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DHT, SHBG, Haarasfall, Libidostörungen

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

28.09.2009 | 02:10 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Drossler,

bin 47, 164 groß, 56 kg, keine Kinder.
OP: Kegelschnitt, sonst allers ok, auch die Schilddrüse.

Seit 3 Jahren HET da ich in den Wechseljahren bin, dies wurde auch durch ein Hormontest bestätigt.

Zur Zeit nehme ich Estradot 37,5 und Duphaston 10 mg.

Habe seit der HET verstärkten Haarausfall.
Hatte schon vor 5 Jahren Haarausfall aber nur leicht und ein Hautarzt diagnostizierte AGA.
Zur Zeit habe ich bereits schon Geheimratsecken.

Hormone laut FA: Östrogene ausreichend !
Androgene normal !
SHBG und DHEA S Werte wurden nicht gemacht. Nehme mal an zu teuer.

Ein Endokrinologe ? Leider in weiter Ferne !

Fragen:
macht es Sinn SHBG und DHEA S zu kontrollieren wenn ich bereits Hormone nehme (Estradot transdermal und Duphaston oral) ?

würde es schon ausreichen, Estrogen oral einzunehmen um das SHBG etwas anzuregen DHT
vermehrt wieder aufzunehmen und unschädlich zu machen?

Dienogest ist ein antiandrogenes Gestagen und bindet sich nicht an SHBG wenn ich das richtig
verstanden habe? Es ist das einzige 19 Norethisteron das sich so verhält? Was sind da die Vorteile und Nachteile?

wirkt Dienogest nur gegen DHT, oder auch gegen das gute Testosteron

wandeln sich androgen wirkende Gestagene z.B. Levonorgestrel oder Norethisteron auch zum
Teil in DHT um?

wirken antiandrogene Gestagene z.B. Chlormadinon nur gegen DHT oder auch gegen das gute
Testosteron?

wird das Testosteron aus transdermalen Pflastern auch im Körper zu DHT umgewandelt,
oder ist das Testosteron in transdermalen Pflastern so hergestellt, das es sich nicht in DHT umwandeln kann?

wenn man dem Körper transdermal oder oral Testosteron zuführt stellt er dann seine eigene
Testosteronproduktion ein?


Mit freundlichen Grüßen
Sylvia

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28.09.2009, 11:32 Uhr
Antwort

Hallo Sylvia,
SHBG ist kein Hormon, sondern ein Transportglobulin, das in der Leber gebildet wird und an das alle Hormone, vor allem aber die hochwirksamen freien Androgene gekoppelt und unwirksam gemacht werden, sodass sie ausgeschieden werden können.
Sicher wäre es sinnvoll, bei vom Hautarzt gesicherten androgenetischen Haarwuchsstörungen ein Antiandrogen einzusetzen (die Bestimmung der Androgene ist in diesem Fall Aufgabe des Hautarztes - wenn er es für erforderlich hält; denn er darf sich vollkommen richtig auch nach den Symptomen richten.
Alle Androgene werden leicht in das DHT umgewandelt.
Zu sagen, dass DIENOGEST nur deshalb Vorteile hat, weil es nicht an SHBG angekoppelt wird, übersteigt leider mein endokrinologisches Wissen. Ich würde es vermuten.
Antiandrogene wirken verminderend auf die Androgenbildung und sind nicht zu verstehen wie eine Art Antikörper, der sich die freien Androgene packt und zunichte macht.
Eine transdermale Testosteron-Zufuhr ist nur dann sinnvoll, wenn tatsächlich kein eigenes Testosteron gebildet wird.
Dies gilt als gesichert bei Frauen nach einer Total-Op (als der Entfernung beider Eierstöcke).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Entscheidend ist die Wirkung der Androgene an der Haarwurzel

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29.09.2009, 06:24 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,

vielen Dank für die Antwort die sehr gut verständlich ist. Habe damals am Anfang meiner HET eine merkwürdige Erfahrung gemacht.

Ich hatte vor meinen Wechseljahren auch schon AGA und mit Neo Eunomin (mit Chlormadinon) hatte ich leider keinen Erfolg. Die Neo Eunomin nahm ich etwa 3 Jahre.

Habe dann zwei Jahre keine Hormone genommen, dann ist der Haarausfall etwa nach 1 Jahr etwas erträglicher geworden.

Als ich dann in die Wechseljahre gekommen bin, bekam ich eine HET mit Mericomb (Norethisteron) und der Haarausfall ging nach 2 Monaten fast ganz weg. Owohl es ein androgen wirkendes Gestagen ist. ??

Ich selbst entschied mich dann für eine transdermale HET mit Östrogen und oral mit Utrogest und dachte alles wird gut.

Etwa 4 Monate später war der Haarausfall schlimmer als jemals vorher. Vielleicht ist es nur Zufall und die Haare wären ohnehin ausgefallen?

Mit Duphaston bessert sich auch nichts.

Meine Frage ist wie kann das denn sein?

Kann es sein das die Östrogene bei mir oral besser wirken, gerade weil es durch die Leber geht?

Vielleicht ist das Gestagen bei mir völlig uninteressant?

Wenn Sie Meinen ein antiandrogen wäre für mich sinnvoll, wäre ich froh, wenn Sie mir ein gutes nennen würden.

Vielleicht erst einmal nur ein leichtes ,weil mit meiner Libido ist es auch nicht gerade so toll.

