Avatar

Hormonersatztherapie

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

29.01.2024 | 15:57 Uhr

Ich habe 2022 meine Tochter auf die Welt gebracht. Nach längerer Zeit hatte ich dann auch wieder einen regelmäßigen Zyklus. Seit einem 3/4 Jahr habe ich massive Hitzewallungen, Haarausfall, schlechter Schlaf (was nicht am Schlafgast im Schlafzimmer liegt) und bin total gereizt. Mein Zyklus wurde immer unregelmäßigen, mal 21 Tage mal über 40 Tage. Ich wollte daraufhin wieder die Pille, aber mein Gynäkologe hat mir mitgeteilt er kann da mit diesen Symptomen nichts machen. Ich solle zum Endokrinologe gehen. Dort hieß es da mein zyklus unregelmäßig ist, könne man zwar Blut abnehmen, aber man verspreche sich nicht viel. Dann kam der Arztbericht, wo man von einer frühen Perimenopause ausgeht ich solle mich wieder an den Gynäkologen wenden. Gesagt, getan. Obwohl auch die Endokrinologin meinte ich könne das ganze Chaos einfach wieder mit der Vallette Pille in Griff bekommen, hat mir der Gynäkologe Famenita 100mg und Gynokadin verschrieben. Da ich so massive Probleme habe, und auch merke wenn ich gegen Ende des Zyklus bin, dass meine Multiple Sklerose sich stark verschlechtert, soll ich direkt anfangen und beides durchnehmen, sodass keine Blutung mehr kommt. Jetzt nehme ich abends 100mh Famenita vaginal und 1 Hub Gynokadin. Bis jetzt merke ich zwar, dass mein Schlaf etwas besser wird, aber ich habe immernoch nachts und tagsüber starke Hitzewallungen und dies ist mir tagsüber sehr peinlich, da ich das Gefühl habe immer nasse Kleidung anzuheben und zu riechen. Überall lese ich, wenn es noch einen Zyklus mit Blutung gibt soll man alles zyklisch nehmen. Davon will mein Arzt aber nichts wissen. Ich hoffe Sie können mit weiterhelfen.

Zu mir:

Ich bin 41 Jahre, habe Multiple Sklerose, 

Wiege 50km, 168cm gross

Meine Blutwerte;

TSH 1,43

T3 frei 3,45

T4 frei 1,02

Parathormon 89,7

Vitamin D 26,8

FSH 5,5

Östradiol 68

Progesteron 4,7

Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. 

Vielen Dank

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

1
Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
Beitrag melden
19.02.2024, 20:27 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

die Dosierung ist nicht komplett identisch.
Wie viel Sie davon nehmen sollen, müssen Sie bitte mit Ihrem Arzt besprechen, insbesondere in Anbetracht der Restbeschwerden unter Gynokadin.
Möglicherweise wird er Ihnen zu 2 Hüben des Gels raten.

viele Grüße
Dr. Grüne

Beitrag melden
19.03.2024, 07:24 Uhr
Kommentar

Guten morgen,

Ich habe jetzt tgl Estreva benutzt. Teilweise 2,5 Hub wgn starken Hitzewallungen. Ab zt 13 habe ich vaginal 200mg Famenita für 12 Tage benutzt. Jetzt an zt4 habe ich eine starke Blutung mit Schmerzen bekommen. Mache ich etwas falsch? Mein Arzt gibt wieder keine konkrete Aussage zu der Dosis. Danke für Ihre Hilfe.

Expertin-Grüne
Beitrag melden
19.03.2024, 07:35 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

die Blutungen sollten eigentlich in der reinen Östrogenphase auftreten, nicht während der Einnahme des Progesterons. Sinnvoll wäre es nun, es in diesem Zyklus einmalig wegzulassen und neu mit dem jetzigen Blutungsbeginn zu zählen und von da an an Tag 13 mit Progesteron zu beginnen. Wenn sich mit diesem Konzept kein stabiler Zyklus einstellen lässt, sind die gewählten Hormone vielleicht für diese Lebensphase nicht die richtigen, da Sie ja noch einen unregelmäßigen eigenen Zylus haben und Progesteron ein eher schwaches Gestagen ist, was die Wirkung an der Schleimhaut angeht.

viele Grüße
Dr. Grüne

Beitrag melden
19.03.2024, 07:52 Uhr
Kommentar

Ja ich war ja in der reinen Östrogenphase.  Nach 12 tagen estreva und famenita habe ich dann wieder mit zt1 nur estreva begonnen. Also bin ich jetzt zt4 nur mit estreva. 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
19.03.2024, 18:17 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

in dieser Phase darf eine Blutung auftreten.
Die Stärke ist vielleicht nur beim ersten Mal so ausgeprägt.

viele Grüße
Dr. Grüne

Beitrag melden
19.03.2024, 19:09 Uhr
Kommentar

Aber grundsätzlich ist das Schema in Ordnung? Also Estreva durchgehend und ab zt13 200mg Famenita für 10-12 Tage? Und darf ich höher als 2 Hub gehen bei estreva? Schwitze immernoch stark.

