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Gynokadin Einnahme ohne Progesteron?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

03.02.2025 | 14:45 Uhr

Sehr geehrte Frau Grüne,

Mir wurde am 30.09.2024 die Gebärmutter wegen einem 8cm großem Myom entfernt. Eierstöcke und Gebärmutterhals sind erhalten geblieben. Seit einiger Zeit habe Schmerzen am ganzen Körper, ähnlich eines Muskelkaters, starke Müdigkeit und schlechten Schlaf.

Da ich wegen einer Entfernung eines Nebennierentumors(Cushing Syndrom) und daraus resultierender Nebenniereninsuffizienz noch bei einem Endikrinologen in Behandlung bin, habe ich Ihn darauf angesprochen. Er sagte es könne durchaus mit der Entfernung der Gebärmutter und dem Absetzen des Medikamentes Femoston 1/10, das ich bis zur OP nahm, zusammenhängen.

Er verordnete mir Gynokadin, was ich ausprobieren soll, Progestoron bräuchte ich nicht, da meine Gebärmutter entfernt sei.

Nun lese ich aber überall, das man auch wenn die Gebärmutter entfernt ist, Progesteron dazu nehmen soll.

Ich bin total verunsichert, wass jetzt richtig ist und würde gerne Ihre Meinung dazu hören.

Ich freue mich auf eine Antwort.

Viele Grüße Manuela

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Expertin-Grüne
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03.02.2025, 17:11 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Manuela,

Hormonausfallsbeschwerden in oder nach den Wechseljahren werden durch Östrogenmangel verursacht. Da Sie zuvor Femoston eingenommen haben, vermute ich, dass Sie schon vor der OP keine Blutungen mehr hatten? Wie alt sind Sie?

den viele Grüße
Dr. Grüne

 

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03.02.2025, 20:12 Uhr
Antwort

Hallo Frau Grüne,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich bin 54 Jahre alt. Meine Periode hatte ich noch bis zur OP. Das Femoston habe ich von meinem Frauenarzt bekommen, als meine Beschwerden immer schlimmer wurden(2020). Ich hatte plötzlich Bluthochdruck, Herzrasen- und stolpern, Angst-und Panikattaken und nahm immer mehr zu. Damit ging es mir einige Zeit gut, aber dann kamen die Beschwerden wieder. 2020 wurde auch der Nebennierentumor endeckt und es wurden verschiedene Test wegen Cushingsyndrom gemacht, die mal positiv, mal negativ waren. Man wollte zu der Zeit nicht operieren. Im Oktober 2023 wurde er dann aber entfernt und mir ging es dann wieder richtig schlecht. Seit 01.2024 war ging es mir dann immer besser und war dann medikamentös auch gut eingestellt. Muss bis heute noch Hydrocortison einnehmen, wegen der Nebennierenschwäche.

Ja und dann kam die Gebärmutterentfernung 09.2024. Seit dem Tag habe ich keine Periode mehr und nehme die Femoston nicht mehr. Fühlte mich damit auch sehr gut, bis dann nach und nach die Körperschmerzen und die Müdigkeit angefangen haben.

Wie geschrieben vermutet mein Endokrinologe, das das mit der Gebärmutterentfernung und dem Absetzen vom Femoston zusammenhängt und verschrieb mir Gynokadin. Meine Frage war halt, ob ich dazu kein Progesteron nehmen muss, man liest es halt sehr oft.

Ich freue mich auf eine Antwort und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.

Viele Grüße Manuela

 

 

Expertin-Grüne
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03.02.2025, 23:00 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Manuela,

nein, das ist ganz richtig. Sie sind nun hoffentlich bereits in der Postmenopause.
Ein Östrogen sollte reichen. Progesteron, also ein Gestagen, dient dem Schleimhautschutz vor einer überäßigen Östrogenstimulation. Das ist nach Gebärmutterentfernung nicht erforderlich.

den viele Grüße
Dr. Grüne

 

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gestern, 07:15 Uhr
Antwort

Hallo Frau Grüne,

ich habe etwas Angst, wenn ich nur Östrogene nehme, dass das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron ins Ungleichgewicht kommt und andere Beschwerden dann wieder kommen. Die letzten 5 Jahre waren für mich und meine Familie sehr anstrengend und schwer. Mir fällt es sehr schwer, hier wieder Vertrauen in Ärzte zu haben, denn es lief vieles schief in diesen Jahren.

Deshalb bin ich sehr froh, ein Feedback von Ihnen bekommen zu haben und werde es mit dem Gynokadin versuchen.

Besten Dank für Ihre Hilfe.

Viele Grüße

Manuela

Expertin-Grüne
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gestern, 08:11 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Manuela,

Sie können es versuchen. viele Frauen kommen damit gut zurecht.

Sollte das nicht so sein könnte man Progesteron ergänzen oder wieder Femoston zurückkehren. Zunächst gilt aber, immer nur soviel einzumehmen wie nötig.

den viele Grüße
Dr. Grüne

 

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