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stark vermehrt Extrasystolen durch Sport

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage an Experte-Schaps

03.02.2013 | 22:07 Uhr

Ich bin 40, 190 cm 80 kg, rauche nicht, trinke am WE ein Glas Wein und esse recht gesund (mit einzelnen Sünden).

Ich habe einen stressigen Job (und einen Nebenjob) und zwei kleine Kinder. Mein Frau und ich arbeiten beide. Ich mache Sport, normalerweise alle zwei Wochen 1000 m Schwimmen, ein- bis zweimal die Woche 30 Min. Laufen, und fahre mit dem Rad zur Arbeit, 8 km ein Weg.

Ich habe eine Angststörung (Angst vor dem Arzt) und bin deshalb in Psychologischer Betreuung (ca. zweimal im Quartal). Ich nehme 25 mg Lorzaar gegen Bluthochdruck (Praxis 150:95, zu Hause 125:75 im Schnitt, morgens nach dem Aufstehen 125:80, bei Stress auch schon mal 145:90) Extrasystolen habe ich seit zehn Jahren, eher selten, ich nehme Verla Kalium-Magnesium. Ich habe eine leichte Anämie (Hb zwischen 12,4 und 14, je nach Form, Hämatokrit zw. 37 und 40 ebenfalls je nach Form). Die Anämie ist durchuntersucht" beim Hämatologen, ohne Befund.

Ich war 2011 zur Kontrolle beim Kardiologen.
Ruhe EKG und Ultraschall in Ordnung, Belastungs-EKF mit diskreten Veränderungen in Ableitungen v5 und v6. Belastungsultraschall mit Extrasystolen (auch Couplets und Bigeminus). Das Belastungsuntrallschall war hingegen gut ("Ihr Herz ist Top in Form"). Danach CT-Angiografie (Herz CT mit Konstrastmittel): Alles Top, Kalkscore Null, keine Stenosen, alle Kranzgefäße gut ausgebildet. Daraufhin der Kardiologe: "Sie sind nicht krank, begraben Sie die Gedanken an die Extrasystolen"

Mitte November hatte ich plötzlich Virusinfektion mit hohem Fieber (39.5) und Tinnitus, der nicht weggegangen ist. Nach 4 Tagen war ich wieder fit und eine Woche später bin ich dann auch wieder mit dem Rad zur Arbeit gefahren.
Zufällig viel in die Zeit auch eine Schildrüsenvorsorge, Schilddrüsenultraschall o.B., TSH: 1,99

Aufgrund des Tinnitus war ich beim NHO. Alle Untersuchungen inklusive MRT des Kopfes waren o.B. (außer das Wort Pansinusitis? im MRT Bericht, worauf der HNO aber nicht eingegangen ist). Kommentar des HNO: "Der beste Weg ist jetzt, den Tinnitus mit einem Psychologen anzugehen"

Ich wollte dann in den Weihnachtsferien eine gute Balance aus Anspannung und Entspannung hinbekommen. Das hieß für mich:

Morgens eine halbe Stunde laufen (4,6 km)
Mittags Autogenes Training
Abends Gymnastik für den Nacken
Viel Schlafen, Lesen, Zeit für die Kinder etc.

Ich bin mit Pulsuhr gelaufen, die ersten beiden Tage mit zu hohem Puls, der zum Teil auf 150 gegangen ist, dann mich auf 140 beschränkt. Mein Puls kam nach dem Laufen für 2 bis 3 Stunden nicht runterund ich hatte vermehrt Extrasystolen. Mein Ruhepuls ist 45 bis 55, der Puls blieb bei 65 bis 70 mit vielen Extrasystolen. Beim Laufen hatte ich keine Extrasystolen und auch die Belastbarkeit schien nicht eingeschränkt. Nach 6 Tagen Laufen hatte ich so viele Extrasystolen, dass ich mir Sorgen gemacht habe. Mit dem Laufen habe ich dann aufgehört und stattdessen mit Ergometertraining angefangen.

Ich war bei zwei Hausärzten meines Vertrauens, beide haben ein EKG gemacht (ohne ES) und mit mir lange gesprochen, da ihnen meine Vorgeschichte bekannt ist. Da ich belastbar wäre, wäre eine Myokarditis sehr unwahrscheinlich und auch schwer zu diagnostizieren wäre. Es wären keine Untersuchungen nötig. Vorschlag war, es mit Calcium zu probieren. Ich habe seitdem Calcium und Vitamin D eingenommen aber keinen Effekt erzielt.

Ich habe mir drei Wochen komplette Sportpause verordnet. In dieser Zeit hatte ich Tage ohne Extrasystolen, aber auch Tage mit vielen. Ich will mich langsam wieder aufbauen und habe mit Ergometertraining (60 Min bei Puls 110) wieder angefangen, außerdem das Krafttraining wieder aufgenommen. Seitdem habe ich das Gefühl, dass die Extrasystolen wieder schlimmer geworden sind (1 ES pro 2 Minuten oder auch mehr)

Ich hatte letzte Woche einen minimalen Schnupfen ohne Fieber und ganz minimale Halsschmerzen, so dass ich nur zweimal Ergometer gefahren bin.

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Bisherige Antworten
Experte-Schaps
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06.02.2013, 17:44 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

definitv auszuschliessen ist eine statt gehabte Myokarditis nur mittels Durchführung einer Echokardiographie.

Calzium bringt bei Extrasystolen nur wenig.

Bitte versuchen Sie es mit einem Magnesium-Kalium-Gemisch - z.B.: Magium K forte in der Dosierung 1-1-1 aus der Apotheke frei verkäuflich.

"Herzlicher Gruß",

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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06.02.2013, 21:24 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Schaps,

danke für die Antwort, ich auf Anraten eines Apothekers Tromcardin Complex.

Würde Sie mir raten eine Echokardiographie machen zu lassen?

Laut Ihrer Anfwort muss ich mir insgesamt wohl keine großen Sorgen machen.

Danke und Grüße

Stefan K.

Experte-Schaps
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10.02.2013, 20:41 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ja - dies ist das Selbe - nur von einer anderen Firma - und nur teurer als Magium K forte.

Sollte sich die Beschwerdesymptomatik - wie zu erwarten - bessern, so ist keine Herzechoikardiographie von Nöten.

"Herzlicher Gruß",

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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24.02.2013, 00:16 Uhr
Kommentar

Hallo Herr Schaps,

Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe, die Extrasystolen sind inzwischen auf ein für mich normales Niveau zurückgegangen.

Das leichte Aufbautraining über Ergometer nach Rücksprache mit meinem Hausarzt tut mir gut und löst keine neuen Extrasystolen aus.

Grüße und nochmals Danke, dass Sie hier im Forum helfen

Stefan K.

Experte-Schaps
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24.02.2013, 18:01 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

super - freue mich sehr für Sie.

"Herzlicher Gruß",

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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