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Blutungen

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage

30.12.2009 | 02:33 Uhr

Hallo Herr Dr. Dossler

ich bin gluecklich dieses Forum nach langem Suchen gefunden zu haben. Die einzelnen Beitraege haben mir schon viel gebracht. Ihr Internetauftritt ist brilliant, die Kritik super aber auch ueber die Beitrage zum Schmunzeln habe ich heute herrlich gelacht.
Ich bin 51, schon mehrere Jahre in den Wechseljahren. Die Schwitzattacken haben vor 10 Jahren schon angefangen. Habe lange Yamscreme benutzt, da sie alle war die letzten Monate nicht mehr. (dumm)
Wegen Krebsverdacht ist vor 2 Jahren meine Schilddruese entfernt worden. Es war alles gutartig. Seitdem bin ich noch nicht richtig eingestellt.
Ich lebe seit ca. 2 Jahren in den Niederlanden, bin seit 5 Monaten gluecklich verheiratet. Meinen erwachsenen Kids in Deutschland gehts gut. Ich habe die neue Sprache schnell gelernt und eine Arbeit gefunden, die mir echt Spass macht.

Ich bin in den WJ und freue mich an den Veraenderungen, natuerlich muss man sich erst an vieles gewoehnen, aber es birgt auch ein grosses Potential an Chancen.

Hier in den Niederlanden hat man einen prakt. Arzt, dieser bestimmt anhand deines Alters und Aussehen, nicht durch Untersuchungen, wie man sich fuehlt.

Ich war mehrmals bei ihm, dachte ich waere Schilddruesenmaessig gut eingestellt und habe viele Symptome auf die WJ geschoben.
Ich habe Probleme mit dem Magen(habe nun rausgefunden warum). Angeblich ein Reizsyndrom (kann man googeln kam nach der Feststellung und dem tasten des Bauches Hatte zuviel Nexium denk ich, nun ist es weg.

Bin wieder zu ihm, da ich staendig muede war, Sekundenschlaf hatte.... Eisenmangel, Schildruesenwerte zu hoch. Ruhe nehmen, ok das mache ich. Schlafe zuhause nach der Arbeit im Stehen ein, bin Freitags bis Sonntags frei. Aber es hilft nicht, bin immer schneller erschoepft und muede.

Meine Periode ist im letzten Jahr 3 Monate ausgeblieben, danach hatte ich sie wieder alle 21-24 Tage, als die Blutungen zu stark waren habe ich homoepatische Hilfe gesucht. Es wurde besser.
Meine vorletzte Periode bekam ich nach 28 Tagen, leichtere Blutungen, die gefolgt wurden von Schmierblutungen. Nach 21 Tagen bekam ich eine starke Blutung mit vielen Stuecken (auf niederlaendisch heisst es stolsels, ich verliere noch meine Heimatsprache :))

Nach 14 Tagen bin ich zum Arzt, Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Depri fuehle mich wie ein Vampir, der dringend Energie braucht. Bin manchmal voellig apathisch.

Eine Ueberweisung zum Gyn ist nicht drin, ich bekomme Provera verordnet, meint Arzt meint ich naehme nicht genug Ruhe, soll mehr aufs Sofa. Wuerde mal Zeit das es so kommt, waere eine seiner Meinung nach eine zu kraftvolle Frau gewesen. Ich frage was ich denn gegen all die anderen Symthome machen kann? Schlafen! Frohe Weihnachten wuenscht er mir und ich solle mich auf unseren Urlaub in 3 Wochen freuen.

Habe Provera nun 2 Tage geschluckt, die Blutungen gehen zurueck aber alle anderen Symthome verstaerken sich. Ich schlafe 2-3 Std. habe Depri und Panikattacken, Probleme mit atmen, Herzrasen und schreckliche Kopfschmerzen. Habe heute morgen beim Arzt einen Termin gemacht, soll auf Anweisung der Arzthelferin (ohne Ruecksprache mit dem Dr. ) mit Provera stoppen.

