Hallo Herr Dr. Dossler,
ich bin 48 und wahrscheinlich bereits in der Menopause - letzte Periode 11/2010.
Eine Hormonbestimmung erfolgte nie und ich nehme keinerlei Medikamente.
Vor 5 Wochen wurde bei der Routine-Krebsfrüherkennungs-Untersuchung eine Zyste 3,6 cm am li Eierstock per US festgestellt, die gutartig aussehe. Da keine US-Bilder der Vorjahre vorliegen, ist nicht bekannt, wie lange die Zyste bereits besteht.
Meine FA riet zum dreimonatigen Abwarten mit anschließender Nachkontrolle. In der letzten Zeit hatte ich aber häufiger links ziehende Unterbauchbeschwerden und ständig ein allgemeines Druckgefühl. Deshalb ging ich zur Nachkontrolle - Ergebnis die Zyste ist nicht gewachsen (heute 3,4 cm= im Bereich der Messtoleranz?).
Die FA rät wegen der abnehmenden Tendenz zum weiteren 3 monatigen Abwarten. Eine weitere Diagnostik mit Tumormarkerbestimmung oder eine Medikation hält sie nicht für nötig - ist aber bereit, mir eine OP-Überweisung zu geben, wenn ich diese unbedingt will.
Meine Sorge, dass sich dahinter ein bösartiges Geschehen verbergen könnte, ist nach dem heutigen Besuch nicht ganz ausgeräumt.
Natürlich will ich auch keine unnötige Operation, wenn es eine gute Rückbildungschance bei möglichst hoher Sicherheit gäbe...
Leider empfindet die FA meine Sorgen und Nachfragen als Anzweifeln ihrer Fachkompetenz und neigt nicht zu einer Erläuterung der Befunde oder Gründe ihrer Empfehlungen.
Deshalb erhoffe ich mir Antworten auf meine Fragen von Ihnen:
Treten Zysten im Menopausenjahr wirklich gehäuft auf und sind als normal anzusehen?
Wenn kein geregelter Zyklus mehr besteht, wodurch kann sich die Zyste dann zurückbilden?
Kann die FA allein durch US wirklich sicher ein Karzinom ausschließen?
Wie häufig sollte die Zyste kontrolliert werden?
Ab welchem Ausmaß von Beschwerden raten Sie zur Operation?
Kann die Rückbildung der Zyste durch Medikamente oder anderes angeregt werden?
Vielen Dank und viele Grüße!
Eierstockzyste in der Menopause operieren?
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo,
die Reaktion Ihrer FÄ auf Ihre Sorgen ist lächerlich - sorry, aber anders kann ich das nicht ausdrücken.
Ich würde Ihnen daher als Erstes raten, sich eine zweite Meinung einzuholen!
Sog. funktionelle Eierstockzysten sind in der Pubertät und in den WJ zwar tatsächlich etwas häufiger und gehen auch meist spontan wieder zurück, da bei Ihnen Unterbauchbeschwerden bestehen und die wohl durch die Zyste ausgelöst werden, wäre m.E. die operative Entfernung (Bauchspiegelung) der Zyste der einfachste und sicherste Weg, um alle Ihre Ängste zu beseitigen, die ansonsten mit keinem anderen Mittel aus dem Weg geräumt werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Guten Morgen allerseits.
Entschuldigung , wenn ich mich hier mal einmische, es ist mir grad ein Bedürfnis. Der Herr Dr. Dossler hat mir schon auf mehrere meiner Beiträge hier zu Zysten geantwortet gehabt.
Ich kann aus meinem Erfahrungsschatz mit Follikelzysten berichten.
Ich war letzten Sommer im Krankenhaus wegen ein Entzündung am Unterleib. Dabei wurde bei mir zufällig eine Zyste per US von 2,6 cm am linken Eierstock festgestellt. Diese Zyste hielt meine Periode 3 Monate auf. Schleimhaut war hoch aufgebaut.
Dennoch - sämtliche Ärzte im KH, die mich damals untersuchten und auch der niedergelassene Arzt bei dem ich zur Nachsorge ging, betrachteten diese Zyste mit einem lächeln. Das sei nichts schlimmes und die würde sich wieder zurückbilden. Den Ärzten ging es vornehmlich darum, die Enzündung wegzukriegen um diese Zyste haben die sich überhaupt nicht gekümmert.
Im Krankenhaus ging man auf meine wiederholten Fragen und Sorgen überhaupt nicht ein. Für die war es eine Lapalie.
Der niedergelassene Arzt verordnete mir dann ein Gestagenpräparat was meine Periode auch auslöste und siehe da, die Zyste war verschwunden. Ich war danach wieder zur Kontrolle und per US war sie nicht mehr zu erkennen.
Ende letzten Jahres, also 4 Monate später, hatte ich wieder eine Zyste 2,6 cm am li. Eierstock. Auch diesmal wurde keine großes Aufheben deswegen von meiner jetzigen FÄ gemacht. Ich habe ihr gesagt, dass die Zyste zwickt und piekt, ja und ? Ich solle ein Schmerzmittel nehmen, sie ginge wieder weg. War auch so. Mit Einsetzen der Periode verschwanden die Dinger jeweils.
Letzten Monat wieder eine Zyste am li. Eierstock. Diese verschwand auch mit Einsetzen der Periode.
Was soll man dann dazu sagen?
Die Frau lässt sich die Zyste operativ wegmachen und hat nächsten Monat wieder eine?
Nach meinen Erfahrungen bilden sich die Dinger immer wieder neu und gehen wieder weg.
Man kann doch nicht alle 4 Wochen ins KH und sich das wegmachen lassen, dann müsste man den Eierstock direkt mit entfernen um endgültig Ruhe zu haben.
Oder?