Rolle zu bringen. Wie kann ich selbst feststellen, ob wirklich eine Depression vorliegt und ein solches Medikament gerechtfertigt ist?

Ich bin nun etwas verunsichert, habe Zweifel ob ich richtig reagiert habe. Gerne würde ich Ihren professionellen Rat dazu hören, vielleicht hilft es mir zu relativieren.

Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.

Jeanine

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15.08.2008, 02:50 Uhr
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Hallo TomToc,

Jetzt sind seit unserem letzten Kontakt einige Monate verstrichen, meine lange Geschichte nimmt jedoch immer noch kein Ende. Möchte Ihnen rasch erzählen, wie es weiter ging und habe zu meiner jetzigen Situation Fragen.

Ich entschied mich, bevor ich zu einem Endokrinologen oder Internisten für eine Schilddrüsenabklärung gehe, noch den Versuch mit den chinesischen Kräutern abzuwarten. Ich nahme diese ein paar Wochen, was mich besser schlafen liess, jedoch kam es dann zu Schmierblutungen und ich musste aufhören. Ich wusste dann eine zeitlang nicht so recht, zu welchem Arzt ich gehen sollte, wo es für mich weitergehen kann, da ich durch all meine Erfahrungen auch verunsichert bin.

Ich entschloss mich dann, das Menopausenzentrum des Unispitals aufzusuchen, in der Annahme, dass dort dann alle nötigen Untersuchen gemacht würden.

In der Zwischenzeit sind zusätzlich noch Schmerzen im Herzbereich aufgetreten, die mittlerweile durch ein EKG und Ultraschall entkräftet wurden, jedoch immer noch bestehen und immer wieder sporadisch auftreten. Aufgefallen ist dabei nur ein Klappengeräusch. Da ich jedoch schon in jungen Jahren darauf angesprochen wurde, ist anzunehmen, dass das seit Geburt besteht und bisher nie Beschwerden gemacht hat.

Im Menopausenzentrum wurde ich zuerst gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, die Hormone einen Monat lang abzusetzen, damit eine Analyse gemacht werden könnte. In meinem jetztigen Zustand habe ich es jedoch von mir gewiesen, da nicht schlafen können langsam Horror für mich ist. Dann hat man abgeklärt, ob FEMOSTON CONTI vom Körper aufgenommen wird und auch von Pflastern gesprochen, die das Östrogen regelmässiger abgeben. Es wurden sonst noch verschiedene Werte im Blut bestimmt, die jedoch unauffällig waren. Mein TSH-Wert war jedoch bei der nochmaligen Überprüfung 5,14, also noch höher als beim Hausarzt, was dann zur Antikörperbestimmung geführt hat, die jedoch zum Glück negativ war. Bei diesem Test, hat sich der TSH-Wert wieder auf 4,46 zurückentwickelt und man entschied die Werte in einem halben Jahr nochmals zu überprüfen. Die Schilddrüsenwerte liegen jedoch in der Norm. Was mich daran irritiert ist, dass auf Internetseiten Referenzwerte von 2,5 - 4,0 zu finden sind, jedoch die hiesigen Labors einen Referenzwert von 4,5 haben.

Dann hat man mir ein Antidepressiva mit Namen DEROXAT verschrieben. Als ich zuhause den Beipackzettel las, was dieses Medikament für Konsequenzen hat und welche Nebenwirkungen entstehen können, entschied ich, dass ich das nicht nehmen möchte. Ich brauche doch kein Medikament, das Erregungszustände auslöst und ich dann zusätzlich noch ein Schlafmittel nehmen soll. Ich befinde mich ja bereits dauernd durch die Schlafstörungen in einem übererregten Zustand. Zudem sind Warnhinweise, dass es bei Asthmatikern zu Überempfindlichkeitsreaktion kommen kann, was mir nach der ganzen Geschichte mit AZICLAV, wo ich dann wochenlang allergisch reagierte, nicht geheuer ist. Auch sind die Symptome beim Absetzen eines solchen Medikamentes nicht ganz ohne. Ich habe dann das Gespräch mit der Ärztin gesucht und es wurde beschlossen, das Östrogen zu erhöhen. Ich nehme nun 1 1/2 FEMOSTON CONTI, habe jedoch nach 3 Wochen das Gefühl, dass es mir nicht gut tut, da ich fast gar nicht mehr schlafe, was mich dann in der Not doch wieder eine Schlaftablette nehmen lässt.

