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Dauerblutung

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

16.08.2023 | 09:02 Uhr

Hallo,

ich wende mich an Sie, da ich mittlerweile ziemlich verzweifelt bin. Ich bin 48 Jahre und mein Zyklus war in den letzten eineinhalb Jahren schon etwas wackelig. Im März letzten Jahres hatte ich erstmalig bereits nach 14 Tagen wieder meine Periode. Danach wieder normal (24-26 Tage). Dann war der Zyklus zwischendurch mal kürzer (19-21) oder länger (einmal 47 Tage, im August letzten Jahres sogar mal fast drei Monate ohne Periode). Blutung mal stark, mal schwach. Aber alles im Normalbereich denke ich. 2-3 Tage davor und danach seit Jahren schon immer Schmierblutungen.

 

Nun habe ich seit 10.07. Dauerschmierblutungen. Also braunes Blut. Zwischendrin mal kurzzeitig frisches Blut, aber selten. Nach gut zwei Wochen bin ich zur Frauenärztin. Vermutung menopausale Blutung. Aufbau der Schleimhaut weiß ich gar nicht. Sie sagte was von anovulatorischem Zyklus. Ein kleines Myom hab ich, aber schon lange. Keine Zysten. Vom Krebsabstrich habe ich nichts gehört in zwei Wochen, da scheint alles in Ordnung zu sein.  Bekam für 12 Tage Chlormadinon 1x2 pro Tag. Am 10./11. Tag war die SB weg. Seit dem 12. Tag wieder da. Jetzt ist Tag 7 nach der letzten Einnahme und ich habe immer noch SB (sehr dunkel).

 

Kontrolle Ende nächster Woche. Was kann das denn sein? Und was könnte ich tun, damit sich das wieder beruhigt? Ich hab wirklich Angst, dass es was Schlimmes ist. Zumal ich an einer Angststörung leide und deswegen auch in Therapie bin. Seelisch bin ich gerade in einem Tal, da am 27.06. mein Vater gestorben ist. Vielleicht liegt da das Problem?

Ich würde mich sehr über eine Unterstützung freuen. Vielen Dank. 

 

 

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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16.08.2023, 19:11 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sternchen,

das ist leider ein recht typisches Bild für wechseljahrsbedingte Blutungsstörungen. Ganz bestimmt spielt dabei auch die psychische Belastung durch den Tod Ihres Vaters eine Rolle. Nicht selten bildet sich eine hormonell aktive Zyste an den Eierstöcken, die mit dem Ausbleiben des Eisprungs und einer relativen Östrogendominanz einhergeht. Von daher ist die Gabe eines Gestagens, wie es Ihre Frauenärztin verordnet hat, die richtige Maßnahme. Wenn das nicht ausreichend hilft oder es stark blutet, kann eine Ausschabung erforderlich werden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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16.08.2023, 19:20 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Mühe.

Das heißt, hinter so langen Schmierblutungen muss nicht zwangsläufig was Schlimmes stecken. Wo liegt dann das Problem? Schafft es der Körper nicht, die Schleimhaut abbluten zu lassen? Was fehlt ihm da? Habe diesen Ablauf nicht ganz verstanden. Nur, dass es sich dabei wohl um einen anovulatorischen Zyklus handeln soll. Zyste hatte ich keine. Letztes Jahr im August hatte ich welche. Da hatte ich drei Monate gar keine Periode. Gibt es etwas, das unterstützen könnte. Mönchspfeffer oder sowas in der Richtung? Oder geht alternativ nur eine Ausschabung

 

Liebe Grüße 

Expertin-Grüne
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16.08.2023, 19:24 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sternchen,

Zysten kommen und gehen, da kann sich schon wieder eine gebildet haben. Solche Blutungen sind wie gesagt typisch für die Wechseljahre. Warten Sie die Kontrolle in der nächsten Woche ab.

viele Grüße
Dr. Grüne

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22.09.2023, 15:35 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne,

nachdem meine Dauerblutungen/Schmierblutungen nur sehr schwer in den Griff zu bekommen sind (trotz Chlormadinon) nehme ich seit Montag letzter Woche Famenita 1x abends oral. Diese soll ich 30 Tage nehmen. Damit haben die SB aufgehört. Allerdings habe ich seit heute morgen Blutungen ähnlich einer Periode. 

Darf ich die Famenita nun absetzen oder soll ich sie die 30 Tage durchnehmen?

Kurz zu mir:

SB seit 10.07. Versuch mit Chlormadinon. SB waren weiterhin da. 12 Tage nach Absetzen normale Periode, danach weiterhin SB. 

Kontrolle zeigte unauffällige Schleimhaut und eine Zyste links. Daher  der Versuch mit Famenita, der geklappt hätte.

Ich dachte, unter Progesteron kommt es nicht zu einer Periode. Obwohl Periode übertrieben ist.... frisches Blut, altes Blut gemischt mit irgendwelchem Gewebe. Sieht alles wie Restbestände aus. 

