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Hymenalsaum Korrektur

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

16.10.2009 | 10:55 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr Dossler,

ich bin 50 Jahre alt und habe 10 Jahre wie eine Nonne gelebt.
In der abstinenten Zwischenzeit hat sich mein Hymenalsaum verengt.
Nun habe ich Problem beim Sex, ein Eindringen ist nicht möglich.
Ich erhielt von meiner Gynäkologin zunächst Hormonzäpfchen.
Dies brachte nicht den erwünschten Erfolg. Ich war nun bei Ihrer Kollegin, diese war der Auffassung, dass dem nur mit einer Hymenalsaumkorrektur beizukommen wäre. ( sie können cremen bis Sie schwarz werden O Ton)Ich habe etwas voreilig
der OP, die nächste Woche ambulant unter Narkose durchgeführt
werden soll, zugestimmt. Jetzt höre ich viele Stimmen die mir abraten und bin sehr verunsichert, Wie ist Ihre Erfahrung? Den langen Weg gehen mit Dilatoren und Cremes? Weche Risiken hat die OP?

Ich danke im Vorraus für Ihre Antwort
Ireen

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28.05.2010, 03:33 Uhr
Antwort

Lieber Dr. Dossler,

vielen Dank für die schnelle Antwort!
Bezgl Nachbehandlung: ich war eine Woche nach der OP zur Kontrolluntersuchung, als Nachbehandlung habe ich zum Verheilen Kamillosanbäder genommen, auf mein Nachfragen bei der vertretenden Ärztin, ob ich noch mit Dillatoren nachdehnen und eine Östrogensalbe nehmen sollte, verneinte sie. Sie meinte auch ein weiterer Termin wäre erst mal nicht nötig weil die OP gut verlaufen sei. Sex war auch nach Verheilen nicht möglich, Die Haut empfindlich und der Eingang definitv zu eng, eher sogar enger. Ich habe dann leider keinen weiteren Termin bei der Gyn geholt weil ich beruflich extrem eingespannt war. Zur OP: Ich erinnere, dass im Saum 4 Einschnitte gemacht wurden, etwa x förmig?Ich mich auf jeden Fall mich jetzt um den OP Bericht kümmern.

mit freundlichen Grüssen
Beatrice

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31.05.2010, 11:32 Uhr
Antwort

Hallo Beatrice,
es tut mir leid; aber diese Art der Nachbehandlung ist in meinen Augen äusserst nachlässig erfolgt!
Gerade nach Introitusplastiken (deshalb interessiert mich der OP-Bericht) muss eine längere lokale Nachbehandlung erfolgen.
Ihre Beschreibung von 4 x förmigen Einschnitten genügt mir wirklich nicht.
Die klassische Methode, bekannt aus der Narbenbehandlung in der Handchirurgie, ist Querinzision und Längsvernähen und stellt an sich gar keine großen Ansprüche an den Operateur - Hauptsache, er kennt die Methode.
Dass Ihnen aber keine weitere Salbenbehandlung, keine weiteren gynäkologischen Kontrollen und die eventuell notwendige zusätzliche Selbst-Behandlung mit Dilatatoren angeraten wurden, ist einfach eine Schlamperei!
Wahrscheinlich ist die behandelnde Ärztin noch relativ jung und hat sich mit diesem Problem bisher nicht auseinandergesetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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06.06.2010, 10:27 Uhr
Antwort

Lieber Dr. Dossler,

hier ist endlich der OP Bericht, leider ohne den aktuellen Befund den ich erbeten hatte, aber vielleicht können Sie sich trotzdem ein Bild machen?

Indikation:

straffer Hymenalring mit Kohabitationsproblemen

Anästhesie: Maskennarkose

unter Narkosebedingungen ist Vagina für knapp 2 Finger eingängig. Ein straffer Hymenalring wird an 4 Stellen, bei 3+6+9+12 mit dem elektrischen Messer eingekerbt.

Zu Ihrer Kritik an der Nachsorge ein paar Hintergrundinfos:
Die Praxis ist eine betriebsameOP Factrory. Ich wurde von 3 verschiedenen Ärztinnen behandelt, alle altersmässig Anfang 50, ausreichende Berufserfahrung dürfte damit vorliegen. Die in dem OP Bericht angegebenen 2 Finger breit halte ich für etwas übertrieben, also vorher war Platz für 3 Finger, nachher, einem halben Jahr ohne Nachsorge, sind es 2 Finger und erstmalig Schmerzen bei der Untersuchung. Ausserdem gibt es eine leichte Verhärtung links, die vorher nicht da war. Das eilige Anraten einer weiteren OP hat dann ja möglicherweise damit zu tun, dass die untersuchende Ärztin die Folgen einer suboptimalen Nachsorge erkannt hat. Ich finde es auch seltsam, dass ich den aktuellen Befund nicht bekommen habe. Nun werde ich drängelnd, ihn auch noch zu bekommen und bin gespannt auf Ihre Nachricht.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit und schöne Grüsse
Beatrice

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07.06.2010, 09:51 Uhr
Antwort

Hallo Beatrice,
diese OP-Technik entspricht im Prinzip der von mir genannten; wobei hier die Querdurchtrennungen nicht vernäht wurden (was bei entsprechender Nachsorge und Weiterbehandlung auch sicher ein zufriedenstellendes Resultat geliefert hätte).
Jetzt kann Ihnen nur raten, sich in einer ANDEREN Klinik, am besten in einer, die auf plastische Chirurgie spezialisiert ist, zwecks Beratung vorzustellen, um eine Zweitmeinung einzuholen.
Das wohl größte Problem war die meines Erachtens völlig fehlende Nachsorge und unzureichende Weiterbehandlung durch Ihre FÄ, die ungemein wichtig gewesen wäre.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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07.06.2010, 15:23 Uhr
Antwort

Lieber Tomdoc,

vielen Dank für Ihre mail, es ist sehr beruhigend, in Ihnen immer einen verlässlichen Ansprechpartner zu finden!
Hier noch einupdate. Ich hatte heute überraschend einen Profamilia Untersuchungstermin bekommen können. Die behandelnde Ärztin war der Auffassung, das eine weitere OP schwachsinnig, unverständlich wäre. Die OP hätte wohl keinen Schaden angerichtet, aber ich sollte auf keinen Fall noch einmal unters Messer gehen und stattdessen geduldig mit meinen neu erstandenen Dilatoren +Östrogencreme+Gels den Kanal wieder erweitern .Beruhigend für mich, dass sie keinerlei Vaginismussymptomatik feststellen konnte. Nun werde ich mir schleunigst eine neue Praxis suchen und mir eine Untenrumdauerpflege kredenzen.

Danke und mit freundlichen Grüssen
Beatrice

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08.06.2010, 03:30 Uhr
Antwort

Hallo Beatrice,
gut, dass Sie sich bereits eine neutrale Zweitmeinung eingeholt haben; leider kann ich mir ja per Internet kein eigenes Bild machen. Einen Arztwechsel sollten Sie ganz sicher ebenfalls vollziehen.
So traurig das Ganze ist; aber bei Ihrer Wortwahl ich werde mir eine Untenrumdauerpflege kredenzen musste ich doch laut lachen!
Aber das ist die richtige Einstellung; vor allem, wenn Sie Ihren Partner in diese Therapie von Anfang an mit einbeziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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