Guten Abend,
seit Anfang September nehme ich zyklisch 14 Tage 100mg Famenita gegen erste Wechseljahrsbeschwerden in der Perimenophase.
Der eklatante Progesteronmangel wurde bereits letztes Jahr im September im Blut nachgewiesen. Der Progesteronwert lag bei 0,3 ng/ml. 17-ß-Estradiol lag bei 260. Blutanahme am 21. Zyklustag!
Da ich unter zahlreichen Beschwerden litt, z.B. extreme Schlafstörungen, innere Unruhe, Stressintoleranz, Depression, Haarausfall, zunehmende Behaarung, Brustspannen Migräne, Tinnitus und extrem schwere PMS, bat ich meine Gynäkologin um die Gabe vom bio-identischem Progesteron, wie z.B. in Faminita.
Leider meinte meine Gyn letztes Jahr, dass ich noch nicht in den Wechseljahren sei und lehnte ab.
Eine im Jahr zuvor erfolgte sehr umfangreiche endokrinologische Untersuchung hatte nur eine Auffälligkeit feststellen können. Mein 17-Hydroxyprogesteron war viel zu hoch. Man fand heraus, dass ich Trägerin des so genannten adrenogenitalen Syndroms bin, vorwiegend late-onset, sprich der milderen Variante. Da meine Mutter kein AGS hat, wurde in der Humangenetik der Schluss gezogen, dass ich zwar Trägerin des AGS sei - jedoch definitiv nicht daran erkrankt. Ich könnte es höchstens vererben, wenn ein Partner auch Träger wäre. Weitere Empfehlungen folgten keine und jegliche off-label-Verordnungen abgelehnt. Ich solle mich an meine GYN wenden. Eine synthetisch Pille wollte ich mit 47 Jahren nicht. So verschrieb mir meine GYN 0,5 mg Dexamethason, was mir jedoch nichts brachte, so dass ich es nach einem halben Jahr wieder abgesetzt habe.
Ein MRT vom Becken und vom Kopf waren übrigens auch unauffällig.
Ferretin und Vitamin D waren etwas niedrig, aber ich sublementiere nun.
Zusätzlich nehme ich hoch dosiertes Biotion mit etwas Zink, Magnesium, Omega3, Leinöl, Nachtkerzen-Öl und B-Vitamine. Calcium decke ich ausreichend über die Nahrung ab.
Inzwischen ist mir die Sache mit der AGS-Trägerschaft unwichtig geworden und es geht mir jetzr allein um meine Wechseljahrsbeschwerden.
Beim aktuellen Vorsorge-Termin hat meine Gyn zusätzlich wieder einen Brustultraschall sowie einen vaginalen Ultraschall gemacht. Beides war vollkommen unauffällig. Meine Periode bekomme ich noch (fast) immer mehr oder weniger regelmäßig. Mein Zyklus dauert in der Regel mindestens 28/30 Tage, eher etwas länger als kürzer.
Als ich nun erneut von meinen Beschwerden erzählte und gezielt nach Famenita fragte, erhielt ich tatsächlich mein Rezept für Famenita 100mg.
Ich war erleichtert und probierte es sofort aus. Ich nehme es ab Tag 15 des Zyklus für 14 Tage ein, sprich zyklisch. Danach soll ich es für 14 Tage absetzen und wieder am 15. Zyklustag beginnen. Soweit so gut. Ich bin inzwischen beim 12. Einnahmetag angelangt und werde ab dem 15. Tag pausieren.
Mir haben die 100 mg Famenita vor dem Schlafengehen von der ersten Einnahme unglaublich gut getan. Es ist als sei ein Schalter umgelegt worden. Ich kann zum ersten Mal seit Jahren besser schlafen, bin generell gelassener, kaum noch depressiv, fühle mich viel aktiver, habe kein PMS, kein Brustspannen,nichts. Alles ist eigentlich wunderbar bisher. Ich habe keine Zwischenblutungen, kein Kopfweh oder Schwindel, nichts. Ich kann sogar langsam meine Schlafmittel reduzieren, was für mich ein Segen ist.
