Lieber Dr. Dossler, seit letzte Woche(Dienstag) habe ich meine Regel, die nach der Entfernung der Mirena im Sommer immer sehr stark ist. Seit Samstag sind diese Blutungen aber noch stärker geworden, vor allem der Abgang von dunklem klumpigen Gewebe macht mir Sorgen. Die Größe ist immer etwa eine halbe Hand breit groß. Auch in der Nacht habe ich keine Ruhe, sondern wache auf und muss zur Toilette.
Vor 3 Wochen war ich wieder bei meiner FÄ, da bei mir Diabetes entdeckt wurde und wir überlegen wollten, ob ich die Pille (aida) weiterhin nehmen kann. Die Untersuchung ergab, dass mein Myom nicht größer geworden ist (etwa 5cm). Auf längere Sicht sollte vielleicht eine Gebärmutterentfernung stattfinden. Eine Blutuntersuchung vor einem Jahr ergab eine Tendenz zu den Vorwechseljahren. Eine 2. Blutuntersuchung im Sommer ergab dazu wieder nichts. Meine FÄ meinte, dass ich doch langsam in die WJ komme.
Seit September nehme ich die Pille, hatte immer mal wieder Zwischenblutungen und eben auch starke Regelblutungen. Meine FÄ meinte evtl. die Pille abzusetzen und wieder die Mirena einzusetzen, da ich diese 5 Jahre gut vertragen hatte. Ich habe aber meine Bedenken, da ich mich jetzt doch mehr damit beschäftigt habe und hier im Forum etliche Informationen zur Mirena bekommen habe.
Ich nehme seit Samstag Styptysat ein (3x2Tabl.) und seit gestern die Pille wieder, in der Hoffnung, dass die Blutungen aufhören.
Meine Fragen nun an Sie:
Wie soll ich mich weiter verhalten? Hören diese Blutungen irgendwann auf? Kann aufgrund des Blutverlustes nichts passieren?
(Ich wohne auf dem Land und meine FÄ in der nächsten Stadt ist schwer zu erreichen. Als ich schon einmal dort anrief und wegen meiner verlängerten Blutungen anfragte, sagte mir eine Schwester, dass das ganz normal sei bei meinem Myom und ich solle nicht warten, das die Blutungen aufhören.)
Ich bin total verzweifelt, wie ich mich verhalten soll.
Sie sind im Moment meine einzige Hilfe.
Vielen Dank im Voraus.
Antje.
Blutungen mit Gewebeabgang
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Wechseljahre | Expertenfrage
Antwort
hallo Antje,
wenn ihnen ein FA UNTER MIRENA blut zur Hormonanalyse abnimmt und dann aufgrund des Ergebnisses behauptet, Sie seien bereits in den *Vorwechseljahren*, dann sollten Sie den Arzt wechseln; denn er hat offensichtlich wenig Ahnung von den Effekten, die MIRENA im Körper bewirkt.
Der Beweis ist, dass sich ihre Hormonwerte nach dem Ziehen der MIRENA wieder im lot befinden.
Jede Frau befindet sich laut Statistik mit 46 Jahren in der Prämenopause - bei manchen Frauen unter Mirena finden sie abenteuerliche Hormonwerte schon mit Mitte 20 (die sich aber meist schnell nach dem Ziehen normalisieren).
Im übrigen ist das Gelbkörperhormon LEVONORGESTREL (in Mirena) bekanntermaßen in der Lage, Ihren Stoffwechsel in die prädiabetische Schiene rüber zu schieben.
Zum Glück ist das Ding ja jetzt raus, aber die Eierstöcke werden wenig Chancen haben, jetzt wieder normal zu funktionieren.
Ich halte die Pille AIDA für die bessere Lösung, weil sie Ihrem Prädiabetes nichts ausmachen dürfte (das Gelbkörperhormon DROSPIRENON in Aida ist sehr neutral).
Myome sind immer wichtig zu nehmen, aber was zu tun ist, hängt ganz davon ab, wo sich das Myom befindet.
Nicht jedes Myom macht Blutungen. Und mit einem 5 cm großen Myom können sie 90 Jahre alt werden, wenn es keine Beschwerden macht.
Wenn Ihnen eine Arzthelferin eine derart inkompetente Auskunft gibt, dann würde ich mich an Ihrer Stelle bei der Ärztin beschweren und um Klärung Ihres Problems bitten. Weder am Telefon noch per Internet lässt sich die Ursache einer Blutung oder das eventuelle Risiko abklären; aber eine derart ignorante Antwort *dass das ganz normal sei bei meinem Myom und ich solle nicht warten, das die Blutungen aufhören* ist schon eine Frechheit!
Bitte nehmen sie noch einmal mit der Ärztin Kontakt auf.
dann können sie mir gerne nochmal schreiben!
Mit freundlichen Grüßen
ihr
TomDoc
