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Kombipille oder Utrogest bei Stimmungsschwankungen

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

19.01.2025 | 21:03 Uhr

Hallo,

ich (fast 41) leide momentan unter starken hormonbedingten Stimmungsschwankungen mit teilweise starken Angstzuständen. 

Ich hatte schon immer ausgeprägtes PMS, dann nach der Schwangerschaft eine schwere Wochenbettdepression, die mit Antidepressiva behandelt wurde. Die letzten 5 Jahre war ich wieder medikamentenfrei und PMS hielt sich im Rahmen.

Im Sommer traten dann gelegentliche Panikattacken auf, die ich erst auf Stress in der Arbeit schob. Dann Migräne mit Sehstörungen, die seit Ende September regelmäßig kurz vor oder kurz nach Menstruationsbeginn einsetzen (ich hatte zuvor keine Migräne, eine Aura trat nur einmalig während der Schwangerschaft mal auf, ansonsten kannte ich das nicht). 

Der letzte Zyklus war katastrophal. Migräne am 3. Zyklustag mit gefühlten "Totalabsturz" im Kopf. Zusammen mit Einsetzen der Sehstörungen stürzte auch die Stimmung in den Keller und erholte sich tagelang kaum. Starke Angstgefühle, Gedankenkreiseln, teilweise Appetitverlust, ich war mehrfach kurz davor einen Rettungswagen zu rufen, weil die Zustände schwer aushaltbar waren. Dann kam an Zyklustag 11 endlich ein Stimmungsaufschwung, am Tag darauf der Eisprung und seitdem fühlte ich mich den restlichen Zyklus wieder stabil und "normal". Nun bin ich wieder an Tag 4 im neuen Zyklus, mit leichten Stimmungstiefs aber bisher nicht so dramatisch wie im Zyklus zuvor. Migräne mit Aura trat bisher auch nicht auf, nur starke Kopfschmerzen an zwei Tagen vor Menstruationsbeginn.

Ich bin recht angespannt deswegen - ich habe wirklich Angst, dass sich wieder eine richtige Depression entwickeln könnte. 
Von den Ärzten werde ich nicht wirklich ernst genommen, zweimal wurde ich abgewiesen mit der Aussage "Wechseljahre? Da sind Sie noch zu jung, da haben Sie noch Zeit!". Der dritte Arzt hat mir dann Zoely aufgeschrieben, allerdings wies mich dann der Apotheker darauf hin, dass diese bei Migräne mit Aura nicht eingenommen werden darf. 
der vierte Arzt verschrieb nun Utrogest, die ich täglich 1x abends nehmen soll.

ist dies der richtige Ansatz? Ich hole die Medikamente morgen aus der Apotheke. 

Danke für einen Rat!

 

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19.01.2025, 21:05 Uhr
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Nachtrag: meine Mutter war übrigens mit 42 bereits in den Wechseljahren (erstes Ausbleiben der Menstruation und Hitzewallungen). Mit 44 waren diese bei ihr beendet. 

Expertin-Grüne
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19.01.2025, 21:35 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Lisalina,

ob sich nun die Wechseljahre als bereits stark auswirken (gut möglich im Zusammenhang mit der frühen Menopause Ihrer Mutter) oder es primär ein PrämenstruellDysphorischesSyndrom ist (PMDS) spielt für die Behandlungsansätze gar keine entscheidende Rolle. In beiden Fällen kann eine Unterstützung mit Progesteron (Utrogest) helfen. Eine östrogenhaltige Therapie ist bei Migräne mit Aura problematisch, so dass der zweite Pfeiler eher in der Anwendung von Antidepressiva und Psychotherpaie bestehen kann.
Damit wird man Ihnen helfen können.

viele Grüße
Dr. Grüne

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