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leichte ST-Streckensenkung

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

25.02.2010 | 06:31 Uhr

Guten Abend,
ich hatte vor 11 Jahren erstmalig einen auffälligen EKG-Befund, auf Grund dessen eine Katheter-Untersuchung gemacht wurde. Die besagte, dass meine Herzgefäße ok. sind und es sich bei den beobachteten ST-Streckensenkungen um falsch-positive Befunde handeln müsse. Ich habe in der Folge eine ziemliche Herzphobie entwickelt - das bessert sich aber zunehmend. EKGs die etwa alle halbe Jahre geschrieben wurden waren manchmal auffällig, meist aber o.B. In den letzten Tagen habe ich wieder meine gut bekannten Symptome (Enge in der Brust und Angst) und ich bin nach langem mal wieder zu meiner Hausärztin und habe ein EKG schreiben lassen. Da findet sich nun eine leichte Senkung in der 3.Ableitung, die meine Ärztin nicht beunruhigend findet (ich aber, bei allem Vertrauen zu ihr, leider doch...).
Jetzt habe ich zwei Fragen: Wie kommt es zu solchen falsch-positiven Befunden und wie gefährlich ist eine solche leichte ST-Streckensenkung, wenn das Herz sonst okay ist? (Hatte vor zwei Jahren ein Stress-Echo - alles i.O.)
Ich bin weiblich, 49 Jahre alt, normalgewichtig, treibe Sport, rauche leider immer noch ein wenig.
Ich hoffe sehr auf eine beruhigende Antwort, da ich mich gerade in die Herzangst hineinsteigere und diesen Vorgang gerne unterbrechen würde.
Mit Dank und freundlichem Gruß, K.

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Experte-Schaps
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28.02.2010, 01:38 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ST-Streckensenkungen sind NUR gefährlich, wenn sie mit einer Verengung der Koronargefäße einher gehen - dies ist bei Ihnen ausgeschlossen worden!

Ohne Nachweis von einem positiven Stress-Echo oder einem positiven Koronarbefund brauchen Sie sich bei pos. ST-Streckenveränderungen keine Sorgen zu machen!

Ihre Angst ist wirklich grundlos!

Herzlicher Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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28.02.2010, 04:37 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Schaps,

ich bin zwar nicht die Erstfragestellerin, da ich jedoch ebenfalls eine Frage zur ST-Streckensenkung habe, schließe ich meinen Beitrag hier an.

Ich bin 26 Jahre und es besteht der Verdacht auf eine Myokarditis (nach einer Virusgrippe im Dezember).

Im Ruhe-EKG zeigen sich eine Sinustachykardie sowie angedeutete ST-Streckensenkungen und bei Belastung zeigen sich richtige ST-Streckensenkungen.

Eine Verengung von Koronargefäßen ist ausgeschlossen.

Kann es bei einer Myokarditis zu ST-Streckensenkungen kommen und ist dies dann gefährlich?

Liebe Grüße

Sandrine

Experte-Schaps
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28.02.2010, 04:46 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

ja - es kann bei einer Myokarditis zu ST-Strecken-Veränderungen kommen.

Da eine Koronarsklerose bei Ihnen ausgeschlossen ist, ist dies nicht gefährlich und für die weitere Diagnostik bei Ihnen irrelevant.

Herzlicher Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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05.03.2010, 11:20 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Schaps,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Eigentlich weiß ich gar nicht so richtig, wie ich mich verhalten soll.

Der Verdacht einer Myokarditis wurde geäußert, da CK, CK-MB und Troponin erhöht sind. Des Weiteren ist mein Ruhepuls erhöht und bei geringster Belastung kommt es zu Herzrasen oft verbunden mit Atemnot (Gefühl, als würde einem zu wenig Luft zur Verfügung stehen). Zeitweise treten, vor allem bei Anstrengung, thorakale Schmerzen im linken Brustbereich sowie Fieberschübe auf.

Im Ruhe-EKG zeigen sich keine großartigen Veränderungen, außer einer steten Sinustachykardie sowie mal mehr und mal weniger ausgeprägte T-Negativierungen und/oder ST-Streckensenkungen.

Im Echo war mit Ausnahme einer leichten klappennahen Regurgitation der Mitralklappe keine Auffälligkeit zu erkennen (bei einem Echo vor knapp 1 1/2 Jahren war im Befund keine Rede von diesem Mitralklappenfehler - entweder dieser war zum Zeitpunkt des Echos noch nicht vorhanden oder wurde als nicht relevant eingestuft).

Meine Symptome belasten mich sehr, da ich sehr sportlich bin, mir jedoch jegliche Aktivitäten verboten wurden.

Sind die von mir beschriebenen Symptome typisch für eine Myokarditis oder ist diese ausgeschlossen, weil der Echobefund keine größeren Auffälligkeiten (außer Mitralklappe) aufwies?

Wie lässt sich eine Myokarditis diagnostizieren und was kann ich tun, damit meine Beschwerden wieder abklingen (könnten meine Symptome evtl. für ein anderes Beschwerdebild sprechen, welches im Rahmen der Diagnostik nicht berücksichtigt wurde)?

