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Zu dickes Blut

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

18.07.2003 | 06:42 Uhr

Guten Tag ich habe seit langem zu dickes Blut (Ery.6,2 Hb .18,5 Hkt.52 ) keinen kann mir den Grund nennen mir wurde nur gesagt das ist nicht gut ,manchmal sind die Werte auch in der oberen Norm als nicht immer ganz so schlimm.Es wurden Aderläße gemacht aber mit mäßigem Erfolg das Blut wurde schnell wieder dick war 2 mal im monat zum Aderlass .Nun geh ich einmal die woche zum Aberlass für 5 w. und nehme gleizeitig Litalir 1 Kapsel pro tag . Nun meine Frage wie könnte mann testen was der grund für das dicke blut ist ein Lungentest wurde gemacht aber ohne befund ! Und als 2 welche alternativen gibt es zu den aderlässen und besonders dem Litalir ?

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19.07.2003, 06:14 Uhr
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Eine Polyglobulie bedeutet eine Zunahme der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) mit entsprechender Steigerung des Hämatokrits (prozentueller Anteil der Zellen am Blutvolumen) und der Blutviskosität (Bluteindickungführt zu schlkechterem Fliessen des Blutes). Diese Bluteindickung verursacht eine generelle Neigung zu Durchblutungsstörungen mit unterschiedlichsten Symptomen.
Die Zunahme der roten Blutkörperchen ist zumeist Folge anderer Krankheiten (reaktive oder sekundäre Vermehrung). Die Polyzythämie (bösartige Erkrankung des Knochenmarks mit einer unkontrollierten Vermehrung von in erster Linie roten Blutkörperchen) ist im Vergleich dazu sehr selten.

Wie entsteht eine Polyglobulie?
Das Knochenmark reagiert allgemein auf Sauerstoffmangel mit Erhöhung der Erythrozytenzahl. So kommt es auch beim Aufenthalt in großen Höhen (über 4.000 Meter Seehöhe) nach etwa einer Woche - als Anpassung an den dort herrschenden Sauerstoffmangel - zu einer Polyglobulie (erhöhte Erythrozytenzahl). Die Ursache liegt in einer vermehrten Bildung von Erythropoetin (Hormon) in der Niere als Reaktion auf den Sauerstoffmangel. Erythropoetin ist der Motor für die rote Blutzellbildung im Knochenmark. Jeder Zustand, in dem die Niere weniger Sauerstoff erhält, führt zur Regelung der Blutmenge. Dieser Regelmechanismus gewährleistet die Anpassung des Sauerstofftransports bzw. der Versorgung an die Bedürfnisse des Körpers.
Für die Entstehung der Polyglobulie gibt es zahlreiche andere Ursachen, etwa Lungenkrankheiten, Gefäßerkrankungen oder Herzerkrankungen mit Mangeldurchblutung der Niere, Rauchen sowie erythropetinbildende Tumore (Lungenkarzinom oder Nierenkarzinom).

Bei der Polyzythämie dagegen erfolgt die Produktion der roten Blutzellen autonom außerhalb dieses Regelmechanismus durch eineErkrankung des Knochenmarks.

Die hohe Anzahl der roten Blutkörperchen führt zu einer deutlichen Bluteindickung mit einer Erhöhung des Blutvolumens und des Strömungswiderstandes (Sand im Getriebe). Dies bedeutet für das Herz eine Mehrarbeit und äußert sich in einer Erhöhung des Blutdrucks (Hypertonie), in Durchblutungsstörungen und in einem erhöhten Thromboserisiko.

Zunächst muss nach einer auslösenden Ursache gesucht werden. Dazu dienen unter anderem folgende Untersuchungen:

Krankengeschichte (Anamnese ) - Nikotin?

Lungenfunktion, Lungenröntgen,Nierensonographie
Funktionsprüfung der Niere - Blutwerte (Kreatinin, Kreatininclearance) Bestimmung des Erythropoetinspiegels, Blutgasanalyse
Herzultraschall
Falls keine Ursache gefunden wird, muss eine primäre Polyzythämie angenommen werden. Hier ist eine Knochenmarkpunktion erforderlich.

Mit besten Grüßen
Dr. med. J. Ranft
Gefäßmedizin - Angiologie
Knappschaftskrankenhaus Bottrop

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