Hallo, Herr Dr. Dossler,
habe vor ca. 5 Monaten die Pille Biviol abgesetzt, da ich nachweislich kein Gelbkörperhormon mehr produziere und somit wohl auch nicht mehr schwanger werden kann.
Nach ca. 2 Monaten fing so langsam Haarausfall verbunden mit einem schlimmen Haarbruch an, ebenso die Bildung vieler Pickel im Gesicht.
Mittlerweile verliere ich täglich um die 150 Haare. Ob dies alles ausgefallene oder abgebrochene Haare sind, kann ich nicht genau sagen. Auffällig sind jedoch die wirklich vielen, ca. 2-3 cm langen Haarreste bzw. -stoppeln, die sich am ganzen Kopf zeigen. Da ich von Natur aus eher dünnes Haar habe, sehe ich nun aus wie ein gerupftes Huhn. Mein Mann nannte es letztens sogar ganz charmant Otto-Waalkes-Syndrom.
So empfinde ich das mittlerweile auch.
Aus Angst, dass Haut und Haare noch schlimmer werden, habe ich mir vor 2 Wochen Fem7 Conti Hormonpflaster verschreiben lassen und vertrage sie bis jetzt auch ganz gut.
Allerdings hat sich weder an Haut noch an Haaren etwas verbessert, nicht mal Ansatzweise.
Ich habe solche Angst, bald eine der Frauen zu sein, denen man auf die Kopfhaut schauen kann.
Kann ich mit diesem Präparat eine Verbesserung meiner Probleme rechnen und wenn ja, wann ungefähr? Oder empfehlen Sie mir hier lieber ein anderes Präparat?
Ich möchte mich schon jetzt ganz herzlich für eine Antwort bedanken und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
eine ungeduldige und sehr verzweifelte
Angela
Haarbruch und Haarausfall
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Angela,
Sie sollten auf jeden Fall auch mal zum Hautarzt gehen und eine Haarwurzelanalyse machen lassen.
Ansonsten empfiehlt sich aufgrund der Symptome eine HET mit einem Antiandrogen als Gelbkörperhormon; Z:B: LAFAMME
Sprechen Sie die Problematik bitte mal mit Ihrem FA durch. Da es LAFAMMME in zwei verschiedenen Stärken gibt, kann nur er entscheiden, welche Dosierung für Sie richtig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo, Dr. Dossler
Vielen Dank für Ihre sehr schnelle Rückmeldung, damit habe ich gar nicht gerechnet.
Bin Ihrem Rat gefolgt, bin zur FÄ gegangen und nehme nun seit 3 Tagen Lafamme in der niedrigeren Dosierung. Nun hoffe ich, dass die Haar- und Hautprobleme baldmöglichst nachlassen.
Wann kann ich denn frühestens mit einer Besserung rechnen und wenn diese nicht eintritt, sollte man dann auf die höhere Dosierung oder auf ein anderes Medikament umstellen?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Angela
Antwort
Hallo Angela,
das Haar reagiert immer recht langsam, da Medikamente von der Haarwurzel auf das nachwachsende Haar Einfluß haben, aber nicht mehr auf das bereits bestehende Haar.
Meist bemerken Frauen nach frühestens 4 Wochen erste Besserungen. Allerdings kann es durchaus 2 bis 3 Einnahmemonate dauern, bis Sie eine deutliche Besserung spüren.
Also, Sie brauchen jetzt Geduld und sollten vor allem in den nächsten Wochen versuchen, so schwer ihnen das auch fallen dürfte, jede tägliche Kontrolle des Haarverlustes zu unterlassen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo, noch einmal.
Hätte da eine (voerst) abschließende Frage mit folgendem Sachverhalt:
Vor ca. 2 Jahren habe ich die Biviol schon einmal für ein paar Monate abgesetzt und habe dann, nachdem ich die gleichen Probleme und Beschwerden wie jetzt (Pickel, Haarausfall, etc.) bekommen hatte, mit der Pille wieder angefangen.
Daraufhin hat sich alles nach sehr kurzer Zeit wieder normalisiert. Meine Frage hierzu ist, ob es da nicht Sinn machen würde, jetzt auch wieder mit der Biviol anzufangen. Nicht zur Verhütung, sondern einfach nur um meine Beschwerden wieder in den Griff zu bekommen.
Hatte sie übrigens damals nur abgesetzt, weil es mir irgendwie zuwider wurde, jeden Abend eine Tablette schlucken zu müssen. Aber dies wäre nun das kleinere Übel, außerdem muss ich nun ja auch täglich die Lafamme nehmen.
Besteht also die Option, die Pille statt einer Hormontablette trotz der Wechseljahre zu nehmen?
Gruß
Angela
Antwort
Hallo Angela,
BIVIOL enthält ausgerechnet ein Gestagen, dass in den WJ nicht verwendet wird.
Ich würde nicht dazu raten, erneut mit einer Pille zu beginnen (was ja auf keinen Fall eine Hormonersatztherapie ist), da das in der Pille enthaltene Ethinylöstradiol mit zunehmendem Lebensalter das Gefäßrisiko erhöht. Dies soll auch durch das in BIVIOL enthaltene DESOGESTREL mit zunehmendem Lebensalter zusätzlich verstärkt sein.
Also besser nicht.
Ihr
TomDoc