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Hormonell bedingter Haarausfall in den Wechseljahren

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

19.08.2009 | 05:17 Uhr

Guten Tag Herr Dr. Dossler,

ich leide seit über 5 Jahren an hormonell bedingten Haarausfall (hautärztlich abgeklärt). Regaine vertrage ich nicht (Ekzeme auf Kopfhaut). So nehme ich seit 3 Jahren regelmäßig Pantostin. Trotzdem habe ich inzwischen sehr lichte Stellen auf dem Oberkopf und der Stirnansatz geht auch zurück. Vor 3 Monaten hatte ich einen richtigen Schub mit 150 bis 200 Haaren am Tag, die ausgingen, jetzt sind es wie immer ca 100-120 täglich.Ich mag mich oft schon gar nicht mehr im Spiegel ansehen und fürchte, dass es zunehmend noch schlimmer wird.

Ich bin fast 55 Jahre alt und habe seit 3 Jahren keine Periode mehr.

Ich nehme zusätzlich seit 2 Jahren Angeliq, seit 1 Jahr durchgehend, da keine Zwischenblutungen mehr. Andere Präparate wie Indivina, Lafamme 2/2 habe ich nicht vertragen, da sehr sehr starke Blutungen auftraten. Eine Ausschabung war ohne Befund.Inzwischen ist die Gebärmutterschleimhaut aber auch sehr dünn und laut FAin nicht mehr sehr aktiv. Meine starken Hitzewallungen sind seit Angeliq nicht mehr aufgetreten und ich kann normal schlafen. Auch keine Gewichtszunahme.Vor HET habe ich Remifemin und Rotkleepräparate und was weiss ich noch alles versucht auf Empfehlung von Hausarzt und FAin.Es war eher wie ein Versuchen ohne Plan.

Wegen dem Haarausfall schickte mich meine FAin noch einmal zur Hautärztin, die mir sagte, es gäbe noch die Möglichkeit einer hormonellen Behandlung des Haarausfalls durch Einnahme eines Medikaments. Angeliq sei ja nur gegen Hitzewallungen und Wechseljahrsprobleme. Ich soll noch mal zur FAin deshalb.

Die Hautärztin sagte mir auch, ich müsse wegen des Haarausfalls Pantostin lebenslang anwenden, sonst gehen noch mehr Haare aus.

Meine Fragen:
Müßte ich wegen des Haarausfalls auch ein Hormonpräparat lebenslang einnnehmen? und würde starker Haarausfall einsetzen, wenn ich es absetze.?

Was gibt es überhaupt in meinem Fall noch für eine Möglichkeit der hormonellen Behandlung des Haarausfalls.? Kann ich etwas zusätzlich zu Angeliq einnehmen oder muss es etwas anderes sein? Oder soll ich die doppelte Menge von Angeliq einnehmen?

Das Pantostin äußerlich muss das immer zusätzlich und lebenslang angewendet werden?

Was würden Sie mir raten?

Ich muß noch sagen, dass bei Hormonbehandlung immer noch abgewägt werden müßte bei mir, die Nebenwirkungen. Ich werde jährlich mit Mammografie und Ulltraschall untersucht, weil familiär mehrere Frauen an Brustkrebs verstorben sind (Großmutter und deren Schwester, und 2 Schwestern meiner Mutter, alle 4 waren jedoch schon über 65). Ich selber habe Mastopathie.Die Ärzte an der Frauenklinik sagen, dass ich eigentlich kein höheres Risiko habe, da weder Mutter noch Schwester (ich habe allerdings keine Schwester) an Brustkrebs erkrankt sind) und außerdem die Betroffnenen verwandten Frauen schon relativ alt im Erkrankungsfall waren.

Von daher war ich dann auch bereit eine HET mit Angeliq wegen der starken Hitzewallungen, die mich sehr erschöpften, zu beginnen. Allerdings wollte ich das zunächst nur ein paar Jahre machen.

Nun aber das große Problem mit dem Haarausfall...ohne Haare möchte ich auch nicht sein. Mein Leidensdruck ist insweit sehr hoch und das lange Warten auf Termine, ohne dass sich konkret etwas tut, hilft mir nicht weiter.

Wissen Sie einen Rat für mich? (Sie haben mir damals schon bei Auswahl des HET Angeliq sehr geholfen.Danke).

mfg
anonyma 55

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14.09.2009, 11:38 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Dossler,
inzwischen habe ich tatsächlich keine schmierblutungen mehr. ich nehme lafamme 1/2 jetzt fast 4 wochen. ich denke dass der haarausfall minimal bessser geworden ist, aber das läßt sich erst in ein paar wochen sicherer beurteilen.

jetzt noch eine frage an Sie:
muß ich jetzt lebenslänglich lafamme nehmen? weil ich sonst ja bei absetzen des medikaments wieder den haarausfall verstärkt bekomme. oder hat sich der körper mit 65 oder 70 jahren dann eingependelt und auch ohne Hormonbehandlung gibt es dann keinen weiteren hormonellbedingten haarausfall mehr?

wieviele jahre ist es relativ gefahrlos möglich lafamme oder ähnliches zu nehmen. ich werde ja engmaschig von meiner FAin untersucht kontrollmäßig.

viele herzliche grüße
Hanne

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14.09.2009, 16:28 Uhr
Antwort

hallo Hanne,
es ist anzunehmen, dass Sie nicht lebenslang (also bis zum 99.Lebensjahr) Hormone einnehmen müssen.
Dass aber sehr, sehr viele alte Menschen schütteres Haar bekommen, das sollten Sie für sich akzeptieren.
Sie werden sicher Lafamme nach einiger Zeit reduzieren können, vielleicht nur jeden 2.Tag nehmen.
Das ist oft für viele Jahre ausreichend. Meine Frau, sicher nicht das Maß der Dinge in der HET, wird in 2 Monaten 61 und nimmt treu und brav ihre HET ein, weil sie sich damit sehr wohl fühlt, was ohne HET leider ganz und garnicht der Fall ist.
Möglicherweise tut sich ja auch auf dem Pharmasektor in puncto Haarausfall noch Einiges; denn die Pharmaindustrie kümmert sich hauptsächlich um Dinge, die häufig sind, wo also die Entwicklung neuer Medikamente Profit verspricht.
Das ist leider so: die Entwicklung von Medikamenten für Menschen, die an einer sehr seltenen Krankheit leiden lohnt sich nicht, weil das so unrentabel ist, wie spezielle Glühbirnen für Linkshänder zu entwickeln.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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