Hallo lieber Herr Dr. Dossler,
durch Zufall habe ich dieses tolle und sehr informative Forum gefunden.
Toll finde ich, dass Sie Ihre Freizeit opfern, für uns Frauen zu helfen.
Vielen vielen Dank dafür!
Zu meiner Person.
Alter 43 Jahre
Gewicht 61 Kg
Größe 164
Mein Frauenarzt hat mir im Mai das Präperat La Famme verordnet. Laut Hormonstatus, wäre ich in den vorzeitigen WJ. Auch sagte er, aufgrund meines Eisenmangels und meiner starken Beschwerden ( die ja fast den Ganzen Zyklus dauern ), möchte er gerne probieren, mit einem niedrig dosierten Präperat, einen Langzeitzyklus einzustellen, damit ich keine Blutung mehr habe.
Dadurch könnten sich meine Beschwerden verbessern.
Meine Beschwerden sind: Herzklopfen, sehr oft hoher Blutdruck, habe normalerweise immer niedrigen Blutdruck - Hitze - extreme Schlafstörungen - Muskel und Gelenkbeschwerden - Nervosität - sehr gereizt - Haarausfall - trockene Haut - oft auch so eine Art Muskelschwäche - PMS Symtome fast den ganzen Zyklus, am schlimmsten aber ca. 4-5 Tage vor der Blutung - sehr kurze Zyklen ( 20 - 21 Tage ) nicht mehr stark - vor Blutungsbeginn 5-6 Tage leichte Schmierblutung - nach Blutung noch ca. 2-3 Tage Schmierblutung - oft auch um die Zyklusmitte leichte Schmierblutungen.
Trage seit 20 Jahren eine Kupferspirale ohne Probleme - habe nie Hormone eingenommen.
Schilddrüse OK auch keine Antikörper.
Eisenmangel ( Ferritin 13 Referenzbereich liegt laut Labor 15 - 150 ).
Nehme aber seit 4 Wochen Eisen...
Hormonstatus:
Blutabnahme war ca. 1 Tag vorm Eisprung ( 11 Zyklustag ).
DHEA-S 97,8 ug/dl
Östradiol 69,0 pg/ml
FSH 5,6 mIU/ml
LH 3,4 mIU/ml
Progesteron 0,1 ng/ml
Prolaktin 6,21 ng/ml / RW 5,18 - 26,53 )
SHBG 93,3 nmol/l ( RW 19,8 - 155,2 )
Testosteron 0,34 ng/ml
Am ersten Zyklustag begann ich mit der Einnahme der La famme. Die ersten Zyklustage waren eher sehr schwach, ab dem 5 Tag hatte ich dann bis zum 13 Tag eine starke Blutung, danach alles OK. Ab dem 20 Tag fing ich wieder an zu bluten ( noramlerweise hätte ich ja um diese Zeit eh meine Blutung erwartet ). Ich rief bei meinem FA an und er sagte weiter nehmen, das legt sich. Gesagt getan, ich fing dann mit dem zweiten Blister an und es änderte sich nichts. Auf mein wiederholtes Anfragen und die erneute Aussage weiter nehmen rief ich dann verunsichert bei der Firma Jena pharm an.
Die nette Dame erklärte mir, dass es oft in den ersten drei Zyklen zu solchen Blutungen kommen kann, ich solle 2 - 5 Tage absetzten und dann neu beginnen. Immer wenn eine Blutung kommt soll ich so weiter verfahren, bis sich das ganze stabilisiert. Ich setzte La Famme für 4 Tage aus, die Blutung hörte schon am 2 Tag auf. Danach fing ich wieder an sie einzunehmen und seit heute blute ich wieder.
Was soll ich jetzt tun? So wie das ganze aussieht, setzte ich jetzt wieder ab - nehme sie wieder 3-5 Tage ein - setzte dann wieder ab...ist das alles im normalen Bereich?
bei der gyn. Untersuchung war alles bestens - keine Zysten - keine Veränderungen oder ähnliches.
Trotz dieser Probleme haben sich aber meine Beschwerden unter der Einnahme gebessert. Ich kann besser schlafen, bin wesentlich besser gelaunt, Herzklopfen ist nicht mehr so oft, fühle mich irgendwie gestärkt, irgendwie verlangt mein Körper nach danach, ich merke auch gut nach ca. 14 Stunden, dass die Wirkung nachlässt ist sehr schlecht zu beschreiben.
Was soll ich tun? Soll ich so weiter machen? Einnehmen, Pause, einnehmen Pause, auch wenn zwischen drinnen nur wenige Tage liegen?
Jetzt habe ich doch mehr geschrieben als gewollt, ich hoffe es macht nicht zu viel Mühe.
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen und bedanke mich schon mal vorab recht herzlich.
Vielen Dank.
MfG
Gigi 68
Blutungen unter La Famme
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
Hallo Gigi,
wenn Sie mit einem kleinen Taschenrechner mal ausrechnen, wie oft SAie im Jahr bluten und welche Blutungsdauer da rauskommt, dann würden Sie wohl die Ursache Ihres Eisenmangels sofort erkennen!
365:20x10 (selbst wenn nur Schmierblutungen bestehen) - das ergibt 180 (!!!) Blutungstage!
Da würde ich als Erstes die Spirale ziehen und eine Ausschabung machen lassen, um die Ursache der Blutung raus zu bekommen.