Nur gibt es da eben doch diese eine einzige Nebenwirkung. Ich habe seit der ersten Einnahme Durchfall und zwar an jedem Tag. Mir ist nicht übel und ich habe keine Magenschmerzen. Jedoch habe ich eben jeden Tag 1 x breiigen, cremigen oder flüssigen Stuhlgang - nie mehr festen Stuhlgang. Es beschränkt sich jedoch in der Regel auf 1 x, wenn ich nichts Scharfes esse. So ergeht es mir sonst auch immer 1-2 Tage vor meiner Periode - aber eben nur an 1-2 Tagen und nicht 14 Tage lang.
Außerdem haben sich meine Essensgelüste sehr stark verändert...von einem Heißhunger auf Süßes zu scharf, würzig oder gar Fleisch.
Jetzt frage ich mich, ob es schlimm ist, dass ich 14 Tage extrem weichen Stuhl habe und meine Essensvorlieben sich zusätzlich so verändert haben? Also, mehr Appetit habe ich nicht, eher weniger - nur anders.
Ich werde im Oktober 49 Jahre alt, bin 1,50 m groß und wiege knapp 50 Kg, wobei ich trotzdem in den letzten 1-2 Jahren etwas Bauchfett angesammelt habe durch meinen bisherigen Heißhunger auf Süßigkeiten. Hier wirkt sich Progesteron sehr positiv aus, in dem er meinen Heißhunger ausbremst.
Jedoch mache ich mir jetzt Sorgen wegen dem extrem weichen Stuhl bzw. eben Durchfall.
Macht das nichts?
Ich würde im nächsten Einnahmetyklus vorsichtshalber freiverläufliche Elektrolyte einnehmen und trinke schon jetzt bewusst mindestens 1,5 l Wasser. Ich dachte auch an Heilerde.
Glauben Sie, dass sich der Körper an die Einnahme von 100 mg Progesteron gewöhnt bzw. mein Darm? Ich kam ja von einem 0,3- Mangelwert. Dauert die Umstellung nur? Wie kann ich meinem Darm helfen das Progesteron besser anzunehmen?
Oder ist die orale Einnahme für mich nicht gut? Sollte ich es auf 50 mg umsteigen? Wobei dies wohl nur auf Privatrezept möglich wäre, wenn überhaupt. :-(
Sollte ich lieber eine vaginale Einnahme versuchen? Ich fürchte allerdings, dass dies nicht viel Linderung bringt und bei den Schlafstörungen vermutlich auch nicht hilft. :-(
Was wäre mit einer transdermalen Anwendung? Was müßte ich mir denn da verschreiben lassen, vermutlich nur auf Privatrezept. :-(
Ich bin leider finanziell nicht so gut gestellt, schwierig.
Würde mir eine transdermale Anwendung denn auch helfen - abgesehen von der Schlafproblematik?
Soll ich erst einmal einige Zyklen Famenita weiter nehmen und abwarten, ob sich der Stuhlgang reguliert? I
Ich bin etwas ratlos und unschlüssig.
Mir hilft Progesteron spürbar...und dann kommt der sehr weiche Stuhl dazwischen. Ich glaube, ich könnte damit vielleicht leben - aber natürlich fühlt sich das eben auch nicht an.
Ich habe niemanden, mit dem ich mich über solche Themen austauschen könnte. Deshalb habe ich mich heute auch hier im Forum angemeldet.
Ich habe sehr viele Bücher über die Wechseljahre und bioidentische Hormone gelesen - aber der Durchfall verunsichert mich jetzt ein wenig.
Ich würde grundsätzlich sehr gerne bei bioidentischem Progesteron bleiben wollen, weil es mir damit um Welten besser geht.
Bitte entschuldigen Sie den viel zu langen Text. Es tut mir wirklich leid - aber ich bin ein absoluter Neuling hier. Ich wollte eben nur, dass Sie sich ein genaues Bild von mir machen können.
Ich bedanke mich bereits vorab ganz herzlich für Ihr Verständnis und eine Antwort bzw. einen Rat.
Viele liebe Grüße
brooke75