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Krebsangst nach Ausschabung

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

24.05.2019 | 22:35 Uhr

Liebes Expertenteam 

 

Ich hatte vorgestern eine Ausschabung,  nachdem meine Periode,  die letzte Woche Donnerstag begann,  statt weniger zu werden, am Mittwoch so heftig wurde,  dass ich meinen Arzt aufsuchte und der mich gleich einwieß .

Dort wurde vaginaler Ultraschall gemacht,  Diagnose: Endrum echoreich, scharf abgegrenz, Höhe 14,9 mm,  Eierstöcke in Ordnung,  keine freie Flüssigkeit im Douglas'chen Raum.

Beurteilung: Hypermenorrhoe, Endometriumhyperplasie

Leider steht der histologische Befund noch aus und damit beginnt mein Problem.  Ich drehe völlig am Rad und habe ständig Krebs im Kopf. 

Zu mir, ich bin 49 Jahre alt und menstruiere noch regelmäßig mit mal mehr und mal kürzeren Abständen zwischen den Perioden. 

Periode immer zwischen 5 und 7 Tage,  davon schon seit Jahren 2 bis 3 Tage relativ heftig.  Mönchspfeffer wurde vom Frauenarzt empfohlen und seit ca. 2 Jahren genommen. 

Pille hatte ich bis 1994, danach keine hormonelle Verhütung,  eine Schwangerschaft,  1999 mit Kaiserschnitt wegen Beckenentlage. 

Wie beurteilen Sie diese Sache,  ich bin wirklich reichlich beunruhigt. 

Vielen Dank für die Hilfe

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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24.05.2019, 23:22 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sultanine,

das klingt eher wie eine wechseljahrsbedingte Blutungsstörung infolge eines hormonellen Ungleichgewichtes oder eines Gebärmutterschleimhautpolypen  - Gebärmutterschleimhautkrebserkrankungen treten eher in höherem Lebensalter auf. Sie können also ohne allzu große Sorge das Eintreffen des Befundes abwarten.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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25.05.2019, 07:43 Uhr
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Vielen Dank für die schnelle Antwort. 

Ich habe noch eine Frage. Heute ist der 3. Tag nach der OP und ich blute immer noch.  Nicht toll,  aber doch mehr als bei einer Schmierblutung.  Wie lange dauern diese Blutungen an und ab wann muss man sich Sorgen machen. 

Sie schrieben,  an der Blutung könnte ein Polyp schuld sein, hätte man den nicht im Ultraschall sehen müssen?

Vielen Dank für Ihre Antwort und ein schönes Wochenende 

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25.05.2019, 13:55 Uhr
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Mir ist nicht eingefallen,  dass bei einem Ultraschall 2017 der Gyn. sagte, ich, ich hätte Myome, ich glaube 5 Stück, die allerdings nicht sehr groß waren.  Verschwinden die wieder,  weil in dem Ultraschall des Krankenhauses waren die nicht sichtbar oder versteckt sich so etwas dann hinter der Schleimhaut?

Sollte hier nichts Schlimmes herauskommen,  kann man dann mit einer Progesterontherapie anfangen (am Besten dauerhaft) oder mit der Minipille?

Ich bin Typ 1 Diabetiker,  gut eingestellt,  Langzeitwert 6,5, und habe leichten Bluthochdruck, auch gut eingestellt.  Im KH waren die Werte zwischen 100:60 und 130:70

Sonst bliebe ja nur eine operative Möglichkeit,  damit sich das nicht wiederholt. 

Expertin-Grüne
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25.05.2019, 18:03 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sultanine,

Myome bilden sich vor den Wechseljahren nicht zurück.
Eine leihte Blutung nach Ausschabung kann durchaus 7-10 Tage anhalten, das ist ganz normal.
Eine Gestagen-/Progesterontherapie kann abhängig vom Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung sinnvoll sein, um ein weiteres Gebärmutterschleimhautwachstum zu hemmen.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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26.05.2019, 10:52 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne

 

Ich habe noch eine Frage. Ist es möglich,  von der Ausschabung eine Blasenentzündung zu bekommen  Ich hatte schon gestern das Gefühl,  da ist was im Argen und seit heute morgen brennt die Harnröhre,  es schmerzt etwas beim Wasserlassen und im Unterleib drückt die Blase etwas.  Behandle gerade mit pflanzlichen Mitteln. 

