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Vorder- und Hinterwand-Herzinfarkt

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

24.03.2007 | 12:12 Uhr

Guten Tag,

mein mittlerweile 57 jähriger Vater hat in dieser Woche einen
Hinterwand-Herzinfarkt erlitten und laut Aussage der Ärzte schon vor einingen Monaten einen Vorderwandinfarkt gehabt, ohne allzu große Symptome.
Er wurde mit dem Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen und schnellstens operiert, 4 Bypässe aus dem linken Bein entnommen und auch noch ein Stent gesetzt.
Mein Vater hatte vor neun Jahren eine schwere und damals schon relativ weit forgeschrittene Darmkrebserkrankung mit Veerwachsung des Tumors an der Bauchdecke und den umgebenden Organen gehabt. Nach mehreren OP´s und landauernder Nachbehandlung, auch Bestrahlung, ist mein Vater seit 7 Jahren, ohne weitere Diagnose und Metastasen, wieder berufstätig gewesen.
Er war jedoch seit dieser Bestrahlungstherapie Diabetiker, da seine Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig funktionierte.
Mein Vater hat die jetzige OP körperlich relativ gut überstanden, aber ich habe ihn psychisch noch nie in einem solchen Zustand gesehen, er fängt ständig an zu weinen. Sein zwei Jahre älterer Bruder ist erst vor vier Wochen vor unseren Augen ebenfalls an einem Herzinfarkt gestorben und das hatte meinen Vater schon unglaublich mitgenommen, denn auch seine Schwester ist noch vor ihrem sechzigsten Lebensjahr an Krebs verstorben.
Er ist ein sehr fleissiger Mann, der immer viel und gerne arbeitet und in seiner Freizeit immer draussen gewerkelt hat. Er hat bei der Darmkrebserkrankung fast 50 Kilo abgenommen, allderdings nach Behandlungsende auch wieder einiges zugenommen, denn er war vorher schon übergewichtig. Seit der Diabetes hat er sich allderings schon relativ gut an seine Anweisungen gehalten und konnte so mit Tabletteeinnahme auskommen.
Ich frage mich, wieviel mein armer Vater noch ertragen soll.
Wie können wir ihm helfen, auch diese Krise zu überstehen, wie weit wird er körperlich wieder fit werden können?

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26.03.2007, 07:29 Uhr
Antwort

Durch die Verwendung der Herz-Lungen-Maschine kommt es bei einem beachtlichen Teil der operierten Patienten zu einem sog. Psycho-Syndrom. Dies kann mit psychtischen Erlebnissen auftreten (der Patient sieht tatsächlich Monster oder weiße Mäuse), es kann depressive Züge tragen (Lasst mich alle in Ruhe!), es kann mit Weinen einhergehen und mit anderen Veränderungen wie Sprachstörungen oder Störungen des räumlichen Sehens. In den meisten Fällen bilden sich diese Störungen zurück. Häufig hat der Pat. ein schlechtes Gewissen oder schämt sich wegen seiner Erlebnisse, hier muss der Patient offen aufgeklärt und ermutigt werden. er braucht viel Kontakt. Mit guter Wahrscheinlichkeit wird sich ihr Vater auch von dieser Operation insgesamt gut erholen und in relativ kurzer Zeit wieder eine gute körperliche und sportliche Leistungsfähigkeit erreichen und auch gedanklich und intellektuell wieder weitgehend hergestellt sein.
Gruß
C. Altmann

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