Nun meine Frage. Sollte zur Verabreichung eines solchen Medikaments nicht eine Indikation oder genaue Diagnose vorliegen? Ich selbst sehe keine Ursachen für eine Depression, da sich in meinem Leben nichts verändert hat und auch keine gravierenden äusseren Ereignisse passiert sind. Wenn man jedoch nicht schläft, geht es einem psychisch ganz einfach nicht immer gut und ich brauche viel Energie, um mich immer wieder auf die Rolle zu bringen. Wie kann ich selbst feststellen, ob wirklich eine Depression vorliegt und ein solches Medikament gerechtfertigt ist?

Ich bin nun etwas verunsichert, habe Zweifel ob ich richtig reagiert habe. Gerne würde ich Ihren professionellen Rat dazu hören, vielleicht hilft es mir zu relativieren.

Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.

Jeanine

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15.08.2008, 03:06 Uhr
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Hallo TomToc,

Jetzt sind seit unserem letzten Kontakt einige Monate verstrichen, meine lange Geschichte nimmt jedoch immer noch kein Ende. Möchte Ihnen rasch erzählen, wie es weiter ging und habe zu meiner jetzigen Situation Fragen. Ich konnte jedoch nicht an unseren früheren Dialog anschliessen, der am 27.3.08 unter dem Titel Lange Wechseljahre unter dem Namen Jeanine begann, und dort die Fortsetzung schreiben. Ich denke, Sie können so meine Geschichte finden und wieder in Erinnerung rufen.

Ich entschied mich, bevor ich zu einem Endokrinologen oder Internisten für eine Schilddrüsenabklärung gehe, noch den Versuch mit den chinesischen Kräutern abzuwarten. Ich nahme diese ein paar Wochen, was mich besser schlafen liess, jedoch kam es dann zu Schmierblutungen und ich musste aufhören. Ich wusste dann eine zeitlang nicht so recht, zu welchem Arzt ich gehen sollte, wo es für mich weitergehen kann, da ich durch all meine Erfahrungen auch verunsichert bin.

Ich entschloss mich dann, das Menopausenzentrum des Unispitals aufzusuchen, in der Annahme, dass dort dann alle nötigen Untersuchen gemacht würden.

In der Zwischenzeit sind zusätzlich noch Schmerzen im Herzbereich aufgetreten, die mittlerweile durch ein EKG und Ultraschall entkräftet wurden, jedoch immer noch bestehen und immer wieder sporadisch auftreten. Aufgefallen ist dabei nur ein Klappengeräusch. Da ich jedoch schon in jungen Jahren darauf angesprochen wurde, ist anzunehmen, dass das seit Geburt besteht und bisher nie Beschwerden gemacht hat.

Im Menopausenzentrum wurde ich zuerst gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, die Hormone einen Monat lang abzusetzen, damit eine Analyse gemacht werden könnte. In meinem jetztigen Zustand habe ich es jedoch von mir gewiesen, da nicht schlafen können langsam Horror für mich ist. Dann hat man abgeklärt, ob FEMOSTON CONTI vom Körper aufgenommen wird und auch von Pflastern gesprochen, die das Östrogen regelmässiger abgeben. Es wurden sonst noch verschiedene Werte im Blut bestimmt, die jedoch unauffällig waren. Mein TSH-Wert war jedoch bei der nochmaligen Überprüfung 5,14, also noch höher als beim Hausarzt, was dann zur Antikörperbestimmung geführt hat, die jedoch zum Glück negativ war. Bei diesem Test, hat sich der TSH-Wert wieder auf 4,46 zurückentwickelt und man entschied die Werte in einem halben Jahr nochmals zu überprüfen. Die Schilddrüsenwerte liegen jedoch in der Norm. Was mich daran irritiert ist, dass auf Internetseiten Referenzwerte von 2,5 - 4,0 zu finden sind, jedoch die hiesigen Labors einen Referenzwert von 4,5 haben.