Expertin-Grüne
Beitrag melden
20.03.2024, 07:34 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

das Schema ist in Ordnung.
Von der Dosierung her sind grundsätzlich 3 Hübe möglich.
Ziel ist immer, so wenig wie möglich und nötig zu verwenden.
Wenn aber 2 Hübe aktuell nicht ausreichen, wäre die vorübergehende Steigerung in Absprache mit Ihren behandelnden Ärzten sinnvoll.

viele Grüße
Dr. Grüne

Beitrag melden
24.03.2024, 21:28 Uhr
Kommentar

Danke für all die Infos. Mir ging jetzt am Wochenende mal das Schema der Pille durch den Kopf. Da habe ich auch immer 21 Tage genommen und 7 Tage Pause gemacht. Aufgrund meiner Migräne in der Pillenpause habe ich die Pille immer 1/2 Jahr durchgenommen und nur dann 1x Pause gemacht. Ist dies aber eigtl nicht das gleiche bei einer Hormonersatztherapie und könnte ich das nicht auch versuchen oder ist es zwingend notwendig wenn noch ein Zyklus irgendwie vorhanden ist, beides zyklisch zu nehmen?

Expertin-Grüne
Beitrag melden
24.03.2024, 22:14 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

das Gestagen in der Pille ist meist wirkungsstärker als das in der Hormonersatztherapie.
Daher lässt sich in der Hormonersatztherapie schwieriger eine gewünschte Blutungsfreiheit über einen längeren Zeitrau erreichen, wenn die Menopause noch nicht eingetreten ist. Es muss aber kein 4-Wochen Zyklus sein.

viele Grüße
Dr. Grüne

Beitrag melden
24.03.2024, 22:30 Uhr
Kommentar

Also könnte ich jetzt Estreva 2-3Hub tgl und Famenita (evtl 100-0-200mg weil es mir mit der Ms gut tut) mal so 2 bis 3 Monate am Stück nehmen, dann eine 7 tägige Pause (oder nur Famenita pausieren und Estreva weiter?)

Expertin-Grüne
Beitrag melden
24.03.2024, 22:34 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

das können Sie so probieren, möglicherweise treten aber Zwischenblutungen auf. Es reicht, mit dem Progesteron zu pausieren.
Besprechen Sie das aber bitte mit Ihrem Arzt.

viele Grüße
Dr. Grüne

Beitrag melden
24.03.2024, 22:41 Uhr
Kommentar

Danke für Ihre Hilfe. Das hilft mir sehr weiter. Mein Gynäkologe gibt mir immer nur die Aussage mit Hormonen und der Multiple Sklerose kennt er such so nicht aus. Beim endokrinologe war ich bereits und dieser sagte mir, die Therapie entscheidet der Arzt. Ich stehe also immer allein da und muss mich zurecht finden, aber will ja auch nichts falsch machen. Ich danke Ihnen. 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
24.03.2024, 22:54 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

die MS spricht nicht gegen die Therapie. Hormone können sogar einen günstigen Einfluss auf den Verlauf haben. Eine MS ist aber keine anerkannte Indikation für eine HRT.
Allerdings zeigt der Hormonstatus, den Sie hier benannt haben, ja noch keinen Hormonmangel. Sie sind ja noch jung.
Die Therapie kann zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden (Hitzewallungen, Haarausfall, Schlafstörungen) dienen, kann aber auch Zyklusprobleme noch verstärken, solange Ihre Eierstöcke arbeiten.

viele Grüße
Dr. Grüne

Beitrag melden
25.03.2024, 00:11 Uhr
Kommentar

Die Endokrinologin meint ich wäre in der frühen Perimenopause, da ich stark schwitze, hitzewallungen habe, einen unregelmäßigen Zyklus usw und sie empfiehlt eine  HRT auch aufgrund weil ich merke, dass es mir in meiner zweiten ZH nicht gut geht. Ich wollte die Pille, aber diese verschreibt mein Gynäkologe Frauen über 40 nicht mehr und mein Neurologe meinte, da es mir in der Schwangerschaft sehr gut ging und auch in der 1.ZH wäre dies vllcht eine gute Idee, gerade mit Famenita in Dosierung 300mg, weil es immunsuppressiv ist, mir zu helfen.  Ich hab keine Ahnung, wer jetzt wie im Recht ist und versuche mich selbst ranzutesten was mir hilft. 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
25.03.2024, 07:33 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

das widerspricht sich doch alles nicht. Die Beschwerden sprechen für die Wechseljahre, die Hormonwerte - als Momentaufnahme - zeigen aber, dass die Eierstöcke noch aktiv sind. Von daher können Sie bei einer Hormontherapie "dazwischenfunken". Probieren Sie es doch einfach aus, ob Sie bei längerer durchgängiger Einnahme blutungsfrei bleiben.
 
viele Grüße
Dr. Grüne
Beitrag melden
25.03.2024, 07:48 Uhr
Kommentar

Einen schönen sonnigen guten Morgen, ich danke Ihnen für Ihre Antworten. Ich hab nur Sorge, dass die ausprobiert Dosis zu hoch und auf Dauer schädlich ist. Werde es jetzt aber mit 2-3Hub Estreva und max 300mg Famenita mal versuchen. Vielleicht erreiche ich ja das gute Gefühl.

Expertin-Grüne
Beitrag melden
25.03.2024, 20:32 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

wenn Sie Hormone zuführen, drosselt der Körper gleichzeitig die Eigenproduktion.
Auf die Dauer wäre diese Dosis sehr hoch. Wenn sich eine guten Wirkung einstellt, kann man meist nach einer Zeit schrittweise reduzieren.

viele Grüße
Dr. Grüne

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.