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Herzsymptomatik

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

gestern, 08:57 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

Sie haben mir schon einmal ganz tolle Tipps gegeben und werde Sie ab Juli sehr vermissen :-(

Zu meiner aktuellen Situation: Ich (57) hatte ja vor 18 Monaten aufgrund Darmkarzinom mit Infiltration der Gebärmutter eine OP, in der mir auch Gebärmutter und Eierstöcke entfernt wurden. Meinen Zyklus konnte ich zuvor leider nicht mehr bestimmen, da mir aufgrund heftiger Monatsblutungen mit 43Jahren die Mirena Hormonspirale eingesetzt wurde, ich seitdem keinerlei Blutung mehr hatte. Irgendwann muss ich aber in die WJ gekommen sein, nur wann, das lässt sich nicht sagen...

Etwa 5 Monate nach meiner Darmkrebs-OP fing alles an. Ich schlafe seitdem nur noch für eine, maximal 2 Stunden und werde ständig wieder wach. Das geht die gsnze Nacht so weiter. Sehr schlimm ist momentan mein Herz, da es völlig verrückt spielt. Vor Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcke litt ich meist unter zu hohem Puls und spürte viele Extrasystolen. Doch nun ist mein Puls meist nur noch bei 53 bis 58/min. und verliert oft den Rhythmus. Letzte Woche war es ganz schlimm: Von jetzt auf gleich raste mein Herz plötzlich los und ich spürte ständig Gestolpere, so dass ich richtige Panik bekam. Erst durch ein Valsalva-Manöver (Nase zuhalten und dabei pressen) konnte ich wieder einen normalen Puls und Rhythmus erreichen. Ich habe gleich meinen Blutdruck gemessen: 138/110, Puls: 137 und mein Gerät zeigte auch das Symbol für Rhythmusstörungen an, welche ich auch deutlich spürte. Nun habe ich natürlich Angst, erneut solch eine Herzattacke zu bekommen. Ich schmiere schon eine Weile Nachmittags 1 Hub Gynokadin-Gel und vor dem Schlafengehen 1 Progestan 100 mg vaginal. Seit 35 Jahren ist Hashimoto bekannt, nehme daher morgens L-Thyroxin 88 und (seit 2008) zusätzlich 1/2 Tablette Thybon 20 (T3) ein. FT3- und FT4-Werte liegen mittig innerhalb der Norm und mein TSH ist aufgrund zusätzlicher T3-Einnahme mit -0,09 supprimiert. 

Leider habe ich erst für den 22. September einen Termin beim Kardiologen bekommen. Wie kann das sein, dass mein Herz plötzlich so heftig herumspinnt und ich wohl auch Bluthochdruck entwickelt habe? Mein Blutdruck schießt schon bei nur geringer Belastung in die Höhe (148/110), setze ich mich nur 3 Minuten hin, ist er wieder völlig normal. Kann das eine hormonelle Ursache haben? Ist das gefährlich oder muss ich mir keine Sorgen machen? Kann das vom akuten Schlafmangel sein? Jegliche Versuche für besseren Schlaf, z.B. mit Hoggar Night, Baldrian, Melatonin, Rescue-Notfalltropfen, CBD-Öl, etc. haben mir nicht geholfen. Seit 18 Monaten ist es kein Schlafen mehr, eher ein Eindösen, da ich spätestens 2 Stunden später wieder wach bin. Können Sie mir dazu etwas sagen? Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. 

Viele Grüße, Petra 

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Expertin-Grüne
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gestern, 18:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Petra,

ja, ich erinnere mich daran, dass wir schon Kontakt hatten.
Hormonell gesehen sind Sie ja spätestens mit der OP in die Postmenopause gekommen, wenn das nicht vorher schon so war.
Ich halte es für relativ unwahrscheinlich, dass die Beschwerden, die mit so deutlichem zeitlichen Versatz zur OP begonnen haben (5 Monate später) und jetzt nach 18 Monaten zu so erheblichen Beschwerden mit phasenweisen Puls- und Blutdruckanstiegen führen, durch die jetzt niedrigen Hormonspiegel begründet sind.
Sie können sich bei Ihrem Hausarzt einen Notfallcode für den Kardiologen auf die Überweisung eintragen lassen, wenn der Abklärungsbedarf dringend ist. Und dann über den Service der KV einen schnelleren Termin vermitteln lassen (116 117).

Hatten Sie vielleicht in der letzten Zeit einen stärkeren Virusinfekt, der mit den Beschwerden zusammen hängen könnte? Hat sich ansonsten etwas an Ihren Lebensgewohnheiten und -umsständen geändert in Bezug auf Bewegungsverhalten oder Stress? Haben Sie Ihre Darmkrebserkrankung gut überstanden und einigermaßen verarbeiten können? Das kann ja vielleicht auch der Grund sein, dass Sie nun wenig Vertrauen in Ihren Körper haben und schlecht schlafen mit allen Folgewirkungen. Werden Sie in Ihrem Umfeld gut aufgefangen?

viele Grüße
Dr. Grüne

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