Dann hat man mir ein Antidepressiva mit Namen DEROXAT verschrieben. Als ich zuhause den Beipackzettel las, was dieses Medikament für Konsequenzen hat und welche Nebenwirkungen entstehen können, entschied ich, dass ich das nicht nehmen möchte. Ich brauche doch kein Medikament, das Erregungszustände auslöst und ich dann zusätzlich noch ein Schlafmittel nehmen soll. Ich befinde mich ja bereits dauernd durch die Schlafstörungen in einem übererregten Zustand. Zudem sind Warnhinweise, dass es bei Asthmatikern zu Überempfindlichkeitsreaktion kommen kann, was mir nach der ganzen Geschichte mit AZICLAV, wo ich dann wochenlang allergisch reagierte, nicht geheuer ist. Auch sind die Symptome beim Absetzen eines solchen Medikamentes nicht ganz ohne. Ich habe dann das Gespräch mit der Ärztin gesucht und es wurde beschlossen, das Östrogen zu erhöhen. Ich nehme nun 1 1/2 FEMOSTON CONTI, habe jedoch nach 3 Wochen das Gefühl, dass es mir nicht gut tut, da ich fast gar nicht mehr schlafe, was mich dann in der Not doch wieder eine Schlaftablette nehmen lässt.

Nun meine Frage. Sollte zur Verabreichung eines solchen Medikaments nicht eine Indikation oder genaue Diagnose vorliegen? Ich selbst sehe keine Ursachen für eine Depression, da sich in meinem Leben nichts verändert hat und auch keine gravierenden äusseren Ereignisse passiert sind. Wenn man jedoch nicht schläft, geht es einem psychisch ganz einfach nicht immer gut und ich brauche viel Energie, um mich immer wieder auf die Rolle zu bringen. Wie kann ich selbst feststellen, ob wirklich eine Depression vorliegt und ein solches Medikament gerechtfertigt ist?

Ich bin nun etwas verunsichert, habe Zweifel ob ich richtig reagiert habe. Gerne würde ich Ihren professionellen Rat dazu hören, vielleicht hilft es mir zu relativieren.

Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.

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15.08.2008, 03:08 Uhr
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Hallo TomToc,

Jetzt sind seit unserem letzten Kontakt einige Monate verstrichen, meine lange Geschichte nimmt jedoch immer noch kein Ende. Möchte Ihnen rasch erzählen, wie es weiter ging und habe zu meiner jetzigen Situation Fragen. Ich konnte jedoch nicht an unseren früheren Dialog anschliessen, der am 27.3.08 unter dem Titel Lange Wechseljahre unter dem Namen Jeanine begann, und dort die Fortsetzung schreiben. Ich denke, Sie können so meine Geschichte finden und wieder in Erinnerung rufen.

Ich entschied mich, bevor ich zu einem Endokrinologen oder Internisten für eine Schilddrüsenabklärung gehe, noch den Versuch mit den chinesischen Kräutern abzuwarten. Ich nahme diese ein paar Wochen, was mich besser schlafen liess, jedoch kam es dann zu Schmierblutungen und ich musste aufhören. Ich wusste dann eine zeitlang nicht so recht, zu welchem Arzt ich gehen sollte, wo es für mich weitergehen kann, da ich durch all meine Erfahrungen auch verunsichert bin.

Ich entschloss mich dann, das Menopausenzentrum des Unispitals aufzusuchen, in der Annahme, dass dort dann alle nötigen Untersuchen gemacht würden.

