Hallo Tomdoc,
ich lese schon einige Zeit Ihren guten Rat mit und würde mir wünschen, auch in im realen Leben einen kompetenten Arzt zu finden, der Ihre Schiene fährt, die Patienten ernst nimmt und ein wenig Zeit investiert.
Habe leider nicht so gute Erfahrungen gemacht und habe folgende Probleme.
. starkes Übergewicht in den letzten 3 Jahren bekommen
(162cm, 90 kg)
. extreme Antriebslosigkeit
. im letzten Jahr immer wiederkehrend starken Durst, Schwindel,
Rückenschmerzen (Nieren?)
Meine derzeitigeGynäkologin (hab in den letzten 3 Jahren 5 mal gewechselt) und ihre Vorgänger waren nicht bereit, einen Hormonstatus, auf meine Kosten natürlich, in die Wege zu leiten.
Sie wollten mir eigentlich alle Östrogene veschreiben, obwohl ich mehrmals sagte dass ich dann zuerst um einen Hormonstatus bitte.
War nichts zu machen.
Ebensowenig hat mein Hausarzt, ein Internist, reagiert. Er hat eine Urin-Untersuchung vorgenommen, es war Blut im Urin, er hat mir dazu nur gesagt, ich müsse mich doch auch richtig waschen.
Und zu meinem starken Durst kam folgender Kommentar: Na hoffentlich trinken Sie nur Wasser ... (wg. meines Übergewichts).
Sie sind halt in den Wechseljahren...
Über die Hormonselbsthilfe habe ich dann einen Speichel-Hormon-Test machen lassen mit folgenden Ergebnissen:
DHEA 465,6 pg/ml
Estriol 3379 pg/ml
Estradiol 97,40 pg/ml
Progesteron 6286 pg/ml
Testosteron 26,3 pg/ml
Cortisol 1 8,5 ng/ml
Cortisol 2 1,8 ng/ml
Cortisol 3 0,1 ng/ml
Über das Hormon Zentrum München wurden dann noch folgende
ermittelt, nachdem ich meine Gyn intensiv darum gebeten habe:
IGF-1 143 ng/ml
Serotonin 107 ng/ml
Melatonin 27,4 ng/ml
Auch bei diesen Werten sollte ich Östrogen-Pflaster benutzen (Sequidot).
Habe dann auf eigene Faust Ustrogestan (100 mg) von meiner Freundin aus Spanien mitbringen lassen und benutze es, abends 100 mg vaginal. (Ja, ich nehme Ihren Anschiss an...)
Seit ich Utrogestan nehme geht es mir wesentlich besser, Durst hört auf, keine Rückenschmerzen mehr. Wenn ich es dann aber für die ersten 2 Zykluswochen absetze, habe ich sofort wieder die alten Probleme.
Können Sie mir vielleicht sagen, an wen in NRW ich mich wenden kann? An ein Endokrinologikum, an einen Nephrologen, oder sonstiges? Wissen Sie evtl. einen guten Kollengen, der ganzheitlich denkt und sich mit Hormonen auskennt?
So, das war ziemlich viel.
Vielen Dank für eine Antwort.
Gruß
Gundi 3108
Hohe Östrogenwerte und mehr
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Gundi,
zunächst mal kriegen sie keinen Anschiss von mir ;-) denn das Utrogest ist ein natürliches Progesteron und nicht nur in meinen Augen meist viel besser als die künstlichen Gestagene.
Mit den Hormonwerten habe ich ein kleines Problem: ich kenne die Normalwerte der Speicheltests nicht (die müssten in Klammern dahinter stehen).
Wenn Sie sich also bitte nochmal die Mühe machen würden, die Werte mit den Normalwerten abzutippen, kann ich etwas damit anfangen und Ihnen auch etwas dazu sagen.