Muss aber dazu sagen das ich mit Chlormadinon keine Libidostörungen hatte.

Aber wie gesagt ist es schon eine Weile her mit Neo Eunomin und es hatt sich hormonell auch einiges geändert.

Vielen Dank, dass Sie sich so Bemühen. Es ist bestimmt nicht immer einfach eine verständliche Antwort für den Leien zu finden.


Mit freundlichen Grüßen
Sylvia

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29.09.2009, 06:45 Uhr
Antwort

Hallo Sylvia,
Ihre Beobachtung mit NORETHISTERON ist recht interessant.
Dieses Nortestosteron-Derivat hat nicht bei allen Frauen eine nachweisbare androgene Restwirkung; manchmal nämlich das genaue Gegenteil: denn aus dem NETA (die Abkürzung von Norethisteronacetat) kann der Organismus mancher Frau auch ganz einfach Östrogen bilden (über den Umweg des Testosteron).
Zum Haarausfall führt auch nicht das normale Testosteron, sondern seine potente Variante, das DHT
Bei vielen Frauen bessert sich der Haarausfall ja auch z.B. durch die lokale Anwendung von Östrogenen.
Da das NETA auch in den kombinierten Hormonpflastern verwendet wird, würde ich jetzt fast am ehesten dazu raten, dies auszuprobieren und kein Antiandrogen.
Und falls ein Kombipfalster mit NETA nicht nach 2 Zyklen Effekte zeigt (im ersten Monat dürften Sie nichts mekren), wieder das MERICOMB einzunehmen, mit dem Sie gute Erfahrungen haben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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29.09.2009, 07:33 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,

ich bedanke mich ganz herzlich für Ihren Rat.

Es ist auch viel bequemer ein Pflaster zu nehmen wo gleich alles enthalten ist.

Ich bin froh das es den Expertenrat gibt und werde Ihnen über den Erfolg berichten.

Vielleicht ist dies eine Lösung für andere Frauen, die auch unter Haarausfall leiden.

Vielen Dank und einen schönen Abend wünsche ich Ihnen!

liebe Grüße
Sylvia

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29.09.2009, 08:35 Uhr
Antwort

Hallo,
ja ich bin selber etwas gespannt, ob meine Idee zutrifft.
Also, bitte melden im zweiten Anwendungsmonat.
Ihr
TomDoc

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02.01.2010, 07:24 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,

erst mal ein glückliches neues Jahr, vor allem Gesundheit.

Habe Ihren Rat befolgt! Allerdings gab mir meine Ärztin gleich eine Packung für ein viertel Jahr und das war Glück, denn nach zwei Zyklen ließ der Haarausfall nicht nach.
Ich muss sagen das sich der Haarausfall jetzt nach fast drei Zyklen
leicht beginnt zu bessern!

Werde auf jeden Fall mal noch drei Zyklen durchhalten und Ihnen dann noch einmal Bericht erstatten.
Nehme jetzt Sequidot 50/ 250 und ich fühle mich damit auch viel besser.

liebe Grüße
Sylvia

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02.01.2010, 10:33 Uhr
Antwort

Hallo Sylvia,
dann wünsche ich Ihnen auch weiterhin gute Besserung und ein erfolgreiches, glückliches und vor allem gesundes Neues Jahr
Ihr
TomDoc

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15.02.2010, 02:36 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Dossler,

habe seit kurzem wieder verstärkten Haarausfall, trotz Sequidot 50mg mit Norethisteron.

War dann bei einen Endokrinologen und habe mal mein Blut Testen lassen.

SCHILDDRÜSE: TSH 2,5 ulU/ml
freies T3 4,2 pmol/l
freies T4 14 pmol/l
TPO-Antikörper <10,0
TRAK 0,3 U/l

HORMONE: LH Luteotropin (LIA) 5,7 mlU/ml
FSH Follitropin (LIA) 10,3 mU/ml
Östradiol 17ß (LIA) 486,4 pg/ml
17-Hydroxy-Progesteron 2,3 µg/l
Prolaktin basal (LIA) 11,3 ng/ml
5-alpha-Dihydrotestosteron 0,21 ng/ml
SHBG (LIA) 53 nmol/l

Ferritin 16,4 ug/l - - - -
Zink 91 ug/dl

GLUKOSE
TOLERANZ
(75gGlucose): BZ (nüchtern) 4,11 mmol/l
BZ (1h) postprandial 10,39 mmol/l + + + +
BZ (2h) postprandial 5,64 mmol/l
HOMA-IR-Index 0,86

Medikamente zur Zeit: Ferro Sanol 1x1
Pantozol 20 mg wegen Reflux täglich
Faustan bei Bedarf

Neue Hormone : Gynokadingel 1x 2 Hub 14 Tage dann 14 Tage
Gynokadingel + Chlormadinon
Leider habe ich Vergessen wie viel mg Chlormadinon ich zu den 2 Hüben Gynokadingel nehmen soll???

Entsprechen 2 Hübe Gynokadin dem Estradiolgehalt in Sequidot 50?

Wird das Estradiol im Gynokadingel auch so gleichmäßig wie beim Pflaster in die Blutbahn abgegeben?

Was halten Sie von dieser antiandrogenen Therapie?

Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia

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15.02.2010, 03:38 Uhr
Antwort

Sequdot 50 Mikrogramm soll es heißen!

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