Eventuell kann im Anschluss an die Ausschabung eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation) gemacht werden, damit wirklich Ruhe herrscht.
Erst dann hätte eine monophasische HT auf Dauer und ohne Pause Sinn.
Das was jetzt gemacht wird, ist wie der Versuch, über einen Riss in der Wand eine Tapete drüber zu kleben, sodass man den Riss nicht mehr sieht. -aber man weiß auch weiterhin nicht, wodurch dieser Riss entstanden ist.
Da es bei dieser Blutungsstörung ohne Kenntnis der Ursache unmöglich ist, Wirkung oder Nichtwirkung einer HT zu beurteilen, kann ich Ihnen leider auch keine Empfehlung zur weiteren Hormonbehandlung zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo Herr Dr. Dossler,
recht herzlichen Dank für Ihre Einschätzung.
Wenn ich Sie richtig verstehe, gehen Sie davon aus, dass meine jetzigen Blutungen nicht von der HT kommen?
Ich weiß, die Blutungen und Schmierblutungen vor der HT waren nicht normal, aber die bestanden erst seit einem halben Jahr. Auch ist meine Regelblutung eher schwach geworden. Mein FA begründetet dies mit dem niedrigen Hormonstatus.
Nun weiß ich nicht so recht was ich tun soll. Ich gehe davon aus, dass mein FA nicht auf so etwas eingehen wird. Muß dann wohl eine Zweitmeinung einholen.
Vielen Dank für alles
Liebe Grüße
Sie gehen davon aus, dass es nicht von der Lafamme kommt?
Antwort
Hallo,
ohne Untersuchung kann ich nicht sicher sagen, woher eine Blutung kommt; da aber die Spirale sehr häufig die Ursache ist, würde ich immer als Erstes die Spirale ziehen, wenn derart massive Blutungsstörungen auftreten. Und da spielt es keine Rolle, ob diese Unregelmäßigkeiten erst seit einem halben Jahr vor Beginn der Hormontherapie angefangen haben.
Eine Zweitmeinung bei einem anderen FA wäre schon wichtig, wenn Ihr FA sich nicht Ihrer Problematik annehmen würde; daher sollten Sie den Mut zusammennehmen und mit Ihrem FA nochmal über die Situation sprechen (und ihm auch mal meine kleine Blutungsdauer-Rechnung vorlegen, die erst richtig zeigt, in welcher Grenzsituation Sie sich blutungsmäßig bereits befinden und an der die HT bislang nichts Wesentliches geändert hat.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc
Antwort
Hallo lieber Herr Dr. Dosller,
noch einmal recht herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Gestern war ich auf Ihr Anraten beim Frauenarzt. Leider ist/war mein behandelnder Arzt im Urlaub und ich bin zur Kollegin geschickt worden.
Es ist nicht viel dabei heraus gekommen, ich bin sehr entäuscht.
Keine Untersuchung, nur allgemeine Fragen über meine Lebensumstände!? Ich soll die La famme weiter einnehmen, die Blutungen ein normaler Zustand in den ersten Zyklen wäre....desweiteren wäre die Situation bei fast jeder Frau zu Beginn der WJ so. Aber am meisten ärgere ich mich über die Aussage ich wäre zu ängstlich bzgl. der Blutungen - der Hormone, ich solle doch zu einem Psychiater gehen und meine Ängste, die auch durch die WJ kommen könnten behandeln lassen. Ich finde das sehr unverschämt, ich habe doch deshalb keine Ängste, ich bin doch nur verunsichert wegen der dauernden bluterei, ich fühle mich doch nicht wohl.
Ich habe auch versucht zu erklären ( Eisenmangel ), aber bekam nur die Antwort, ich solle meinen Hausarzt aufsuchen und mir den Ferritin messen lassen. Mein HA ist auch im Urlaub, jetzt muß ich doch tatsächlich andere Ärzte aufsuchen um all diese Probleme abklären zu lassen.
Warum gibt es denn so wenig einfühlsame Ärzte wie Sie? Ist das bedingt durch die Gesundheitsreform? Man kann sich doch ein paar Gedanken über den Zustand und die Beschwerden der Patienten machen. Ich erwarte kein Stundengespräch beim Arzt, ich erwarte aber das er versucht zu helfen.
Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen für all Ihre Mühe bedanken. Ich denke Sie haben aus der Ferne schon mehr Frauen hier helfen können als das sie von Ihren Ärzten geholfen bekommen haben.
Vielen Dank.
Alles Liebe
Antwort
Hallo Gigi,
das tut mir leid und ich ärgere mich auch für Sie mit:
es scheint, dass Frauenärztinnen, zumindest solange sie selber noch nichts mit den Wechseljahren zu tun haben, noch unsensibler mit ihren Geschlechtsgenossinnen umgehen als männliche Frauenärzte.
Eine solche Aussage: die Blutungen seien ein normaler Zustand bei fast jeder Frau zu Beginn der WJ ist
a) falsch
b) ignorant
c) dumm
d) gefährlich
und ich bin sicher, dass unter meinen zahlreichen Leserinnen trotz oft massiver anderer Beschwerden die allermeisten keine derartigen Blutungsstörungen hatten.
Es tut mir wirklich leid, dass Sie jetzt sozusagen frei in der Luft hängen!
Trotzdem bleibe ich bei meiner Vermutung, dass Ihre Spirale das Hauptproblem Ihrer Blutungsstörung ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
TomDoc