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Antikörpersuchtest / Rhesusfaktor negativ

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Schwangerschaft | Expertenfrage

28.01.2024 | 15:18 Uhr

Guten Tag,

ich würde sehr gerne wissen, wie das mit dem Rhesusfaktor negativ bei der Mutter und Rhesusfaktor positiv beim Kind ist.

Ich habe gelesen, dass es zu schweren Folgen kommen kann, wenn die Mutter keine Rhesusprofelaxe in Form von einer Anti-D-Impfung in der Schwangerschaft bekommt (und direkt nach der Geburt, richtig?). Ich verstehe einfach nicht, wie es denn sein kann, dass die Mutter Antikörper gegen ihr Kind entwickelt oder was das bedeutet. Es kann sein, muss aber nicht - nur wenn es bei der Geburt ODER in der Schwangerschaft zu Vermischung des Blutes kommt, so las ich. (Bei Geburtsverletzung verstehe ich es aber was meint man da in der Schwangerschaft?) Wie ist das genau gemeint? Der mütterliche Blutkreislauf ist doch mit dem des ungeborenen Kindes verbunden oder nicht? Ist es nicht so, dass der Fetus mit mütterlichem Blut versorgt wird über Plazenta und Nabelschnur und dass dann im fetalen Blutkreislauf das verbrauchte Blut wieder über die Plazenta zur Mutter zurück geht? Dann wäre ja von Anfang an eine "Vermischung" da oder sehe ich das ganz falsch? Dann wäre es also wirklich immer ein absolutes Risiko?? Ich habe aber schon von Müttern gehört, die z.T. vier gesunde Kinder auf die Welt gebracht haben, wo die Mutter negativ und alle Kinder positiv waren...? Ich finde einfach keine Antwort darauf und freue mich sehr, wenn Sie mir als Expertin antworten können. 

Vielen lieben Dank im Voraus!

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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28.01.2024, 22:24 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Vejojo,

das mütterliche Blut wird mit dem kindlichen Blut nicht durchmischt. Über die Plazenta werden Nährstoffe und Sauerstoff ausgetauscht, keine Blutkörperchen.
Wenn eine relevante Menge kindlicher Rhesus-positiver Blutkörperchenbestandteile (im Rahmen von Blutungen) in rhesus-negatives mütterliches Bllut gelangt, so wird die Blutung von Antikörpern aktiviert.
Das Immungedächtnis kann dann in einer Folgeschwangerschaft zu einer raschen und ausgeprägten Antikörperbildung führen, wenn wiederum das ungeborene Kind rhesus-negative Blutgruppeneingeschaften aufweist. Dieser Reaktion kann man durch vorbeugende Gabe von Rhesus-Antkörpern als "Anti-D" Spritze entgegenwirken, damit das eigene Immusystem den Kontakt quais "verschläft".

Rhesus-negativen Müttern wird seit ein paar Jahren in der Schwangerschaft ein fetaler DNA Test angeboten, um das Risiko zu ermitteln und damit die Spritze zur Prophylaxe nur eingesetzt wird, wenn sie auch erforderlich ist.

In diese Broschüre wird das schöne erklärt:

https://www.g-ba.de/downloads/17-98-5141/2020-08-20_G-BA_Versicherteninformation_Rhesusfaktor_bf.pdf

Viele Grüße
Dr. Grüne

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29.01.2024, 07:37 Uhr
Kommentar

Guten Morgen,

ich danke Ihnen sehr für die hilfreiche und verständliche Antwort! Jetzt ist der Knoten in meinem Kopf endlich gelöst!!

Vielen Dank und liebe Grüße!

Expertin-Grüne
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29.01.2024, 20:17 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Vejojo,

das freut mich - vielen Dank für die nette Rückmeldung.
Waren oder sind Sie denn selbst von einer Schwangerschaft mit "Rhesus-Unverträglichkeit" betroffen?

Viele Grüße
Dr. Grüne

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