Meine Frage ist nun, was mache ich? Kommen dann nicht die Blutungen sofort zurueck, soll ich die Tabletteneinnahme auf die Haelfte reduzieren?

Vielen Dank bereits im Voraus fuer Ihre Antwort und Ihre Zeit

Lieben Gruss aus dem herrlich verschneiten Veendam
Wickie

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31.12.2009, 10:53 Uhr
Antwort

Hallo Wickie,
der Abgang von Stücken bei der Periode ist meist ein Hinweis auf eine Östrogendominanz (wenn organische Ursachen: Polypen, Myome) sicher ausgeschlossen sind.
Eine gynäkologische Untersuchung ist also zwingend notwendig, bevor man mit einer Hormonbehandlung loslegt!
Die Aussagen Ihres Arztes sind (sorry, ich habe nichts gegen Holländer, die gleichen Ansichten finden Sie nämlich überall) sind ignorant, unqualifiziert und oberflächlich.
Und der Ratschlag für jemanden, der unter Schlafproblemen leidet, dies mit Schlafen zu kurieren, entbehrt nicht einer gewissen Blödheit.
Im übrigen ist zu erwarten, dass dieses holländische System aus Kostengründen auch in Deutschland eingeführt wird nach dem Motto:
Tulpen, Käse, Heintje, Rudi Carrell, Andrée Rieu .... alles Gute kommt aus Holland.
...
PROVERA enthält (das Präparat gibt es in Deutschland unter dem Namen MPA=Medroxyprogesteron) ein hochpotentes Derivat des Progesterons, allerdings mit deutlich stärkerem Nebenwirkungspotential als z.B. das natürliche Progesteron:
Hier ein Extrakt aus dem englischsprachigen Beipackzettel:
Side effects may include:
Acne,blood clot in a vein, lungs, or brain, breakthrough bleeding (between menstrual periods), breast tenderness or sudden or excessive flow of milk, cervical erosion or changes in secretions, depression, excessive growth of hair, fever, fluid retention, hair loss, headache, hives, insomnia, itching, lack of menstruation, menstrual flow changes, spotting, nausea, rash, skin discoloration, sleepiness, weight gain or loss, yellowed eyes and skin
Einige dieser möglichen Nebenwirkungen beschreiben Sie in Ihrem Brief.
Das Provera abzusetzen war also, trotz des fehlenden direkten Arztkontaktes, die richtige Empfehlung.
Meines Erachtens müssen Sie wegen der Abklärung der Blutungen zunächst unbedingt einen Frauenarzt aufsuchen (auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nur um eine Östrogendominanz und fehlendes Gelbkörperhormon handelt, sehr groß ist).
Erst dann kann man über eine Therapie reden.
Und dann bin ich gerne zum Dialog bereit.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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31.12.2009, 12:40 Uhr
Antwort

Hallo Tomdoc,

ich war heute morgen wieder zum Hausarzt, habe meine Sympthome geschildert und zusaetzlich erzaehlt welche schlimmen Kraempfe ich habe. Habe ihm aber auch mitgeteilt wie ich mich bei ihm fuehle, dass ich das Gefuehl haette, er muesste mich stellvertr. fuer alle Deutschen fuer das d. Gesundheitssystem bestrafen , um mich zu lehren niederl. zu denken. Er hat mir versichert, dass er dies nicht wolle. Findet aber den Besuch beim Gyn eigentlich unsinnig, da ich evtl. nach Provera nicht mehr menstruiere.
Habe nun am 6.1 einen Termin bei einer deutschen Gyn, die im Emmener Krankenhaus arbeitet. Zusaetzlich habe ich einen Termin bei einer Beratung Wechseljahre in einem anderen KH.
Nun blute ich wieder, habe Hirtentaeschelkraut bestellt, kann ich dies unbedenklich als Tee trinken um die Blutung zu vermindern?

