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Folsäure

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Schwangerschaft | Expertenfrage

31.07.2024 | 18:59 Uhr

Guten Tag

Ich wurde leider in der Apotheke falsch beraten und habe bis zur 13ssw 5mg Folsäure eingenommen. Jetzt bin ich auf eine Studie gestoßen, wo herauskam, dass bei zu hohen Folsäurewerten in der Schwangerschaft, das Baby Autismus bekommen kann, und das Gehirn sich langsamer entwickelt. Wenn der B12 Wert auch erhlhtist, ist es sogar 17faches Risiko.

B12 war auch bei mir erhöht, da nahm ich aber keine synthetische Form sondern die bioaktive MH3A. Folsäure leider eine synthetische.

Mein Folsäurewert ende 13ssw ist 33 ng/ml  (Referenz 3.9 bis 26.8 ng/ml)
B12 ist 820 pg/ml. (Referenz 197 bis 771 pg/ml)

Ich mache mir jetzt riesige Sorgen, dass mein Baby Schäden davon getragen haben kann.  Es ist kein schönes Gefühl.

Wie sehen Sie das Risiko? Kann man die Studie einstnehmen?

 

https://publichealth.jhu.edu/2016/too-much-folate-in-pregnant-women-increases-risk-for-autism-study-suggests

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Expertin-Grüne
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01.08.2024, 12:11 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Steffi,

Ursachen für eine Autismusspektrumstörung sind nach wie vor nicht vollständig geklärt. Es gibt verschiedene erbliche Veranlagungen, Zusammenhänge mit Infektionserkrankungen und Medikamenteneinnahme (z.B. bei Epilepsie).
Den Einfluss eines einzelnen Faktors isoliert zu untersuchen, ist oft sehr schwierig. Zur Frage, ob zu niedrige Folsäurewerte oder auch eine Überdosierung von Folsäure dazu beitragen könnte, gibt es keine wirklich gesicherten Erkenntnisse. Der link, den Sie beigefügt haben, bezieht sich auf die Boston Birth Kohortenstudie, die 1998 iniitiert und fortlaufend ausgewertet wird. Die Ergebnisse lassen für bestimmte Ethnie (schwarze Kinder) eine Korrelation  erkennen zwischen den höchsten Folsäurespiegeln in der Nabelschnur und dem Autismusrisiko, was aber nicht bedeutet, dass das auch die Ursache ist. Für Nicht-Schwarze Kinder fand sich dieses Zusammenhang nicht.

Von daher gibt es keine Hinweise darauf, dass diese Ergebnisse auch für Schwangere in Deutschland oder für Folsäurespiegel, die nur leicht über dem Referenzwert liegen, relevant sein könnten.

Sie sollten sich also deshalb keine Sorgen machen, jedoch die weitere Folsäurezufuhr (nach einer Pause) auf die vom Bundesamt für Risikobewertung empfohlenen 400 µg reduzieren.

Die akutellste Veröffentlichung von Ergebnissen aus der von Ihnen genannten BCC zu diesem Thema müsste diese sein:

https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugendpsychiatrie-psychosomatik-und-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/autismus-spektrum-stoerung-ass/ursachen/

https://www.bfr.bund.de/cm/350/schwanger-werden-aber-nicht-ohne-folsaeure.pdf

https://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa2309359

viele Grüße
Dr. Grüne

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