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Estriol-Tablette

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

17.01.2025 | 16:36 Uhr

Hallo Frau Dr. Grüne,

ich bin 56 Jahre und in der Postmenopause.
Ich bekomme seit einigen Monaten Estriol Vaginalsalbe wegen Scheidenatrophie (hatte auch schon einige Infektionen deswegen). Ich habe jetzt seit einigen Wochen Probleme. Die Frauenärztin hat mich mehrfach untersucht und meint, dass ich die Salbe wohl nicht vertrage, weil sie sonst nichts finden kann. Ich habe schon mehrere andere Salben probiert, bei denen ähnliche Probleme auftraten. Sie sagt jetzt, dass ich dann Estriol-Tabletten nehmen soll. Das haben wir bisher vermieden, weil ich ein erhöhtes Thromboserisiko habe. Die Ärztin sieht da kein zusätzliches Risiko durch das Medikament, aber ich bin beunruhigt, weil im Beipackzettel steht, dass man dieses Medikament nur Frauen ohne Gebärmutter geben soll und dass ein Risiko für Gebärmutterkrebs besteht (habe meine Gebärmutter noch). Die Ärztin sagt, Östrogen würde höchstens Brustkrebs machen, keinen anderen Krebs. Die Estriol-Tablette (Oekalp 2mg) mache ohnehin keinen Krebs, weil sie so schnell verstoffwechselt werde.
Meiner Meinung nach widersprechen sich der Beipackzettel und die Ärztin da. Ich bin deshalb beunruhigt, ob ich hier eine höheres Risiko eingehe. Laut Ärztin muss ich Östrogen dauerhaft nehmen, sonst würde das wieder 'abflachen'. Die Sprechstundenhilfe sagt, dass das Medikament oft in der Praxis aufgeschrieben wird.
Können Sie mir da bitte eine Einschätzung geben?
Vielen Dank!

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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18.01.2025, 00:58 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

Ihre Frauenärztin hat soweit recht. Es gibt verschiedene Össtrogene, die unterschiedlich schnell abgebaut werden. Demzufolge sind die Auswirkungen auf andere Organe gering. Trotzdem sind die Nebenwirkungen bei allen Östrogenen nahezu identisch aufgeführt.
Allerdings ist die lokae Behandlung bei den geschilderten Beschwerden vorteilhafter als die Einnahme von Tabletten. Man könnte es mit Scheidenzäpfen versuchen, wenn Sie die Salbe nicht gut vertragen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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20.01.2025, 20:35 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

aufgrund des erhöhten Schlaganfallrisikos und Thromboserisikos habe ich zu große Angst, die Tabletten zu nehmen. Eine lokale Behandlung wäre mir deutlich lieber.
Ich habe jetzt seit 5 Tagen die Salbe weggelassen, um zu sehen, ob die Beschwerden dann nachlassen. Bisher sehe ich keinen Unterschied. Wann müssten die Beschwerden nachlassen? Und wie lange kann man mit der Salbe pausieren, bevor die Schleimhaut wieder abflacht?
Zäpfchen will mir meine Ärztin nicht aufschreiben, weil die angeblich viel Ausfluß machen und wund machen. Was würde mir passieren, wenn ich die Creme einfach weiternehme? Ich habe im Moment Juckreiz und wunde Haut und hatte vermutlich auch mal eine offene Stelle. Ist das gefährlich?

Viele Grüße

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22.01.2025, 20:47 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

es ist wahrscheinlich durchgerutscht, aber würden Sie mir bitte noch meine Fragen von meiner letzten Antwort beantworten? Vielen Dank für Ihre Hilfe! Ich bin im Moment total verunsichert.

Expertin-Grüne
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22.01.2025, 21:13 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

ja, entschuldigen Sie. Ich habe die Antwort übersehen. Wenn die Beschwerden ausschließlich eine Nebenwirkung der Salbenbehandlung sind, sollte nach 5 Tagen Pause schon eine Besserung eingetreten sein.
Wichtig ist, dass eine Infektion und auch eine primäre Hauterkrankung der Vulva ausgeschlossen wird - denn das müsste anders behandelt werden.
Ich habe ansonsten tatsächlich mit den Scheidenzäpfen gute Erfahrungen in Bezug auf die Verträglichkeit gemacht. Und Sie können das immer mit einem lokalen fetthaltigen Intimpflege-Präparat kombinieren (in der Apotheke erhältlich).

viele Grüße
Dr. Grüne

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27.01.2025, 20:39 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

es ist tatsächlich nach 5 Tagen Pause eine Besserung eingetreten. Ich habe eine Woche mit der Salbe pausiert, dann habe ich sie wieder angewendet und nach 2 Tagen hat es wieder angefangen zu jucken. Der Hausarzt hat mir auch davon abgeraten, das Oekolp als Tablette zu nehmen und hat mir Oekolp Forte Zäpfchen aufgeschrieben. 

Ich mache mir Sorgen, dass im momentanen Zustand der Schleimhaut auch die Zäpfchen zu einer Reizung führen könnten. Ist es sinnvoll, vor der Anwendung der Zäpfchen einige Tage zu warten, damit sich die Reizung der Schleimhaut zurückbilden kann? Wenn ja, wie lange? Ich will auch nicht riskieren, dass sich die Schleimhaut wieder abflacht, da man ja das vaginale Estriol zur Erhaltung zweimal pro Woche anwenden muss. Zu welchem Vorgehen würden Sie raten?

Viele Grüße

 

Expertin-Grüne
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27.01.2025, 20:55 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

das würde ich Ihnen aber ebenfalls empfehlen - die Zäpfchen werden besonders gut vertragen. Legen Sie vorher ruhig wieder eine Pause von ein paar Tagen ein, bis die Beschwerden nachgelassen haben.

viele Grüße
Dr. Grüne

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27.01.2025, 21:00 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

wenn das Abheilen länger als ein paar Tage dauert, ab wann muss ich mir dann Sorgen machen, dass die Schleimhaut wg. fehlender Hormongabe wieder abflacht?

Viele Grüße

Expertin-Grüne
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27.01.2025, 21:45 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

nein, Pausen sind ja sowieso vorgesehen, die Zäpfchen werden in der Dauertherapie ja regulär auch nur 2 x pro Woche angewendet.

viele Grüße
Dr. Grüne

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28.01.2025, 20:33 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

kann ich auch 1,5 Wochen pausieren? Ich hatte heute wieder Juckreiz (heute fünfter Tag nach dem letzten Mal Estriol Salbe). Ab wann verschlechtert sich die Schleimhaut wieder wegen fehlender Hormone? 

Viele Grüße

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