Hallo Herr Dr. Dossler, bei mir wurde vor 3 Monaten wegen starker Monatsblutung eine Ausschabung gemacht. Histologischer Befund: einfache Endometriumshyperplasie, sonst kein Befund, also vermutlich habe ich eine Östrogendominanz (werde dieses Jahr 50). Nun habe ich für 3 Monate das Hormonkombipräparat Klimonorm genommen. Die Blutungen waren damit unter Kontrolle. Jetzt soll ich aber Klimonorm wegen der Nebenwirkungen absetzen und Duphaston einnehmen - allerdings täglich und das wundert mich, da das Gelbkörperhormon doch erst in der 2. Zyklushälfte ins Spiel kommt. Also habe ich mich entschieden, Duphostan erst ab dem 14. Zyklustag für 12 Tage einzunehmen. Liege ich da halbwegs richtig? Über ihren Expertenrat würde ich mich sehr freuen. Beste Grüße Beate
Duphaston Einnahme
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Beate,
die einfache Endometriumhyperplasie ist tatsächlich meist ein Zeichen einer Östrogendominanz.
Bei noch vorhandener Regel ist es sicher richtig, Duphaston nur halbzyklisch einzunehmen; es sei denn, Sie wollen oder sollen die Regel mit dem Duphaston unterdrücken.
MIt freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Die Regel soll nicht unterdrückt werden, vielmehr möchte ich mir bei einer meiner nächsten Blutungen die Hormonspirale einsetzen lassen. Dies wurde mir direkt nach der Ausschabung als eine Option in der Klink empfohlen, um die Blutungsstörung in den Griff zu bekommen. Eine weitere Option war eine Ablation der Gebärmutterschleimhaut, aber da bin ich mir unsicher, ob ich das möchte. Im Internet zumindest wurde die Ablation konträr diskutiert und mit der Hormonspirale gewinne ich Zeit. Vielleicht ist ja dann in 5 Jahren (nach den Wechseljahren) auch die Östrogendominanz kein Thema mehr für mich. Hierzu würde mich Ihre Meinung auch sehr interessieren. Freundliche Grüße. Beate
Antwort
Hallo Beate,
die Antwort muss ich Ihnen schuldig bleiben, weil ich (und keiner) vorher weiß, wie Sie mit der Mirena klar kommen werden, die ja ganz sicher kein Mittel ist, um eine Östrogendominanz in den Griff zu kriegen; denn wenn man dem Hersteller glaubt, wirkt MIRENA nur innerhalb der Gebärmutter, was also zum Aufhören der Blutungen führen soll.
Jede Methode und jedes Mittel wird irgendwo konträr diskutiert; denn es gibt nichts auf dieser, dass nicht irgnedwie auch einen Schatten wirft.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
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Hallo nochmal,
ich weiß jetzt natürlich nicht, ob man mit der Hormonspirale eine Östrogendominanz in den Griff bekommt. Mir wurden wie gesagt die Optionen Hormonspirale und Ablation empfohlen, um die Blutungsstörungen in den Griff zu bekommen. Und wenn die Blutung ganz wegbliebe, wäre mir das mehr als recht, weil ich dadurch oft in meinen sportlichen Aktivitäten eingeschränkt bin.
Trotzdem bin ich jetzt ein wenig verunsichert und möchte Sie fragen, was Sie mir empfehlen würden, den exzessiven Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, offensichtlich ausgelöst durch die Östrogendominanz, dauerhaft zu kontrollieren. Freundliche Grüße. Beate.
Antwort
hallo,
die Hormonspirale gibt LOKAL (also innerhalb der Gebärmutterhöhle!) das Gelbkörperhormon LEVONORGESTREL ab, sodass der Dauereffekt von Östrogen (=Wachstumsreiz auf die Gebärmutterschleimhaut) bei fehlendem Gelbkörperhormon zumindest INNERHALB der Gebärmutter stark gebremst beziehungsweise aufgehoben wird, sodass die Schleimhaut kaum noch oder garnicht mehr wächst, was also zu schwächeren Blutungen, nach einiger Zeit auch zu völligem Ausbleiben der Blutung führen kann.
Die Hormonspirale hat NORMALERWEISE keine Allgemeinwirkung, jedenfalls behauptet dies die Firma; aber Medikamente ohne Nebenwirkungen gibt es nicht, auch nicht bei Mirena.
In manchen Fällen wird das LEVONORGESTREL doch über die Gebärmutter ins Blut gelangen (es ist ein seit über 30 Jahren bekanntes Gelbkörperhormon vieler Antibaby-Pillen) und kann zentrale Hormonstörungen (nämlich den Totalausfall des Eisprungs) bewirken.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Dann könnte also die Hormonspirale tatsächlich als Behandlung für meine Blutungsstörung geeignet sein, weil sie ja i.d.R. zu schwächeren Blutungen führt. Und wenns gar nicht klappt, kann sie ja wieder entfernt werden. Mir persönlich erscheint einfach die Ablation als der größere Eingriff.
Antwort
Hallo,
ja, das wäre möglich.
Ich sage dies trotz meiner ansonsten nach wie vor kritischen Einstellung zu Mirena als Langzeitkontrazeptivum, da diese Methode m.E. viel zu teuer ist und komplett selbst bezahlt werden muss.
Aber in Ihrer Situation (Blutungsstörungen) könnte sie eine Alternative sein.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Vielen Dank nochmal für Ihre letzte Anmerkung, die ich gerade jetzt erst entdeckt habe. Somit sind für mich auch die letzten Zweifel ausgeräumt, den Versuch Mirena zu starten. Beste Grüße. Beate.