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HRT wieder zurück stellen?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

22.04.2025 | 16:05 Uhr

Hallo Frau Dr. Grüne,

ich bin seit 4 Jahren postmeno. Vor 3,5 Jahren habe ich eine HRT begonnen mit zuletzt 1Hub Gynokadin und 200 Famenita vaginal. Wegen Schwindel habe ich (nach diversen HNO und Neurologen) einen Mediziner aufgesucht, der sich mit natürlicher Hormontherapie beschäftigt. Dieser hat meine Hormone mittels Speicheltest ermittelt und der Östrogenwert war viel zu hoch, das Progesteron zu gering. Er hat mich dann auf eine geringdosierte Östrogensalbe und eine hochdosierte Progesteronsalbe umgestellt, das Östrogen habe ich zudem nur 3 mal die Woche genommen. Jetzt, nach 4 Monaten habe ich immer noch Schwindel (vielleicht etwas geringer) aber ich leide unter Hitzewallungen und sehr schlimmen Muskel- und Gelenkschmerzen. Laut erneutem Speicheltest sind die Werte nun gut, Ich soll die Behandlung fortführen. Aber ich fühle mich schlecht. 
Habe daraufhin mit meiner Frauenärztin Rücksprache gehalten. Sie denkt, dass ich nun einen Östrogenmangel habe. Die von ihr unter Gynokadin/Famenita gemesse Werte waren Ö 106 pg/ml und P 12,1 ng/ml (im Blut Gemessen).

Zeigen diese Werte einen deutlich zu hohen Östrogenwert, wie es der Speicheltest ergeben hat?

ich überlege zur alten Behandlung zurück zu gehen.

würden Sie mir dazu raten? 
Kann ich direkt einfach umstellen?

Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung.

Viele Grüße 

Stefanie

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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22.04.2025, 19:20 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo StHe,

nach der Menopause kommt es durch die Erschöpfung der Eierstöcke zu einem Östrogenmangel, der Hauptursache für die typischen Beschwerden wie Hitzewallungen ist.

Hormonspeicheltests werden professionell nicht zur Diagnostik herangezogen. War das wirklich ein Arzt? Progesteron wirkt über die Haut kaum, da es schlecht aufgenommen wird. Daher ist das alte Therapiekonzept grundsätzlich sicherer in Bezug auf den Schutz des Endometriums.
Die Dosierung der Hormone wird üblicherweise an den Beschwerden bzw. der Wirksamkeit ausgerichtet.

viele Grüße
Dr. Grüne

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22.04.2025, 20:04 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

ja das war ein Arzt (Allgemeinmediziner), der sich auch mit alternativen Heilmethoden beschäftigt. 
Danke für Ihre Antwort. Ich werde zurück zur alten Therapie wechseln, jedoch etwas niedriger anfangen, da ein Hub Gynokadin und 200 Famenita wohl etwas zu viel war.

Eine ergänzende Frage hätte ich noch: habe etwas erhöhte Leberwerte, kann ich damit Famenita auch oral einnehmen oder würde das der Leber schaden?

viele Grüße 

Expertin-Grüne
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23.04.2025, 09:43 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo StHe,

Progesteron wird wie die anderen Hormone über die Leber verstoffwechselt. Leberschäden können zu einem verlangsamten Abbau führen.
Eine pauschale Aussage ist aber nicht möglich, es kommt darauf an, welche Werte wie stark erhöht sind und was die Ursache dafür ist.
Eine schwere Leberfunktionsstörung ist eine Kontraindikation.

viele Grüße
Dr. Grüne

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