LG

 

 

Expertin-Grüne
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22.09.2023, 16:47 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sternchen,

Progesteron in niedriger Dosierung hat keinen ausreichend hemmenden Effekt, um eine Blutung ganz zu unterdrücken.
Meist ist eine zyklische Einnahme sinnvoll (jeweils 14 Tage), damit es immer in der anwendungsfreien Zeit zu einer Abblutung kommen kann.
Es wäre gut, das mit dem noch vorhandenen Zyklusgeschehen zu koordinieren und daher konsequenter Weise mit einsetzender Blutung zu unterbrechen, um 14 Tage später erneut zu beginnen. Das müssen Sie aber bitte mit Ihem behandelnden Arzt/Ihrer Ärztin absprechen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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22.09.2023, 16:52 Uhr
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Lieben Dank für die schnelle Antwort. 

Da jetzt Wochenende ist kann ich leider nicht mehr nachfragen.

Der eigentliche Plan war, ab ZT 10 für 14 Tage. Da aber keine Blutung kam war das die Alternative.

Was würden Sie empfehlen? Termin hab ich erst wieder am 27. zur Kontrolle der Zyste.

 

LG

Expertin-Grüne
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23.09.2023, 10:18 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sternchen,

dann brechen Sie am besten jetzt ab, damit Sie mit dem vorgesehenen Einnahmeschema starten können, also an Tag 10 ab Blutungsbeginn wieder anfangen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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23.09.2023, 12:49 Uhr
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Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. 

Eine Frage hätte ich noch. Inwieweit wirken sich emotionale Belastungen gerade in der Zeit des Umbruchs auf den Zyklus aus? Gibt es da überhaupt einen Zusammenhang. Ich hatte ja vom Tod meines Vaters berichtet und ich hab noch einige andere Baustellen (Sorgen/Mobbing), so dass ich mich gerade an einem psychischen Tiefpunkt befinde. 

Ich wollte nur wissen, ob das Einfluss haben kann oder unmöglich ist. Damit ich eine Richtung habe, wo ich ansetzen kann.

 

 

Expertin-Grüne
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24.09.2023, 10:13 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sternchen,

ja, da gibt es ganz sicher Zusammenhänge, auch wenn man das eine vom anderen kaum unterscheiden kann.
Eine psychische Belastung führt zu einem erhöhten Stresslevel im Körper, der Auswirkungen auf den Hormonhaushalt hat.
Da sollte man sicherlich auch ansetzen.
Tun Sie sich selbst etwas Gutes. Bewegung an der frischen Luft, nette Freunde und eine sehr bewußte Ernährung helfen in die richtige Richtung zu kommen. Aber vielleicht ist auch eine Psychotherapie sinnvoll.

viele Grüße
Dr. Grüne

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24.09.2023, 10:18 Uhr
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Lieben Dank für Ihre warmen Worte und Ihre Zeit. 

Wünsche Ihnen einen schönen Sonntag.

LG

Expertin-Grüne
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24.09.2023, 21:03 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sternchen,

vielen Dank für die nette Rückmeldung. Ich wünsche Ihnen, dass Sie bald einen Weg finden, durch den es Ihnen wieder besser geht.

viele Grüße
Dr. Grüne

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14.10.2023, 08:30 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne, 

ich habe nochmal eine kurze Frage: Ich soll ja das Progestan (Famenita) 1x abends oral nehmen. Dauerblutungen sind weg, Zyklus scheint sich wieder zu stabilisieren.

Nun vertrage ich das nicht sehr gut. Kann man das auch vaginal probieren? Wenn ja, wie mache ich das dann?

Lieben Dank und herzliche Grüße. 

Expertin-Grüne
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14.10.2023, 08:33 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Sternchen,

auch eine vaginale Anwendung ist möglich - Nebenwirkungen wie Müdigkeit treten dann nicht mehr auf.
Am besten führen Sie dazu die Kapsel vor dem Schlafengehen tief in die Scheide ein.

viele Grüße
Dr. Grüne

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14.10.2023, 08:45 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne, 

lieben Dank für die schnelle Rückmeldung. 

Ich soll das Progestan ab ZT 10 nehmen für 12-14 Tage. Müdigkeit war gar nicht das Problem, aber ich habe eine chronische Darmerkrankung und muss da immer aufpassen. Meist spielt auch der Magen nicht mit. Aber das Progesteron hat mir gut getan.

Anhand welcher Symptome merkt man eigentlich einen Mangel? Abgesehen von Dauerblutungen/Schmierblutungen? Hatte das Gefühl, dass mein extremer Haarausfall besser wurde. Hormonstatus wurde nicht gemacht. Ich hab nur einen niedrigen Eisenwert (keine Ahnung, was da getestet wurde, irgendwas mit 8) und ich liege leicht über der Norm männlicher Hormone. Beides wird aber nicht behandelt. Meine FÄ hat mir das nur telefonisch mitgeteilt. Fühl mich da ein wenig allein gelassen, da ich endlich Ruhe in mich bringen will. 

Erreicht man mit vaginaler Einnahme den gleichen Effekt wie bei ovaler Einnahme? 

Liebe Grüße 

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