Ich habe eine Frage und zwar bin ich in der 22 ssw schwanger. Habe seit Anfang an eine sehr schöne Schwangerschaft bis auf eine kleine Ausnahme, was mir Sorgen macht. Bei der ersten größere Untersuchung am 05.08 wurde die Gebärmutterhalslänge gemäßen und diese war 2,71 cm. Die Ärztin hat nichts weiteres dazu gesagt. Habe im Internet aber gelesen, dass das eigentlich sehr wenig ist. Damals war ich in der 12 ssw. Am Ende des Monats (21.08) habe ich meine Ärztin darauf angesprochen und wollte, dass sie diesen nochmal misst, diesmal lag die Länge bei 2,91cm obwohl ich sogar ab und zu joggen gegangen bin, mit meinem Hund spazieren war usw. Also habe ich von Ihr Progesteron bekommen, zwei Tabletten, vaginal, jeden Abend und sollte mehr liegen, was ich auch wirklich gemacht habe. Bei der nächsten Untersuchung war der Gebärmutterhals 2,77cm trotz viel liegen und Progesteron. Also bekam ich auch Magnesium hoch dosiert dazu. Bei der letzten Untersuchung von letzte Woche wurde die Länge wieder gemessen, diesmal waren es 2,62 cm trotz wirklich fast nur liegen und Progesteron plus Magnesium. Ein abstrich wurde gemacht - nichts auffällig. Nun bin ich wirklich verwirrt. Wie kann es sein, dass wenn ich „normal“ weiterlebe die Werte besser werden und wenn ich alles einhalte was vom Arzt gesagt wird auf 2,62 komme? Habe Angst, dass was mit dem Baby passiert und sie vor der 25 ssw oder so kommt… habe auch schon Albträume deswegen.
Gebärmutterhalslänge
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Schwangerschaft | Expertenfrage
Antwort von Expertin-Grüne
Hallo Alexx,
das Risiko für eine Frühgeburtlichkeit lässt sich einschätzen über eine sorgfältige Betrachtung der Risikofaktoren (gesundheitliche und soziale Vorgeschichte, Voroperationen am Gebärmutterhals, Verlauf und Anzahl vorausgegangener Schwangerschaften, Infektionen, Zahngesundheit).
Die Gebärmutterhalslänge (Zervixlänge) wird routinemäßig ohne Risiko oder Beschwerden eigentlich gar nicht bestimmt. Die Bewertung der gemessenen Werte muss immer in Bezug auf die Schwangerschaftswoche erfolgen. Im Verlauf der Schwangerschaft darf die Gebärmutterhalslänge abnehmen. Die bei Ihnen gemessenen Werte sind dieser Phase der Schwangerschaft schon relativ gering.
Als Grenzwert für die Beurteilung der Frühgeburtsgefahr bei Gebärmutterhalsschwäche (Zervixinsuffizienz) wird häufig die Länge von 25 mm verwendet, die aber auch natürlich in Relation zur Schwangerschaftswoche gesehen werden muss. In verschiedenen Messungen können die Werte schwanken. Um möglichst eine vergleichbare Beurteilung zu ermöglichen, sollte jeweils vor der Untersuchung die Blase komplett entleert werden.
Wodurch eine Zervixinsuffizienz verursacht wird, ist noch unklar. Sie kann aus einer Kombination von strukturellen Anomalien und Faktoren wie Infektionen entstehen. Infektionen sollten unbedingt durch Untersuchungen von Abstrichen und Scheiden-pH Wert Messungen erkannt und behandelt werden. Eine professionelle Zahnreinigung kann Infektionsquellen im Bereich des Mundes reduzieren (Parodontitis).
Besondere Sorgen bestehen nach vorausgegangenen Frühgeburten oder späten Fehlgeburten.
viele Grüße
Dr. Grüne