Ich würde mich über Ihre Antwort freuen.

Viele Grüße

Sandrine

Experte-Schaps
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07.03.2010, 11:46 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

wann wurde der Verdacht einer Myokarditis geäußert?

Wann wurde das letzte Echo und Belastungs-EKG gemacht? Und mit welchen Befund?

Herzlicher Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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08.03.2010, 09:34 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Schaps,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Der Verdacht einer Myokarditis wurde erst vor knapp 2 Wochen geäußert. Mir wurde erklärt, dass die erhöhten Werte für CK, CK-MB und Troponin sowie meine weiteren Symptome (Ruhepuls zwischen 110 - 120, Herzrasen bei geringster Belastung oft verbunden mit Atemnot - also dem Gefühl, als würde einem zu wenig Luft zur Verfügung stehen -, thorakale Schmerzen im linken Brustbereich vor allem bei Anstrengung sowie Fieberschübe) typische Zeichen einer Herzmuskelentzündung wären.

Ein erneutes Echo erfolgte vergangene Woche, jedoch zeigten sich hier widerum keine Auffälligkeiten. Lediglich die leichte, klappennahe Regurgitation der Mitralklappe ist wieder aufgeführt und lt. Arzt war der Herzschlag mit 120 Schlägen viel zu hoch. Die EF liegt jetzt jedoch nur noch bei 60, wobei dies lt. Arzt noch Normbereich wäre.
Bei meinem vorletzten Echo Ende Januar lag die EF noch bei 65.

Mitte des Jahres 2009 hatte ich eine Routine-Untersuchung, bei der mein Ruhepuls sich zwischen 55 - 70 bewegte. Im damaligen Echobefund gab es noch keine Mitralklappenundichtigkeit (zumindest wird solch eine nicht erwähhnt) und die EF lag noch bei 70.

Das letzte Belastungs-EKG erfolgte in der ersten Februarwoche. Abgebrochen wurde bei 100 Watt wegen der auffälligen ST-Streckensenkungen (bereits im niedrigeren Watt-Bereich waren diese erkennbar). Eine Gefäßverengung ist ausgeschlossen.

Im Ruhe-EKG zeigen sich keine großartigen Veränderungen, außer einer steten Sinustachykardie sowie mal mehr und mal weniger ausgeprägte T-Negativierungen und/oder ST-Streckensenkungen.

1. Müssten bei einer richtigen Myokarditis Veränderungen im Echobefund zu finden sein (oder ist diese leichte Mitralklappenundichtigkeit schon als Veränderung einzustufen) und wie ist die Veränderung der EF einzuschätzen (obwohl diese ja noch im Normbereich liegt, ist diese ja gesunken)?

2. Gebe es Veränderungen im Ruhe-EKG?

3. Deuten meine Symptome und Befunde auf eine Herzmuskelentzündung hin oder sollte weiter abgeklärt werden (wenn ja, welche Richtung)?

Ich würde mich über eine Antwort freuen.

Liebe Grüße

Sandrine

Experte-Schaps
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10.03.2010, 05:01 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

zu 1.: ja - eine Myokarditis führt immer zu deutlich pathologischen Veränderungen im Echo - dies ist bei Ihnen NICHT der Fall.

zu 2.: ja - auch deutliche Veränderungen der Erregungsausbreitung.

zu 3.: es deutet nichts auf eine Herzmuskelentzündung hin!

Herzlicher Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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10.03.2010, 06:14 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Schaps,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Kann ich trotz der von mir beschriebenen Symptome davon ausgehen, dass es sich um keine Herzerkrankung handelt (sind ST-Streckensenkungen und T-Negativierungen ohne pathologische Bedeutung)?

Wie sind die erhöhten Werte CK, CK-MB und Troponin zu interpretieren (kann Troponin auch unabhängig von einem Herzproblem erhöht sein)?

Ich hoffe, dass ich Ihnen meine Fragen nochmals stellen darf. Nur machen mir die Symptome Angst, zumal ich immer sehr sportlich war und dies im Moment nicht möglich ist, weil mein Puls bereits beim Treppensteigen im Haus (und dies sind wirklich nicht viele Treppen, wenn ich z. B. vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer gehe) sofort auf über 130 geht und ich mich danach erschöpft fühle. Sonst haben mir diese Aktivitäten gar nichts ausgemacht, meine HF bewegte sich in solchen Momenten zwischen 80 und 90.

Vllt. noch anzumerken ist, dass ein Abdomenultraschall sowie die Lungenfunktionstests völlig normal waren.

Nun weiß ich eben nicht, ob es trotzdem durch den Virusinfekt zu einer (vllt. anderweitigen) Herzbeteiligung gekommen sein könnte. Ihren Worten zu entnehmen, ist eine Myokarditis ja mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit definitiv ausgeschlossen.

Welches weitere Vorgehen empfehlen Sie?

Viele Grüße

Sandrine

Experte-Schaps
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10.03.2010, 07:35 Uhr
Antwort von Experte-Schaps

Guten Tag,

eine Myokarditis ist mit höchster Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen.

Bitte warten Sie ab!

Herzlicher Gruß,

Ihr

Klaus-Peter Schaps

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