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Hormonersatztherapie nach Ovarektomie

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

12.10.2022 | 23:30 Uhr

Liebe Experten, 

 

ich bin 32 Jahre alt, 172 cm groß, 125 kg schwer.

Nach einem Tuboovarialabszess wurden mir beide Eierstöcke mittels Bauchschnitt entfernt. War ne chronische Geschichte begleitet von massiven Verwachsungen. Nachdem das ganze nun abgeheilt ist, riet man mir aufgrund meines Alters zur Hormoneinnahme. Bin schon vier Monate dabei, zwei Hub Gynokadin und 200 mg Famenita oral täglich abends. Die Gynäkologin empfahl mir die ersten drei Monate ein Einnahmeschema von 21 Tagen mit Hormonen, 7 Tage ohne da meine Gebärmutterschleimhaut stark aufgebaut war und abbluten sollte. Der erste Monat war einwandfrei, ich habe mich wirklich rundum wohl gefühlt. Die erste Periode unter Hormoneinnahme war sehr leicht und schmerzfrei. Nun ging es allerdings bergab, ich habe regelmäßig Zwischenblutungen und starke Nebenwirkungen sodass ich die Hormone nun ohne Pause einnehme. Aber die Zwischenblutungen werden stetig stärker und schmerzhafter, ich habe zwei, drei Tage davor starkes frösteln, super schlechte Laune und extreme Müdigkeit. Müdigkeit ist überhaupt so ein großes Thema, ich bekomme meine Augen manchmal selbst nach 10 h Schlaf nicht auf. Habe nun mal die vaginale Einnahme von Famenita getestet und die Müdigkeit hat sich wesentlich gebessert. Und zwar so dass ich zwar gut einschlafe aber in der zweiten Nachthälfte ständig aufwache (5-10x). Habe nun probiert das Gynokadin morgens zu nehmen aber da schmiere ich ab Nachmittag total ab, weine grundlos, bin leicht zu reizen und überhaupt schlecht gelaunt und antriebslos. Meine Gynäkologin hat während einer Zwischenblutung das Östrogen im Blut bestimmen lassen, sie sagte der Wert liegt bei 80 (nannte aber keine Einheit) und sagte das sei hoch. Ich weiß nicht warum sie das Gestagen nicht bestimmt hat. Ich verstehe schon dass sie aufgrund der Risiken die Hormone niedrig dosieren möchte, aber meine Lebensqualität ist echt im Keller. Wie lange dauert es denn bis sich so eine Hormonanwendung reguliert? Wie schätzen Sie die Dosierung ein? Meine Gynäkologin sagte sie könne sich die Nebenwirkungen nicht erklären, sie hätte auch noch nie erlebt dass jemand so starke Nebenwirkungen hat und mich zum Hausarzt verwiesen. Da war ich schon längst und dieser hat mich einmal auf links gedreht und nichts feststellen können. Es ist ja auch erst seit der Hormoneinnahme so schlimm. Was sich nun aber im Vergleich zu vor der Hormoneinnahme gebessert hat ist die innere Unruhe und die Nervosität, die sind gar nicht mehr vorhanden. Ich bin aber schon so verzweifelt dass ich kurz davor bin Schlafmittel zu nehmen. Hätten Sie noch eine Idee was man ausprobieren kann? Oder muss ich einfach noch warten bis ich mich daran gewöhnt habe so wie meine Gynäkologin sagt? 

Ich verbleibe mit besten Grüßen!

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12.10.2022, 23:36 Uhr
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Ergänzung: 

 

So ein bisschen Hitze hab ich zwischendurch auch, schlafe im Gegensatz zu früher unter leichten Decken. Übel und schwindelig ist mir gelegentlich auch.

Expertin-Grüne
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13.10.2022, 07:01 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo  Stressi,

es handelt sich um eine übliche Dosierung. Mit dem genannten Östrogenwert befindet sich die Therapie im Zielbereich. Progesteron muss man tatsächlich nicht bestimmen.
Da Sie die Therapie trotzdem so schlecht vertragen, könnte man z.B. mal auf ein Pflaster (oder Dragees, falls eine orale Behandlung in Betracht kommt) umstellen. Fragen Sie nach.

viele Grüße
Dr. Grüne

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13.10.2022, 09:47 Uhr
Kommentar

Ich bedanke mich für die Antwort Frau Grüne.

Wieso bestimmt man das Progesteron nicht im Hinblick auf Östrogendominanz? 

Wie lange braucht man denn so im Schnitt bis man sich an eine Therapie gewöhnt? Ist das bei mir nach so langer Zeit noch zu erwarten, also lohnt es sich das auszusitzen? Sind die Nebenwirkungen die ich schildere normal oder zumindest nicht ungewöhnlich oder vertrage ich die Hormone ganz offensichtlich nicht? Ich habe 15 Jahre lang die Pille Maxim genommen und keine Probleme gehabt. 

 

Liebste Grüße 

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13.10.2022, 21:14 Uhr
Antwort

Die Gynäkologin verwehrt mir die Pflaster mit der Aussage wir wollen nicht so viele unterschiedliche Sachen machen. Stattdessen hat sie mir Chlormadinon gegeben. Was halten Sie davon?

Liebste Grüße 

Expertin-Grüne
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13.10.2022, 21:35 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stressi,

die Beschwerdenkonstellation ist auch aus meiner Sicht ungewöhnlich. Aber wie auch immer: Wenn Sie die Maxim so gut vertragen haben, könnte man in Betracht ziehen, ein Präparat zu wählen, welches dasselbe Gestagen beihnhaltet (z.B. Lafamme). Eine längere Eingewöhnung als 2-4 Wochen ist für eine Hormontherapie nicht erforderlich.

viele Grüße
Dr. Grüne

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15.10.2022, 22:04 Uhr
Kommentar

Ich danke Ihnen für ihre Einschätzung. 

Ich setze die Hormone nun für 7 Tage ab und nach nun 3 Tagen fühle ich mich wesentlich besser. Habe eine fast schmerzlose Blutung und ch bin nicht mehr so müde. Perfekt ist es nicht, aber ich habe keine extremen Erscheinungen mehr, im Gegenteil, ich komme wieder zu Energie. Kann es an meiner Fettleber liegen dass ich die HRT nicht vertrage? Könnte man das mit einer geringeren Dosis oder Pflastern beheben? Ich finde es irgendwie nicht in Ordnung mir lieber ein synthetisches Progesteron zu verschreiben statt der Pflaster. 

Expertin-Grüne
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16.10.2022, 08:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Stressi,

damit scheint dann doch das Problem gelöst zu sein - bleiben Sie doch bei diesem Einnahmeschema, so wie es auch Ihre Ärztin vorgeschlagen hat. 
Ob Gel oder Pflaster spielt dann vielleicht gar keine so große Rolle.

viele Grüße
Dr. Grüne

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