Hallo Herr Dr. Dossler,
seit März 2007 ist meine Periode unregelmäßig. Mal bleibt sie 2 Monaten aus, dann kommt sie im Abstand von 14 Tagen oder verschiebt sich um 10 Tage. Seitdem leide ich an bisher mir un-
bekannten Kreislaufstörungen. Besonders an ersten beiden Tagen
der Periode bekomme ich verstärkte Schwindelanfälle, Kopfsch-
merzen und werde sogar ohnmächtig. Im Oktober kam ich sogar deswegen als Notfall ins Krankenhaus. Neurologisch wurde alles
ausgeschlossen. Außerdem leide ich an Schlafstörungen und Depressivenverstimmungen.
Mein Gynäkologe war bis jetzt nicht gerade hilfreich.
Seine Aussage: Es ist noch zu früh, um in Ihrem Alter über die
Wechseljahre zu diskutieren. Immerhin bekommen Sie die Periode.
Ich fühlte mich überhaupt nicht ernst genommen.
Bitte um Ihren Rat, da ich mir total verloren vorkomme. Diese Si-
tuation ist auf die Dauer nicht zu verkraften.
Mit freundlichem Gruß
Barbara
Kreislaufstörungen
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Barbara,
die Antwort Ihres Gynäkologen zeugt von wenig Kompetenz und Verständnis.
Wenn ich Ihnen so eine Antwort hier im Expertenrat geben würde, dann würden Sie diese Seite nie mehr besuchen und LIFELINE würde mich wahrscheinlich (und mit Recht) rausschmeißen.
Alle Ihre Beschwerden sind TYPISCH (!!!!!) für den Beginn der Wechseljahre.
Wahrscheinlich steckt sogar *nur* ein Progesteronmangel dahinter.
Bei vielen Frauen bilden die Eierstöcke in der Übergangsphase der WJ, die geprägt ist durch alle möglichen Zyklusstörungen und wechselnde körperliche Beschwerden, noch mehr oder weniger ausreichend Östrogen, aber nur noch unzureichend Progesteron. Erkennen könnten Sie das an Ihrer Aufwachtemperatur, die bei fehlendem Progesteron nicht mehr typisch für 14 Tage im Zyklus ansteigt und erst mit Auftreten der Regel wieder abfällt.
Nehmen Sie jetzt den Begriff *Wechseljahre* sehr wörtlich und wechseln als erstes den Arzt!
Die Beschwerden, die Sie haben, müssen Sie nicht hinnehmen wie Sonnenschein und Regen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Herr Dr. Dossler,
vielen Dank für Ihre Antwort. Ihren Rat habe ich sehr wörtlich genommen, dh. am kommenden Freitag werde ich mich bei einem
anderen Gynäkologen vorstellen. Ich werde Ihnen darüber berich-
ten.
Zudem beschloss ich eine Aufzeichnung der Aufwachtemperatur zu führen.
Rutschen Sie gut ins neue Jahr 2008, genießen Sie die Son-
nenstunden des Lebens und bleiben Sie dieser Lifeline noch lange
erhalten :-)!
Mit freundlichem Gruß
Barbara
Antwort
hallo Barbara,
auch Ihnen einen guten Rutsch
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Herr Dr. Dossler,
Ihrem Rat folgend habe ich mich bei einem anderen Gynäkologen vorgestellt. Nach der Schilderung meiner Beschwerden:
1. Unregelmäßige Blutungen
2. Schwindel
3. Kreislaufbeschwerden (inkl. Ohnmacht - Krankenhaus)
4. Gewichtsverlust
5. Ohrensausen
6. Druck in der Nase
7. Kopfschmerzen
8. Konzentrationsstörrungen
9. depressive Verstimmungen
10. Angstattacken
11. Schüttelfrost während der Regel
wurde mir mitgeteilt, dass es keine typischen WJ-Beschwerden sind... Man hat mir eine neurologische Untersuchung vorgeschlagen. Nachdem ich jedoch erwähnt habe, dass diese bereits durchgeführt wurde, hat man mir eine kuriose Frage gestellt: Was erwarten Sie von mir? In diesem Moment würde ich am liebsten aufstehen und den Raum wortlos verlassen. Was sucht man denn bei einem Arzt? Im Normalfall Rat und Hilfe... Letztendlich und zähneknirschend hat man mir mitgeteilt, dass ich evtl. am Östrogenmangel leiden kann (Verdachtsdiagnose?). Man hat mir Agnus Castus (Stada) und Lachesis verordnet und einen Termin in 8 Wochen angeboten.... Auf meine Frage, ob es sinnvoll ist, dass ich jetzt eine Aufzeichnung der Aufwachtemperatur führe, bekam ich eine desinteressierte Antwort: Kann man, muss man aber nicht.
Jahrelang musste ich mir von meinem Gynäkologen anhören, dass ich nicht nur einmal in 18 Monaten zur Kontrolluntersuchung kommen soll und mich etwas mehr um mich kümmern soll. Als ich ihn dann vor Wochen hilfesuchend aufgesucht habe, hat er mich im Regen stehen lassen (ich habe Ihnen darüber bereits berichtet;28.12.07). Nun die heutige Erfahrung... Ich komme mir total bloßgestellt, hilflos und verzweifelt vor. Soll ich nun die verordneten Medikamente einnehmen? Wie soll ich weiterverfahren?
Über Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichem Gruß
Barbara