Bei einer Herzultraschalluntersuchung im KH wurden bei mir minimale Mitral-und Trikuspidalklappeninsuffizienzen sowie Zeichen der diastolischen Dysfunktion des linken Ventrikels festgestellt.Beide Herzhöhlen waren normal groß und die Klappen morphologisch unauffällig.Es waren auch keinerlei Verdickungen festzustellen.Ich wurde mit den Worten entlassen das soweit alles in Ordnung ist.Auch mein Hausarzt meinte für ihn ist es nur wichtig daß das Herz nicht vergrößert und die Klappen unauffällig sind.Nun las ich im Internet das die diastolische Dysfunktion die Vorstufe einer Insuffizienz ist.Nun meine Frage:
Sind Zeichen der dyastolischen Dysfunktion ernstzunehmen oder ist es sogar eine Dysfunktion.Ich leide seit ca.4 Jahren unter VES die mich sehr belasten wenn ich sie merke.
Beim Echo hatte ich übrigens einen Ruhepuls von 120.Kann man das Ergebnis vielleicht mit der zu schlechten Sicht beim Echo in Verbindung bringen?
Ich wäre froh über eine Antwort von ihnen.
MfG Andreas Spor
Zeichen der diastolischen Dysfunktion des linken Ventrikels
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage
Antwort
Der Blutstrom vom linken Vorhof in die linke Kammer läuft in der Diastole des Herzens und hat 2 Anteile. Der erste nennt sich E-Welle, der 2. A-Welle. Wenn die A-Welle höher ist als die E-Welle wird im allgemeinen eine Dehnbarkeitsstörung der linken Kammer angenommen, häufig durch hohen Blutdruck bedingt. Bei schnellem Puls ist es schwerer die beiden Wellen auseinander zu halten. Wenn Sie keinen hohen Blutdruck haben, müsste es andere Gründe für den Befund geben. Wenn jemand mit dieser Auffälligkeit bei Belastung schlecht Luft bekommt, folgert man, dass der Druck in der Lunge durch die Dehnbarkeitsstörung der linken Kammer steigen würde und nennt das diastolische Herzinsuffizienz, die Pumpkraft ist aber dabei nicht gestört.
Die VES könnten übrigens einiges im Echo vortäuschen, falls sie während des Echos aufgetreten sind.
Gruß
C.Altmann
Antwort
Bei mir ist kein hoher Blutdruck bekannt,immer so zwischen 140/90 und 120/80.Belastungs-EKG war auch soweit ok.bis auf 9VES unter Belastung ab 125W,Abbruch bei 150W,noch normale Blutdruckregulation nach Belastung und keine relevanten ST-Streckensenkungen.
Im 24h-EKG wurden keine VES festgestellt,man begründet das mit der Gabe von Magnesium 3mal täglich 100mg.Aber meine Herzfrequenz war zu hoch,Tagesdurchschnitt von 84 und Pulsspitzen von 154 sowie teilweisen Sinusarrhythmien und Sinustachykardien.
Keine relevanten ST-Streckensenkungen.
Das meine minimalen Klappeninsuffizienzen ohne Bedeutung sind weiß ich schon ,kommt durch die sehr empfindlichen Ultraschallgeräte.
Was meinen Sie als Herzspezialist zu meinen Zeichen der diastolischen Dysfunktion des linken Ventrikels.Sollich die Sache ad Acta legen und auf meinen Hausarzt hören der sagt kein Handlungsbedarf oder soll ich auf eine weitere kardiologische Abklärung drängen.
Sind Zeichen der diastolischen Dysfunktion schon eine Dysfunktion oder noch keine.Ich verstehe das ganze nicht und bin besorgt um meine Gesundheit da mein Vater eine Innsuffizienz und 3 Infarkte hatte und daran mit 78 Jahren verstarb.Ich bin übrigens 35 Jahre alt und treibe keinen Sport und trinke jeden Tag 2Flaschen Bier.
Vielen Dank im voraus für ihre Antwort.
Andreas Spor
Antwort
Diastolischer RR von 90 bei Selbstmessung kann zu hoch sein. Da wäre eine 24 Stunden Messung vielleicht sinnvoll.
Sonst sehe ich keinen momentanen Wert in weiteren Untersuchungen, da keine Konsequenzen erfolgen würden. Der Befund ist auffällig und sollte nach einem Jahr kontrolliert werden. Zeichen von Dysfunktion oder Dysfunktion, das ist egal. Die wichtige Unterscheidung ist die, ob das den Betroffenen krank macht oder nicht. Und das würde ich bei Ihnen verneinen.
Gruß
C.Altmann