In der Zwischenzeit sind zusätzlich noch Schmerzen im Herzbereich aufgetreten, die mittlerweile durch ein EKG und Ultraschall entkräftet wurden, jedoch immer noch bestehen und immer wieder sporadisch auftreten. Aufgefallen ist dabei nur ein Klappengeräusch. Da ich jedoch schon in jungen Jahren darauf angesprochen wurde, ist anzunehmen, dass das seit Geburt besteht und bisher nie Beschwerden gemacht hat.

Im Menopausenzentrum wurde ich zuerst gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, die Hormone einen Monat lang abzusetzen, damit eine Analyse gemacht werden könnte. In meinem jetztigen Zustand habe ich es jedoch von mir gewiesen, da nicht schlafen können langsam Horror für mich ist. Dann hat man abgeklärt, ob FEMOSTON CONTI vom Körper aufgenommen wird und auch von Pflastern gesprochen, die das Östrogen regelmässiger abgeben. Es wurden sonst noch verschiedene Werte im Blut bestimmt, die jedoch unauffällig waren. Mein TSH-Wert war jedoch bei der nochmaligen Überprüfung 5,14, also noch höher als beim Hausarzt, was dann zur Antikörperbestimmung geführt hat, die jedoch zum Glück negativ war. Bei diesem Test, hat sich der TSH-Wert wieder auf 4,46 zurückentwickelt und man entschied die Werte in einem halben Jahr nochmals zu überprüfen. Die Schilddrüsenwerte liegen jedoch in der Norm. Was mich daran irritiert ist, dass auf Internetseiten Referenzwerte von 2,5 - 4,0 zu finden sind, jedoch die hiesigen Labors einen Referenzwert von 4,5 haben.

Dann hat man mir ein Antidepressiva mit Namen DEROXAT verschrieben. Als ich zuhause den Beipackzettel las, was dieses Medikament für Konsequenzen hat und welche Nebenwirkungen entstehen können, entschied ich, dass ich das nicht nehmen möchte. Ich brauche doch kein Medikament, das Erregungszustände auslöst und ich dann zusätzlich noch ein Schlafmittel nehmen soll. Ich befinde mich ja bereits dauernd durch die Schlafstörungen in einem übererregten Zustand. Zudem sind Warnhinweise, dass es bei Asthmatikern zu Überempfindlichkeitsreaktion kommen kann, was mir nach der ganzen Geschichte mit AZICLAV, wo ich dann wochenlang allergisch reagierte, nicht geheuer ist. Auch sind die Symptome beim Absetzen eines solchen Medikamentes nicht ganz ohne. Ich habe dann das Gespräch mit der Ärztin gesucht und es wurde beschlossen, das Östrogen zu erhöhen. Ich nehme nun 1 1/2 FEMOSTON CONTI, habe jedoch nach 3 Wochen das Gefühl, dass es mir nicht gut tut, da ich fast gar nicht mehr schlafe, was mich dann in der Not doch wieder eine Schlaftablette nehmen lässt.

Nun meine Frage. Sollte zur Verabreichung eines solchen Medikaments nicht eine Indikation oder genaue Diagnose vorliegen? Ich selbst sehe keine Ursachen für eine Depression, da sich in meinem Leben nichts verändert hat und auch keine gravierenden äusseren Ereignisse passiert sind. Wenn man jedoch nicht schläft, geht es einem psychisch ganz einfach nicht immer gut und ich brauche viel Energie, um mich immer wieder auf die Rolle zu bringen. Wie kann ich selbst feststellen, ob wirklich eine Depression vorliegt und ein solches Medikament gerechtfertigt ist?

Ich bin nun etwas verunsichert, habe Zweifel ob ich richtig reagiert habe. Gerne würde ich Ihren professionellen Rat dazu hören, vielleicht hilft es mir zu relativieren.

Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.

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