Hallo,
ich bin 48 Jahre alt und hatte vor 2 Jahren erstmals Herzrasen, sowohl tagsüber als auch nachts. Schilddrüsen- und kardiologische Untersuchungen erbrachten keinen Befund - ich sei gesund. Habe dann über einen längeren Zeitraum Metoprolol 50 mg bzw. viele Monate nur 25 mg genommen und hatte Ruhe.
Seit November habe ich nun Rhythmusstörungen, die ich als ES deute. Diese immer nur dann, wenn mein Herz ruhig schlägt, also abends auf dem Sofa und vor allem nachts. Diese Aussetzer machen mir Angst. Die Hausärztin war nicht beunruhigt, empfahl die Einnahme von Magnesium/Calium zusätzlich zum BB und riet zu einem neuerlichen Besuch beim Kardiologen (erster freier Termin: Ende Februar). Ich vermute, dass beide Ereignisse - Herzrasen wie ES - im Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen stehen, da weitere Symptome, wie trockene Schleimhäute, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, dazukommen, die man natürlich umgekehrt auch wieder mit der Angst ums Herz erklären könnte.
Ich würde nun gern wissen, ob die geschilderten Ereignisse Ihrer Meinung nach im Zusammenhang mit den Wechseljahren stehen können und ob Sie einen Rat haben, was ich gegen die Symptome, aber vor allem auch gegen die Angst tun kann.
Vielen Dank im Voraus
Ulrike
Herzrhythmusstörungen
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Ulrike,
hatte und habe die selben Probleme wie du.War dies bezüglich sogar Anfang Oktober 2007 2Tage im KH.Alle Untersuchungen ohne Befund.Als ich die Ärzte dort darauf an sprach,ob dies auch hormonell bedingt sein könnte wurde dies nur belächelt.Bekam auch Metoprolol 47,5 retard,trotz niedrigem RR.Sollte täglich 1 Tbl.davon nehmen was mir aber mein Hausarzt strikt ablehnte,den mein RR war vorher immer 100/60 und der Puls eben ständig um 90-100 und unregelmäßig. Hatte es aber trotzdem versucht und nahm 2Tage lang immer nur 1/4Tbl. hatte danach nur noch einen RR von 80/45,da habe ich einfach mein Metoprolol in den Schrank geschmissen,kam ja fast nicht mehr zu mir.Das war dann auch kein Leben..Habe mir gleich vom KH aus per Telefon einen Termin bei meiner FÄ.geben lassen und diese erklärte mir das sehr viele Frauen das Problem hätten wenn die Hormone nicht mehr im Gleichgewicht sind.Manche haben dies in der Schwangerschaft,andere nach der Geburt und viele eben auch bei Beginn der Wechseljahr.Natürlich macht das Angst und glaube mir ich war 10 Jahre lang Angst und Panikpatient,hatte eine Herzneurose,bedingt durch den frühen Tod meines Mannes.Heute sage ich mir,wenn das Herz spinnt,ich weiß die Hormone lösen dies gerade mal wieder aus und mein Körper ist in der Lage es wieder ins Lot zubringen,einfach ruhig bleiben und sich beschäftigen,es geht wieder vorbei.Habe Östrogengel bekommen und reibe mir wenn es schlimmer wird immer so ein Erbsengroßer Kleck auf den Schenkel und nach einer halben Std.wird es schon etwas besser mit dem Herzel.wenn aber mein RR sich erhöht,dann gibts halt noch einen ganz kleinen Kleck Progesteroncreme in die Armbeuge.Und dann wird es sehr oft viel,viel besser.An manchen Tagen merke ich dann garnichts mehr.Ach ja,nehme jeden Tag noch Tromcardin-forte Dragees,hilft auch sehr gut.
Ich denke schon das es bei dir auch hormonellbedingt ist,den von der Angst habe ich z.B keine trockene Schleimhäute bekommen.
Ich wünsche dir auf jedenfall eine Gute Besserung und alles Gute.
Lieben Gruß Susanne B.
Antwort
Hallo Ulrike,
irgendwann am Anfang des Forums habe ich mal einer Leserin, die unter Extrasystolen litt, geschrieben, dass man die bei diesen Rhythmusstörungen erlebte Angst nur verstehen kann, wenn man diese Störungen selber hatte.
Wie oft habe ich früher Patientinnen gesagt, dass diese Herzaussetzer und zusätzlichen Schläge harmlos sind und nicht beunruhigend.