Und noch etwas würde ich gern wissen.  Morgen soll der Befund beim Arzt sein, am Freitag habe ich einen Termin. 

Wenn da doch etwas Schlimmes rauskommt,  meldet er sich vorher?

Nach wie vor drehe ich etwas am Rad und kann das Wochenende nicht wirklich genießen.  Hadere aber auch mit mir,  ob ich da morgen in der Praxis anrufe, auch aus Angst,  der Befund könnte was Schlimmes zu Tage gefördert haben. 

Vielen Dank für Ihr geduldiges Zuhören und Ihre Hilfe 

Expertin-Grüne
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26.05.2019, 12:30 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sultanine,

eine Blasenentzündung kann nach einem solchen Eingriff durch aufsteigende Erreger entstehen, trinken Sie viel und lassen Sie morgen früh am besten den Urin untersuchen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Untersuchung bösartige Zellen gefunden werden ist gering.  Und selbst wenn das so sein sollte könnte die Erkrankung durch eine einfache Gebärmutterentfernung normalerweise abschließend behandelt werden.

Machen Sie sich also nicht verrückt. Sie können den vereinbarten Termin am Freitag  abwarten, aber selbstverständlich schon morgen telefonisch nachfragen, wenn Sie das nicht aushalten. Ich wünsche das Allerbeste!

viele Grüße,
Dr. Grüne

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26.05.2019, 12:50 Uhr
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Vielen Dank für Ihre Antwort.  Ich habe gelesen,  dass bei bösartigen Zellen eine Wertheim OP gemacht wird,  bei der auch Eierstöcke und Eileiter sowie Lymphknoten entfernt werden. 

Expertin-Grüne
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26.05.2019, 14:32 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sultanine,

die OP nach Wertheim-Meigs ist ein Eingriff der beim Zervixkarzinom durchgeführt wird, nicht beim Endometriumkarzinom.
Nur bei fortgeschrittenen Fällen eines Endometriumkarzinoms wird eine Lymphknotenentnahme empfohlen.
Machen Sie sich jetzt nicht zu viele Gedanken, bevor Sie das Ergebnis kennen - wahrscheinlich wird ja gar keine weitere Maßnahme erforderlich sein.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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27.05.2019, 21:18 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne

Der Befund ist da und Sie hatten Recht.  Heute rief die operierende Gynäkologin aus dem Krankenhaus persönlich an und teilte mir mit,  dass der Befund ergeben hat, dass sich die Schleimhaut auf Grund hormoneller Schieflage ungleichmäßig aufbaut und daher die Blutung. 

Ich habe nicht alles verstanden,  für mich war erst mal nur wichtig - nichts bösartiges.

Alles weitere werde ich am Freitag mit meinem Arzt besprechen. 

Nur noch eine kurze Frage.  Ich blute immer noch, das soll ja normal sein, die OP ist erst 5 Tage her. Inwieweit hat die Einnahme von ASS 100 (vom Arzt verordnet) Auswirkungen auf die Blutung? Sollten sie für eine Weile abgesetzt werden?

Auf der Station hat keiner etwas dazu gesagt und für die OP war es wohl auch nicht interessant.  Ich habe aus dem KH keine Blutwerte,  weiß also nicht,  wie die Gerinnung war. 

Nochmals vielen Dank für Ihre geduldige Hilfe 

Expertin-Grüne
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27.05.2019, 22:49 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sultanine,

na, sehen Sie. Es freut mich für Sie, dass das Ergebnis gut war.
ASS 100 beeinflusst die Blutgerinnung, das ist richtig, aber der Einfluss ist nicht  so stark, dass man es jetzt absetzen müsste - denn für die Einnahme gibt es sicher einen vorrangigen guten Grund.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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31.05.2019, 15:05 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne 

Heute war ich zur Nachuntersuchung beim Gyn. 

Den Befund kannte ich ja in Teilen schon, allerdings verwundert mich jetzt die angebliche Ursache des Schleimhautaufbaus.

Nach seiner Aussage vermutet der Patologe ein zu viel an Progesteron. Ich wusste gar nicht,  dass es das gibt, man liest immer von Östrogendominanz. 

Ich habe seit 2 Jahren Mönchspfeffer genommen (vom Arzt verordnet), das soll ich jetzt erst mal absetzen. 