Vielen, vielen Dank fuer Ihre Worte

Einen guten Rutsch

Astrid

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01.01.2010, 03:38 Uhr
Antwort

Hallo Astrid,
die Bemerkung dass der Hausarzt den Besuch beim Gyn eigentlich unsinnig findet, da ich evtl. nach Provera nicht mehr menstruiere ist der letzte Beweis, den ich brauchte, um zu behaupten, dass dieser Hausarzt von Gynäkologie offensichtlich wenig oder garkeine Ahnung hat.
Erst die Diagnose, dann die Therapie.
Das ist der älteste Lehrsatz in der Medizin.
Und diesen Lehrsatz gilt es zu berücksichtigen, wenn ein Patient seinem Arzt das Wichtigste anvertraut, was er besitzt: seine Gesundheit!
Ob dieser Hausarzt seine eigene Frau auch so behandeln würde, wird wohl ungeklärt bleiben.
Hirtentäschelkraut ist ein uraltes und auch gutes Heilmittel zur Behandlung von Blutungen; dennoch muss eine genaue Diagnose erfolgen; denn die Hitze in einem brennenden Haus behandelt man auch nicht, in dem man Eisstückchen auf der Zunge zergehen läßt!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc

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06.01.2010, 06:18 Uhr
Antwort

Hallo Tomdoc,

ich habe einen Befund. War hier im Krankenhaus bei einem deutschen Gyn. Er fand die Handlungsweise seines Kollegen unverantwortlich!
Ich habe ein Myom und eine 3,5cm grosse Zyste am Eierstock. Er moechte am Freitag eine Ausschabung durchfuehren und dann die weitere Behandlung planen.

Ich bin einfach nur erleichtert Hilfe gefunden zu haben! Meine Frage muss ein Myom oder eine Zyste entfertn werden?

LG Astrid

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07.01.2010, 10:58 Uhr
Antwort

Hallo Astrid,
na, dann bin ich ja doch ein wenig erleichtert, dass Sie jetzt in den richtigen Händen sind und dass der Klinikkollege meine Meinung teilt!
...
Ob ein Myom operiert werden muss, hängt von seiner Größe und seiner Lage ab: wenn das Myom z.B. direkt unter der Schleimhaut, also sozusagen in der Gebärmutterhöhle sich entwickelt, dann ist es verantwortlich für Ihre Blutungen und Schmerzen und wird wohl (je nach Größe) mit der Ausschabung entfernt werden.
Myome, die sich nach außerhalb aus der Wand der Gebärmutter entwickeln, können sehr groß werden, machen aber oft überhaupt keine Beschwerden. Die kann man ruhig belassen und nur mittels Ultraschall beobachten.
Myome, die in der freien Bauchhöhle wie ein Apfel an einem Stiel hängen, sollte man entfernen, da sie die Tendenz haben, sich bei einer ungeschickten Bewegung (manchmal genügt schon ein Sprung von einer Treppenstufe) um sich selbst zu drehen und dann zu heftigsten Schmerzen führen (akutes Abdomen), sogar einen Schock verursachen können.
Gleiche Beschwerden können Eierstockzysten verursachen, wenn sie sich um die eigene Achse drehen. Eine 3,5 cm große Eierstockzyste ist etwa so groß wie eine Kastanie. In den meisten Fällen sind solche Zysten funktionell, das heißt, sie entstammen einem nicht geplatzten Follikel (Follikelzysten) oder entstehen aus einem Gelbkörper (Corpus-luteum-Zysten).
Ein Follikel hat kurz vor dem Eisprung eine Größe von 2 bis 2,5 cm.
Solche funktionellen Zysten bilden sich meist im Laufe von einigen Wochen bis Monaten spontan zurück.
Also - die Ausschabung ist völlig richtig und wird die Ursache Ihrer Beschwerden abklären.
Und hoffentlich schreibt Ihr Arzt dem holländischen Kollegen gehörig seine Meinung; denn wer aus seinen Fehlern nicht lernt (weil man sie ihm nicht sagt), wird diese Fehler immer wieder machen.
Es wäre nett von Ihnen, wenn Sie mich auf dem Laufenden halten, was die Abrasio dann ergeben hat.
Alles Gute
Ihr
TomDoc

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