Bis zu dem Tag, als ich selber infolge einer Virusinfektion von einem Tag auf den anderen Herzrhythmusstörungen und Extrasystolen bekam. Diese beschissenen (entschuldigen Sie die deutliche Ausdrucksweise) Störungen verfolgten mich den ganzen Tag. Ich konnte kaum noch klar denken, verkroch mich immer wieder in mein Innerstes, tastete meinen Puls, setzte mich in die hinterste Sesselecke, wenn meine Frau und ich mal Fernsehen gucken wollten (damit sie meinen ständigen Griff zum Puls nicht sah) und meine Rhythmusstörungen waren wie das zweite Ich eines Schizophrenen - immer präsent. Ich weiß nicht, ob ich Angst hatte (ich habe keine Angst vor dem Tod), es war etwas anderes. Es war das nicht zu erklärende Gefühl, dass ich mitbekommen würde, wann der kleine Motor in mir aufhören würde zu schlagen. Und darauf wartete ich irgendwie ständig.
Meine ärztlichen Freunde hatten auch für mich die gleichen Sprüche drauf, dass ich eigentlich herzgesund wäre und dass ich mir nichts draus machen sollte.
Erst die kombinierte Einnahme von Magnesium mit Kalium, was man immer den Leuten nach Infarkt (den ich nicht hatte) empfahl, brachte mir wieder kardiale Ruhe.
Von Frauen werden diese Herzrhythmusstörungen ungewöhnlich häufig in den WJ angegeben. Ihre sonstigen Symptome sprechen ja auch dafür, dass bereits eine Hormonstörung besteht (Trockenheit, Stimmungstiefs, Schlafstörungen), sodass ich Ihnen rate, mit Ihrem FA einmal über die Möglichkeit einer niedrig dosierten Hormonbehandlung zu sprechen.
Auch eine Behandlung mit dem Pflanzenpräparat für die WJ aus TRAUBENSILBERKERZE (z.B. KLIMADYNON 2x1) wäre sinnvoll.
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc
Antwort
Lieber TomDoc,
ich danke Ihnen sehr für Ihre Offenheit - und irgendwie auch dafür, dass Sie das Ganze schon selbst erlebt haben, wenn man diese Erfahrungen natürlich niemandem wünscht.
Ich habe bereits einen Termin bei meiner FÄ und hoffe, dass sie meine Gefühle, Ängste und Gedanken ernst nehmen wird. Eigentlich vertraue ich ihr sehr.
Also, nochmals ganz herzlichen Dank
Ulrike
Antwort
Hallo, ich noch mal....
war heute noch einmal bei der Hausärztin und auch sie weigert sich, überhaupt auf das Thema WJ im Zusammenhang mit meiner Herzstolperei einzugehen (habe kurz von Ihrer Stellungnahme berichtet). Warum nur? Weiterhin hält sie an ihrer Meinung fest, dass es vor allem eine Angststörung bei mir sei und hat mich zur psychosomatischen Ambulanz der Uniklinik Köln überwiesen - nichts gegen einzuwenden, aber.... Auch Angstattacken kommen ja wohl in den WJ vor, wie auch schon bei meiner Mutter.
Immerhin konnte sie den Termin beim Kardiologen vorverlegen, so dass ich nicht so lange warten muss.
Ich danke noch einmal für Ihre offenen Worte, an denen ich mich vor allem, wenn die Angst mich wieder einmal überwältigt, ein bisschen festhalte.
Herzliche Grüße
Ulrike
Antwort
Hallo Ulrike,
warum gehen Sie nicht ganz locker in die psychosomatische Ambulanz und vielleicht anschließend in die Hormonambulanz der gleichen Klinik?
Der beste Weg aus der Angst ist immer der Weg durch die Tür, hinter der man die größte Angst vermutet.
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo,
ja natürlich werde ich in die psychosomatische Ambulanz gehen, denn ich habe ja Angst(störungen), die ich allein selten in den Griff bekommen. Und vom Termin mit meiner Frauenärztin Ende Januar verspreche ich mir hormonelle Hilfe. Beide werden mir jedenfalls helfen, die entsprechenden Türen zu öffnen und hindurchzugehen, denn das ist es, was ich will!
Ich wundere mich nur über das Tabu, das offensichtlich von manchen Ärzten über die Wechseljahre verhängt wird.
Herzlichst
Ulrike
Antwort
hallo Ulrike,
das Tabu hängt damit zusammen, dass die Wechseljahre in unseren Breiten immer noch von den meisten Männern und Frauen mit einem vollkommen negativen Image verbunden werden. Genau so wie der Weg zum Psychiater.
Mein Vorschlag mit der Hormonambulanz war übrigens völlig ernst gemeint!
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc
Antwort
Hallo,
ich habe Ihre Anregung auch durchaus ernst genommen, finde allerdings in der Info über unsere Uniklinik keine Hormonambulanz. Und da es bis zum Termin bei meiner FÄ auch nicht mehr so lange hin ist, werde ich erst einmal mit ihr sprechen.
Ich wünsche einen schönen Tag
Ulrike
Antwort
hallo Ulrike,
die Hormonambulanz ist in der Regel ein Bestandteil der Universitäts-Frauenklinik
Alles Gute, wäre schön, wenn sie sich bald mit Neuigkeiten melden würden
ihr
TomDoc