Und dann müsste ich etwas mehr über Ihren Zyklus wissen, ob Sie Medikamente einnehmen, ob andere Krankheiten bestehen (Schilddrüse, Diabetes - oder ob die bereits ausgeschlossen worden sind) usw.
Zur Entschuldigung Ihres Gynäkologen muss ich Folgendes sagen: bei vorhandenem Zyklus sind die in der Praxis üblichen Hormontests nur sehr bedingt aussagefähig. Und eine einzige Analyse kann ein Glückstreffer sein, ist es aber meistens leider nicht, sodass im Zyklus mindestens 2, besser 3 Analysen gemacht werden sollten.
Die einfachsten Informationen über den Zyklus bekommt man durch das Führen einer Basaltemperaturkurve.
Ich hätte sie auch wegen der Probleme zunächst zu einem Endokrinologen geschickt.
Adressen darf ich über das Internet nicht weitergeben, aber Sie können über das Hormonzentrum alle Ärzte in Erfahrung bringen, die mit Hormonzentren zusammenarbeiten.
Gehen Sie mal rüber in den Treffpunkt, da werden Ihnen sicher andere Leserinnen auch Anschriften und Namen nennen können.
Also, es gibt viel zu tun!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc,
vielen Dank für die schnellle Antwort.
Habe einen 32-Tage-Zyklus mit sehr starken Blutungen, beim Ultraschall wurden auch zwei große Myome festgestellt. Krankheiten habe ich nicht, Diabetis ausgeschlossen und die Schilddrüse ist nocht nicht untersucht.
DHEA 465,6 Normwert 94,0-237,2
Estriol 3379 Normwert 20-30
Estradiol 97,40 Normwert 2,46-9,52
Progesteron 6286 Normwert 14-330
Testosteron 26,30 Normwert 6,5-39,4
Cortisol 1 8,5
Hier meine Werte mit Normwerten des Labors:
Antwort
Hallo TomDoc,
entschuldigen Sie bitte, den vorigen Beitrag habe ich versehentlich zu früh abgeschickt. Also nochmals:
mein Zyklus ist 32 Tage lang mit starken Blutungen, lt. Ultraschall zwei große Myome. Krankheiten habe ich nicht, Diabetis ist ausgeschlossen, Schilddrüse habe ich noch nicht untersuchen lassen, steht aber an nächster Stelle, mache einen Termin beim Endokrinologen.
Nochmal die Hormonwerte lt. Speicheltest
DHEA 465,5 Normwert 94,0-237,2
Estriol 3379 Normwert 20-30
Estradiol 97,40 Normwert 2,46-9,52
Progesteron 6286 Normwert 14-330
Testosteron 26,30 Normwert 6,5-39,4
Cortisol 1 8,5
Cortisol 2 1,8
Cortisol 3 0,1
Also Erläuterung wurde dazu geschrieben, dass beide Östrogenwerte und das Progesteron deutlich zu hoch sind, etwa wie
in einer Schwangerschaft im lmittleren Drittel, Progesteron sei so
hoch wie am Ende einer Zwillingsschwangerschaft. Gravierend schlecht sei das Ergebnis von relativ niedrigem Testosteron zu sehr hohem Estradiol, dies könnte zu Myomen, Übergewicht und
psychischer Labilität führen. Die Morgen- und Abendwerte Cortisol liegen im Normbereich, jedoch ist der gemessene Nachtwert so
niedrig, dass man ihn nicht mehr von der Grafik erfasst wird.
Dazu dann die extrem niedrigen Serotonin/Melatonin-Werte vom
Hormonzentrum München.
Würde gerne die Zusammenhänge erkennen, insbesondere da es mir
sofort wesentlich schlechter geht wenn ich die 100mg Utrogestan aussetze (für die ersten beiden Zykluswochen). Kann es denn schaden, wenn ich Utrogestan durchgängig nehme, oder wird damit auf Dauer die Menstruation aufgehoben und es kommt zur Gebärmutter-Atrophie? Habe es so irgendwo gelesen.