Im Ultraschall war eine jetzt ganz dünne Schleimhaut zu sehen und auch das im Eierstock ein Ei am Start ist. 

Er meinte,  dass die nächste Regel nicht so stark werden sollte. 

Liege ich eigentlich richtig in der Annahme,  dass die Berechnung des nächsten Zyklus vom Tag der Ausschabung ausgeht?

 

Vielen Dank für Ihre Hilfe 

Expertin-Grüne
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31.05.2019, 16:21 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sultanine,

zu viel Progesteron soll für einen vermehrten Schleimhautaufbau verantwortlich sein - das gibt es meines Wissens nicht! Vielleicht ist das ein Diktierfehler gewesen?
Der Zyklus hängt von der Eizellreifung also dem Zeitpunkt des Eisprungs ab. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn zwischenzeitlich eine Ausschabung gemacht wurde. Der Tag der Ausschabung ist also meist nicht der erste Zyklustag.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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31.05.2019, 21:06 Uhr
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Vielen Dank für ihre Antwort,  mir kam das auch komisch vor.  

Erklärung des Arztes war, dass meine Eierstöcke noch produktiv sind und durch den Mönchspfeffer zu viel Progesteron zugeführt wurden. 

Wie auch immer,  ich lasse ihn jetzt weg und werde sehen,  wie es weiter geht.  Notfalls muss mal ein Hormonstatus gemacht werden. 

Den Zyklus werde ich dann mal nach der letzten Regel berechnen,  dann wäre die Periode aber bald fällig,  aber die Schleimhaut ist wohl ganz dünn.

Eine abschließende Frage habe ich noch,  die ich auch nicht verstanden habe. 

Ich hatte ihm erzählt,  dass die operierende Ärztin mir die Gebärmutter entfernen will,  falls die Blutungsstörung wieder auftritt.  Auf meine Frage,  ob es eine Verödung der Schleimhaut nicht auch tun würde,  meinte er, dass würde nicht mehr gemacht,  hier in der Gegend wüsste er nur noch eine Klinik die das machen würde. 

Das verstehe ich nicht,  man kann doch nicht jeder Frau die Gebärmutter entfernen,  nur weil da Blutungsstörungen sind, oder wie sehen Sie das.  Ich komme aus der Nähe von Halle in Sachen Anhalt. 

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01.06.2019, 16:01 Uhr
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Und noch eine Frage.

Kann ich jetzt, 1,5 Wochen nach der Ausschabung eine Sanierung mit Milchsäurezäpfchen machen oder ist das zu früh?

Wie lange ist eigendlich das Risiko einer Gebärmutterentzündung erhöht, nach einem solchen Eingriff?

Im KH sagte man, mindestens 14 Tage keine Tampons und nicht baden. Mein Gyn. sagte auf meine Nachfrage, Tampons sind ab sofort kein Problem, zum Baden hat er sich nicht geäußert.

Ich habe eine leichte Reizung an Scheideneingang. Bei der Untersuchung am Freitag wurde nichts gesehen, dieses brennende Gefühl könnte aber auch vom Harnleiter kommen.

Nach der OP hatte ich das schon einmal und bekam von Hausarzt ein paar Tage Antibiotika. Urin ist jetzt auch in Ordnung (habe selbst Teststreifen zu Hause, da ich das Problem öfter habe), nur dieses brennende Gefühl ist noch - oder auch wieder da.

Expertin-Grüne
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01.06.2019, 19:18 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sultanine,

eine Endometriumablation (z.B. Goldnetzmethode) ist ein gängiges Vorgehen. Viele Blutungsprobleme lassen sich so endgültig behandeln.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Eingriffe in Ihrer Umgebung nicht durchgeführt werden. Fragen Sie ggf. an einer nahe gelgenen Uniklinik.
Nach 1,5 Wochen sehe ich kein erhöhtes Infektionsrisiko mehr beim Einführen von Milchsäurezäpfchen mehr. Vollbäder sollten Sie lieber noch meiden.
Die Mönchspfeffer-Progesteronsteigerungs-Erklärung ist Quatsch. Aber lassen Sie Mönchspfeffer ruhig weg.
Trinken Sie sehr viel, um die Harnwege durchzuspülen. Sie können hier mit einem pflanzlichen Mittel aus der Apotheke untersützen (z.B. Goldrute).

viele Grüße,
Dr. Grüne

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