Ist es richtig - habe ich auch irgendwo im Netz gelesen - dass eine
niedrige Gabe von Utrogestan von bis zu 200 mg tgl. Anti-Östrogen
wirkt? Vielen Dank nochmals für Ihre Hilfe.
Gruß
Gundi
Antwort
Hallo,
also diese Werte müssen unbedingt von einem Endokrinologen über das Blut kontrolliert werden!
Wie Sie selbst sehen können, ist laut Normwerten das DHEA um das Doppelte erhöht, das Estradiol um das Zehnfache, das Estriol sogar um das Hundertfache und das Progesteron um das Zweihundertfache erhöht- Lediglich Ihr Testosteronwert ist in Ordnung.
Also, da stimmt irgendetwas nicht. Was, kann ich noch nicht sagen; aber zum Spezialisten müssen sie unbedingt gehen!
Bei Übergewichtigen Frauen werden im Fettgewebe selber große Mengen Hormone gebildet, vor allem aus männlichen Hormonvorstufen.
Eines ist aber schon jetzt sicher: eine drastische Reduzierung des Körpergewichtes ist ein entscheidender Schritt zur Normalisierung Ihrer Hormone, obwohl das Übergewicht meines Erachtens eindeutig seine Ursachen in einer Hormonstörung hat.
Wurden bei Ihnen schon mal Eierstockzysten festgestellt?
Was für einen Zyklus hatten Sie denn früher?
Also - es gibt viel zu tun!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Gundi,
wie sie sehen, habe ich schon auf Ihren zu früh abgeschickten Brief geantwortet.
Ihr Schreiben bestätigt ja auch meine Aussagen zu Ihren Hormonwerten.
Das Hormonzentrum hat sicher nicht gewußt, dass sie übergewichtig sind, sonst wäre ein Hinweis auf die Ursache Ihrer Hormonstörung schon gekommen.
Ihr Hinweis mit der Anti-Östrogen-Wirkung ist ganz interessant, aber hormontechnisch wäre ein Medikamnet richtig, was die Bildung der Hormone im Fettgewebe durch das Enzym AROMATASE unterdrückt, nämlich ein AROMATASE-Hemmer, wie ihn viele Frauen wegen hormonabhängigem Brustkrebs bekommen.
Das ist jetzt aber nur ein Gedankenspiel und auf keinen fall ein Therapievorschlag!
Es muss (!!!) abgeklärt werden, woher ihr Übergewicht und im Zusammenhang damit die Hormonstörungen stammen.
Ich würde Ihnen sogar raten sich an eine endokrinologische Ambulanz einer Universitätsfrauenklinik zu wenden (per Überweisung vom Hausarzt oder Frauenarzt).
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc
Antwort
Hallo TomDoc,
vielen Dank für Ihre Antworten. Eierstockzysten wurden bei mir noch nicht festgestellt, mein Zyklus war schon immer (seid über 30 Jahren) gleichbleibend lang und stark (32 Tage).
Ja, Sie haben recht, ich mache einen umgehenden Termin in der Ambulanz einer Universitätsfrauenklinik. Könnten Sie da vielleicht einen Tip geben, welche in NRW darauf spezialisiert ist bzw. wohin haben Sie überwiesen?
Würde mich dann später gerne nochmal melden und Ihnen berichten... Vielen Dank.
Gruß
Gundi
Antwort
Hallo Gundi,
bitte suchen sie doch im Netz unter Endokrinologische Ambulanz Universitätsklinik .... [und dann geben Sie die für Sie nächste Universitätsstadt-z.B. Köln, Düsseldorf, Aachen, Essen etc. ein]
Einen Zusammenschluß endokrinologischer Praxen erreichen Sie unter Endokrinologikum im Internet. Dort können Ihnen Spezialpraxen in Ihrer Nähe vermittelt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc